Archiv für den Monat: Juni 2024

Was is „was G´scheits“?

„Jetzt mach amal was G´scheits!“ Diese barsche Aufforderung hab ich als Kind und auch als Jugendliche oft von meinem strengen und sehr ehrgeizigen Vater gehört.

Meine kindlichen Freuden – herumhüpfen, springen, mich ganz lang im Kreis drehen, trällern, trillern, judeln dudeln, viele Karl May-Bücher lesen, Bildchen ausschneiden und irgendwie lustig zusammenkleben – das war in seinen Augen sinnlos, eben gar nix G´scheits! G´scheit war nur Lernen für die Schule, gute Noten heimbringen, „gute“ Bücher lesen, „gute“ Musik hören usw…

Und später dann sollte ich dann natürlich g´scheit Karriere machen!

Als mein Vater gestorben ist, war ich grad mal 24 Jahre alt, mitten in einem Studium, das mich überhaupt nicht be-geist-ert hat, für das ich mich unter großem Druck entschieden habe… ich sollte doch endlich – nach einem Auslandsjahr in Paris – was G´scheit´s machen! Vor lauter Streß konnte ich gar nicht mehr spüren, was ich möchte, was mich denn wirklich be-geist-ert!

Ich war zwar einerseits rebellisch und wollte den elterlichen Forderungen nach besonderen Leistungen gerade NICHT entsprechen, andererseits hatte ich die gestrenge Vater-Stimme bereits verinnerlicht und bis heute frag ich mich unwillkürlich immer wieder mal, ob das wohl „was G´scheits“ ist, was ich grad mache!

Nur: Was ist denn „was G´scheits?“ Wenn ich ganz im Hier & Jetzt bin, gut in meiner Mitte, erfüllt, verbunden, dann stellt sich diese Frage natürlich gar nicht, dann BIN ich einfach! Und Gott sei Dank – mit der Zeit lerne ich doch immer besser, die kritisch-drängende Stimme als die Stimme des strengen Überich zu erkennen (und mich nicht mehr von ihr unter Druck setzen zu lassen!) und dahinter das Sehnen meiner Seele nach Erfüllung wahrzunehmen. Ihre „Stimme“ klingt ganz anders, immer liebevoll!

Alles, was meine Seele gut nährt, was mein Herz erfreut, ist sicher „was G´scheits“ – eine schöne Wanderung oder einfach SEIN in der Natur, eine schöne Ausstellung, ein inspiriertes Gespräch, tanzen, ein gutes Buch lesen, in einem angenehmen Cafe sitzen und schreiben…

Wenn ich meine Talente und Begabungen lebe, meine Essenz kenne und zum Ausdruck bringe und mir das Erfüllung und ein Gefühl von Sinnhaftigkeit gibt – das ist wirklich „was G´scheits“! Und das ist eine Lebensaufgabe – jedenfalls für mich!

„Da wo unser größter Schatz im Inneren ist, da ist auch unser größter Schmerz, unsere größte Angst; daher ist dort größte Gefahr und drum ist dieser Schatz so gut geschützt und vor uns selbst verborgen…“ so wird es oft gesagt und so erfahre ich es auch; Eva Denk hat ein ganzes, sehr erhellendes Buch zu diesem Thema geschrieben!

Ja, ich bin dran, auf einer guten Spur! Es ist mir schon viel klarer geworden, was denn dieser Schatz, diese Essenz ist, was denn meine wirklichen Begabungen überhaupt sind; nun geht´s darum, daß sie noch mehr sichtbar und wirksam werden in der Welt. Es möge geschehen, es geschieht!

Allerlei Ungemach und doch: das Leben ist schön!

Vor zwei Tagen hab ich begonnen, einen Beitrag zu schreiben mit einer Liste von Unerfreulichem, von allerei Ungemach, mit dem ich in den letzten Tagen konfrontiert war (und zum Teil immer noch bin) und das mich zeitweise doch ziemlich mitgenommen hat.

An der Spitze dieser Liste stehen (ja, immer noch) meine Zähne und die anstrengenden, extrem lange dauernden Zahnbehandlungen hier in Budapest. Alte Kronen werden abgenommen, drunter kommen alle möglichen Löcher – manche bis tief rein unters Zahnfleisch – zum Vorschein und es wird tief gebohrt, geschabt, herumgekratzt…. puhhh!

