Es gibt eine wirklich schöne Seite im Internet, die täglich nur positive, inspirierende Beiträge bringt; es ist mir zur lieben Gewohnheit geworden, fast jeden Tag mal reinzuschauen und drin zu lesen… drum möchte ich diesen Link hier teilen:
Es ist zwar schon soviel darüber gesprochen und geschrieben worden, von allen möglichen Seiten und aus verschiedenen Zeiten, aber ich hab Lust und den Impuls, drei Botschaften hier kurz zusammenzufassen.
Die eine kommt von White Eagle (Hopi), die zweite kommt von einem jungen Sonnenpriester der Inka (gehört und gesehen in dem sehr schönen Film Pachakutec) und die dritte kommt von Pierre Teilhard de Chardin.
Zur Botschaft von White Eagle vom März 2020 : ich finde sie so schön und wahr (spricht mir aus dem Herzen, aus der Seele!), daß ich die mir wichtigsten Abschnitte hier – (im Original)) wiedergeben möchte:
„This moment, which humanity is going through, can be seen as a portal and as a hole. The decision to fall into the hole or to go through the portal is up to you. If people consume the news all the time, get pessimistic…. they will fall into the hole. But if you take this opportunity to look at yourself, re-think life and death, take care of yourself and others, you will cross the portal……
You were prepared to go through this crisis. Take your toolbox and use all the tools at your disposal. Learn about resistance with indigenous and Afriacan people: we have always been and continue to be exterminated. But we still haven’t stopped singing, dancing, lighting fires and having fun….
IT IS THROUGH JOY, THAT ONE RESISTS. Also when the storm passes, you will be very important in the reconstruction of this new world. You need to be well and strong. And for that, there is no other way than to maintain a beautiful, happy and bright vibration. This is a resistance strategy! …
Ask yourself: What world do you want to build for yourself? For now, this is what you can do: serenity in the storm. Calm down and pray. … Establish a routine to meet the sacred every day. Good things emanate; what you emanate now is the most important thing.
AND SING, DANCE, RESIST THROUGH ART, JOY, FAITH AND LOVE.“
Und es ist wichtig, sich den auftauchenden Ängsten zu stellen, sich um sie zu kümmern – dann können sie sich wandeln und erlöst werden… Daniele Ganser benennt (nun, in Zeiten von Corona) recht stimmig drei „Haupt-ängste“: die Angst vor Ansteckung… Tod; die Angst vor Armut und die Angst vor Bevormundung und Kontrolle… „the opportunity to look at yourself…. to care for yourself…. “ siehe oben!)
………….
Nun zu den alten Überlieferungen derInka: diese sagen für unsere jetzige Zeit einen großen Wandel voraus – das Pachakutec. Der gleichnamige schöne Film begleitet einen jungen Sonnenpriester der Inka im Jahr 2007 (als er bereits stark die Energie des beginnenden Wandels spürte) auf seiner Pilgerreise zu heiligen Orten in verschiedenen Ländern; sein Ziel ist es, Erkenntnisse für diese Zeitenwende zu sammeln.
Er sagt u.a.: „Auf dem Weg in die Neue Zeit brauchen wir die pulsierende Energie des Herzens, um wieder in unsere Mitte zu kommen.“
„Das Bewußtsein der Neuen Zeit ist eine alles-verbindende Liebe; ich vertraue darauf, daß wir alle dieses Bewußtsein erlangen können.“
„Der Wandel liegt in unserer Hand. Wir sind die Wendezeit. Wir sind das Pachakutec.“
…………….
Jetzt noch zu Teilhard de Chardin (1881bis 1955): Ich bin erst vor kurzem wieder mal in dem schönen Buch: „Die Macht der Würde“ von Amma Gamma auf ihn getroffen. Sie schreibt über seine Zukunftsvisionen und seine Thesen (eine Mischung aus wissenschaftlichen wie mystischen Erkenntnissen) zur Evolution des Bewußtseins. Ich zitiere aus ihrem Buch: „Pierre Teilhard de Chardin unterscheidet vier große Phasen der Evolution des Kosmos vom Urknall bis zur Entstehung der Erde und ihrer Lebewesen………
…. die Entstehung und Entwicklung des Menschen tritt ihm zufolge heute in eine neue evolutive Phase ein: die Noogenese. Sie steht für die Entstehung und die Entwicklung einer spezifischen Geistsphäre, sozusagen als Voraussetzung für einen neuen Bewußtseinsschritt, indem Menschen sich ganz selbstverständlich ungetrennt von der Menschheit, der Erde und dem Kosmos erfahren…… Da existiert weder ein getrenntes Selbst noch ein abgekapseltes Ich. Eine grenzenlose Ergriffenheit schafft sich Raum, wenn das Universum sich im Menschen als Universum erkennt…..“ usw….
Noch ein paar schöne Zeilen von Teilhard de Chardin:
Eines Tages, nachdem wir die Winde, die Wellen, Ebbe und Flut und die Gravitäten gemeistert haben, werden wir uns auch die Energien der Liebe nutzbar machen. Und dann, zum zweiten Mal in der Geschichte unseres Planeten, wird der Mensch das Feuer entdecken – das Feuer der Liebe.
Dass wir in einer Zeit des Übergangs leben – vom „alten“ zum „neuen“ Bewusstsein, fühle ich, so wie viele andere Menschen, ganz stark. Das ist herausfordernd, aber auch unglaublich aufregend – im positiven Sinn! Charles Eisenstein nennt das alte Bewußtsein das Bewußtsein der Separation: Menschen erleben sich als getrennt von sich und der Erde und allem Lebendigen; das neue Bewußtsein nennt er das Bewußtsein von Interbeing: Menschen wissen um und erleben allumfassende Verbundenheit. Nur im Glauben an unsere Abgetrenntheit können wir überhaupt derart zerstörerisch herumfuhrwerken auf diesem Planeten. Im Bewußtsein, daß alles mit allem verbunden ist, ist klar daß alles was wir anderen (an)tun, wir letztlich auch uns selbst (an)tun – im Guten wie im Schlechten. In seinem Buch „Klima“ fragt Charles Eisenstein, was den Übergang zu dem neuen Bewußtsein von Interbeing veranlassen kann: „….die Konfrontation mit Schönheit, Leid und Sterblichkeit; der Kontakt mit dem, was WIRKLICH ist. Man könnte es eine Initiationserfahrung nennen. Ohne sie lockert sich die Umklammerung von Selbsterhaltungstrieb und Überlebensangst nicht…… es gilt, den Kreis des Mitgefühls auszuweiten, bis er jedes Wesen auf dieser Erde mit einschließt…. usw….“
Ich finde das sehr schön und kann da – aus eigener Erfahrung – ganz mit ihm übereinstimmen. Dazu passen ein paar Zeilen, die ich gestern geschrieben hab:
DAS ALTE UND DAS LEBEN
Wir haben das Alte ausgekostet
im Guten
wie im Furchtbaren
im Schönen
wie im Häßlichen
voll
in vollen Zügen...
und jetzt -
jetzt ist es genug!
Das Alte
die alte Kraft ist am Ende
ist am Sinken
sie sträubt sich, hält krampfhaft fest
noch fester, wenn wir ihr feindlich begegnen
(innen und aussen!)
Es braucht
den friedvollen Blick
("honor it, bless it and free it", my wise friend would say)
voller Gelassenheit
und Vertrauen
ins Wiederaufblühen des Lebens.
Gestern habe ich einen Zettel wiedergefunden, auf dem ich etwas, das ich vor einiger Zeit erlebte, notiert hab. Nachdem es mir immer noch stimmig vorkommt, nun also hier die kleine Geschichte:
Mit Hilfe von Wasser, genauer gesagt mit Hilfe eines wochenlang tropfenden Wasserhahnes hab ich etwas gelernt! Trop tropf tropf… um das Tropfen abzustellen, hab ich den Hahn immer noch fester zugedreht – ohne Erfolg. Schließlich bitte ich doch „meinen“ netten Handwerker, die Sache in Ordnung zu bringen. Er kommt, dreht ein bißl herum, auf zu auf zu und zeigt mir dann: alles wieder ok, kein Tropfen mehr! Ich bin erstaunt: „was hast du gemacht?“ „Ach“, sagt er, „ich hab nur den Hahn weit aufgedreht, dabei kann sich die Dichtung erholen und tut wieder, was sie tun soll: abdichten!“ Das Ganze dauert keine fünf Minuten und seither ist alles bestens, leichtes Zudrehen genügt, alles dicht!
Ich hab das Gefühl, dabei mehr gelernt zu haben als diesen „Installateur-Trick“; es scheint mir wie eine Metapher: da ist ein Problem und du kannst es nicht lösen, indem du mit Anstrengung und Krampf dagegen vorgehst (immer fester zudrehen); es löst sich auf paradoxe Weise, indem du dich entspannst, dem Problem entgegenkommst (den Hahn weiter aufdrehst), dich öffnest anstatt dich fester zu verschließen!
Bin sehr angetan von dieser Begebenheit, sie passt so gut ins große Bild („Die Zeit des nutzlosen Kämpfens ist vorbei!“). Und dazu fällt mir nun auch Charles Eisenstein (den ich sehr schätze) ein und was er in seinem Blog und in seinen Büchern schreibt – z.B. über die Klimakrise und über einen – in seinen Augen eher schädlichen Aktivismus. Er entwirft das Bild eines Labyrinths (als Metapher für unsere globale verfahrene kritische Situation), in dem ein Mensch gehetzt herumirrt und immer wieder ansteht, also den rettenden Ausgang einfach nicht finden kann. Irgendwann ist er so fertig, daß er innehalten muss und da ist ihm, als würde er eine feine leise Musik hören; er fängt an zu lauschen, geht der Musik nach, nun viel langsamer als vorhin und entdeckt neue Möglichkeiten, an denen er zuvor vorbeigerannt ist. Immer wieder hält er inne, versucht die Musik zu hören und ihr nachzugehen und so erreicht er schließlich den ersehnten Ausgang des Labyrinths.
Die feine Musik – wohl ein Sinnbild für den Ruf einer tieferliegenden Wahrheit und Schönheit, für den Ruf des Lebens!