Ich mache das nicht nur aus finanziellen Gründen hier in Ungarn, sondern weil die Zahnärztin sehr gut und auch sehr lieb ist, weil ich ihre altmodische Praxis in ihrer alten Villa mit Ausblick direkt in den herrlich wilden Garten sehr sympathisch finde und weil ich überhaupt gerne in Ungarn bin. Diesmal auf einem sehr sympathischen kleinen Campingplatz am Stadtrand von Budapest in waldigem Hügelland.

Nun, für heute hab ich eine zweieinhalb-stündige Behandlung erstmal überstanden und genieße nun dankbar diesen schönen Sommertag – den fast längsten Tag des Jahres!

Andere Punkte auf meiner Ungemach-Liste: der Verlust meines Führerscheins (keine Ahnung wo, wie, wann…?), stechende Kreuzschmerzen (die schon wieder abgeflaut sind), die Nachricht vom unerwarteten Ableben einer Bekannten, mein entzündetes Zahnfleisch, die Giga-und Megabites auf meinem Handy aufgebraucht, also kein Internetzugang mehr, das Gas im Camper für´s Kochen ebenfalls aufgebraucht… und eine leidige Geldgeschichte (Fehlinvestition, einem Betrüger auf den Leim gegangen) ist auch wieder aufgeflammt…

Naja, das meiste ist kein Drama, nur der Abgang dieser schönen, tollen Frau, die sehr bewußt ihren Weg gegangen ist, hat mich doch ziemlich erschüttert, mich schlagartig an die Fragilität unserer physischen Körper erinnert und daß jederzeit alles Mögliche passieren kann!

Das hat mich an einen Traum erinnert, den ich vor vielen Jahren mal hatte: mitten im schönsten Sommer, in einem leuchtend hellen Sonnenblumenfeld, erscheint eine dunkle Gestalt, der Tod. Nicht grimmig, nicht furchterregend, einfach sehr präsent, nicht zu übersehen – wie um mir zu sagen: Vergiß mich nicht ganz! Es gibt mich auch im schönsten, hellsten Sommer-Sonnenschein!

Dazu fällt mir das Yin-Yang-Symbol ein: der schwarze volle Kreis im weißen Feld – der Same der Dunkelheit im hellsten Licht!

So wie´s ja auch umgekehrt stimmt: der helle volle Kreis im dunklen Feld – die Geburt des Lichts in der tiefsten Finsternis.

Es passt also alles irgendwie zusammen: das Rübergehen meiner Bekannten ( in diesen Tagen haben mich noch weitere Nachrichten vom Ableben von Freunden von Freunden erreicht!), das Eindringen der Bohrer und spitzen Schaber in die Unterwelt meiner Zähne – dorthin, wo aufgeräumt, gereinigt, geputzt, saniert werden muß. Es ist ein heikler Prozeß, der mich nicht nur in der Mundhöhle hat wund fühlen lassen!

Dazu passt auch, daß mir an einem dieser „wunden Tage“ ein Vogel voll auf den Kopf geschissen hat – und zwar unglaublich viel!

Und doch – was soll´s… gestern konnte ich einiges in Ordnung bringen (Gas nachfüllen lassen, Gigabites nachgekauft, Wäsche gewaschen, den Camper sauber gemacht…) und seither fühl ich mich wieder stabiler und lebensfroher; heute überwiegt eindeutig die Freude und ein Hochgefühl – wir sind am höchsten Punkt des Jahres angelangt! Die Sommersonnenwende steht unmittelbar bevor!

Ich dehne und strecke mich nach oben, himmelwärts, mit einem Dankeslied an die Sonne (die uns heute ganz schön einheizt) und mit der Gewißheit: das Leben ist wunderschön, trotz allem!

Immer wieder fasziniert mich der krasse Gegensatz der Winter- und der Sommer-sonnenwende!

Im Winter das Hineinsinken in die inneren Tiefen, in die Tiefen von Mutter Erde, das Stillwerden und das ganz zu sich selbst Zurückkehren; im Sommer das Gegenteil: Lebensfreude, nach außen gekehrt, die Ausdehnung nach oben, ins Helle, Lichte…

Was beiden Sonnenwenden gemeinsam ist: die Zeit scheint für einige Tage still zu stehen – ein Innehalten am höchsten sowie am tiefsten Punktes des Jahreskreises.

Eine sehr besondere Zeit, die ich wach und bewußt erleben mag!

Selbstfürsorge

Selbstfürsorge – vor kurzem habe ich etwas Schönes über Selbstfürsorge gelesen und es hat sich in mir sanft niedergelassen. Allein das Wort zu lesen und zu hören tut mir gut, es rührt an etwas Mildes, Liebevolles, Gütiges, sehr Achtsames in mir, das oft ein bisschen überdeckt ist… und seither begleitet es mich, meldet es sich immer wieder mal, erinnert mich an sie – an die Selbstfürsorge!

Sie will ja, daß ich mich wohlfühle, daß es mir gut geht, daß ich (mich) lieben und mich freuen kann – körperlich, seelisch, geistig, daß ich gut im Gleichgewicht bin…

Wenn´s gebraucht wird, baut sie mir ein Nest, wenn nötig, eine Landebahn, sie bringt mir, wenn´s kalt wird, ein warme Decke und bei praller Sonne führt sie mich in den Schatten eines schönen Baumes…

Und wenn´s mir mit jemandem nicht so gut geht, dann sagt sie: “komm, wir gehen! Wir finden Herzensmenschen… komm, laß uns tanzen, singen, uns berühren, uns erfreuen… und ATMEN!“

Voll und gut und ganz das LEBEN ATMEN!

Sie bremst mich ein oder verführt mich zu einem nächtlichen Spaziergang im Regen…

Sie sagt „ich liebe dich und ich will für dich das Beste!“

Dieses wundervolle Geschenk kann ich mir selber machen – jeden Tag, jede Stunde, mit jedem Atemzug!

Und jetzt gerade sagt sie „komm, geh doch schlafen, dein Bett wartet schon auf dich und es wird ganz wunderbar sein!“

Wie können wir uns selbst heilen?

Tief in der Seele wissen wir das, davon bin ich überzeugt, nur hat sich viel Vergessen darübergelegt (it`s part of the game, I guess!?) und diese Schichten des Vergessens werden nun schrittweise abgebaut, abgelöst, aufgelöst – genau im richtigen Tempo, so daß wir alles gut verdauen und integrieren können.

Bei meinen chronischen Körpergeschichten haben mir Maßnahmen von außen bis jetzt nie durchgreifend geholfen… manches hat sich von selbst bzw. durch innere Prozesse gewandelt und geheilt, doch der „Dauerbrenner“ (die chronischen Rückenschmerzen) ist nach wie vor unbeeindruckt von sämtlichen Heilungsversuchen! Chronische Schmerzen sind ein strenger Lehrer, sie halten mich auf Kurs! Sie haben mich tatsächlich viel gelehrt – vor allem, was nicht funktioniert (dagegen ankämpfen, sie loshaben wollen, andere Menschen bitten, sie mir wegzumachen…). Sie haben mich gelehrt, das Bewußtsein im Körper zu halten – liebevoll und freundlich, auf ihn oder besser gesagt auf sie, die Körperin zu hören, mit ihr zu kommunizieren… und doch, sie sind da, nach wie vor und wahrscheinlich geht das Lernen immer weiter: Was heilt? Was befreit?

Es hat wohl etwas mit Einlagerungen von etwas „Altem“ zu tun (von alter Angst, altem Zorn, alter Wut, alter Panik, altem Schmerz…), das aber – finde ich – gar nicht mehr viel Energie hat; und wohl mit verschiedenen anderen Aspekten, die uns gar nicht so ohne Weiteres zugänglich sind…

Es hat etwas mit dem Zell-Gedächtnis zu tun…

Wie können die Zellen vergessen?

Die „transgenerationalen“ Botschaften, Einprägungen (die von einer Zellgeneration auf die nächste immer weiter gegeben werden) löschen – WIE?

Die Zellen unseres Körpers erneuern sich ständig – manche schneller, manche langsamer und sie „erben“ die Informationen…

Wie kommen wir zurück an die Ur-Information einer gesunden, in Liebe geborenen Zelle, einer mit Licht geschriebenen DNA?

Ein Gefühl dafür bekommen, immer mehr, immer deutlicher – wie fühlt sich das an?

Uns erinnern, mehr und mehr, wenn die Schleier des Vergessens sich lüften

ICH BIN

ICH BIN HEIL UND GANZ!

Vielleicht geschieht es – wenn die Zeit reif ist – ganz von selbst, ohne unser (allzu) bemühtes Zutun?

Auf jeden Fall ein großes Thema und sehr komplex! Sobald ich glaube, dazu schlüssige Antworten gefunden zu haben, tauchen wieder andere Aspekte auf, betrachte ich das Thema wieder von einer anderen Seite; ich kann forschen, beobachten, um Führung bitten, den Ist-Zustand erstmal liebevoll annehmen (Widerstand verstärkt die Schmerzen) und dann probieren – was hilft? Bewußt atmen, in die schmerzenden Stellen hineinsummen und -tönen – das ist oft ganz hilfreich!

Heilen, indem ich mehr und mehr „mein´s“ lebe – die Heilkraft des Atems, der Stimme, der Klänge und Töne, des gesprochenen Wortes und der Bewegung, des Tanzes… also mein buntes, lebendiges Mosaik – mit der Liebe im Zentrum! Um sie herum tanzen alle diese bunten Teilchen!

Es wäre schön, ein solches Mosaik zu gestalten, aber natürlich ist die zweidimensionale Darstellung viel zu statisch, weil dieses Mosaik sich ja bewegt – in gewissen Bahnen und auch unvorhersehbar!

Es ist auch im Dreidimensionalen nicht abbildbar… vielleicht ist es mehr wie ein Mückenschwarm oder wie ein Schwarm bunter Vögel, der an einem schönen Sommerabend durch den lichten Äther tanzt…?

Wirklich vorstellen kann ich mir diese Multidimensionalität nicht, aber ich hab eine Ahnung, ein paar Bilder… es hat etwas mit Tanz zu tun, mit Freiheit, mit stetig fließender, feuriger, mit dem Göttlichen verbundener Schöpferkraft und es hat mit Leichtigkeit zu tun, mit Spiel und Humor!

Meine Seele – ein bunter lichtvoller Schwarm, der rund um die Liebe, in der Liebe tanzt und von ihr gespeist wird…

Die Liebe – mein Anker, meine Wegweiserin, mein Nest.

Das war die Nord-Runde – ein Resümee

Seit gestern bin ich nun wieder zurück aus dem Norden – bin bei schönstem Abendsonnenschein bei Hardegg an der Thaya an einem meiner Lieblingsstellplätze angekommen.

Ein langer Abend zum Reflektieren dieser wunderschönen, so vielfältigen Reise!

Dabei ist mir etwas Interessantes aufgefallen: nämlich wie unterschiedlich die Fahrt hinauf und die Fahrt herunter waren – fast wie Pol und Gegenpol!

Die Fahrt hinauf war strahlend hell, in jeder Hinsicht! Fast immer hat die Sonne vom blauen Himmel gelacht und da war ganz viel Freuden-Gefunkel und Inspiration – durch inspirierende Begegnungen mit wunderbaren Menschen – beim Tanzen in Polen, in Berlin mit der feinen polnischen Künstlerin und dann in Usedom mit ganz ganz lieben Freunden… sehr viel bereichernder Austausch, wunderschöne noch ziemlich ursprüngliche Natur, auch dann in der Prignitz ging´s noch weiter mit herzoffenen schönen Begegnungen… doch dann war ich auf einmal eingebremst – mein Rad hatte einen Patsch´n – und das Wetter ist gekippt… es hat immer wieder geregnet, der Himmel hing tief und grau und der folgende Aufenthalt im Spreewald hat mich gar nicht angesprochen (sehr touristisch und die Energie irgendwie dick und schwer).

Da hat denn der Stellplatz, den ich schließlich beim Städtchen Lübben gefunden hab, dazu gepasst – er war einerseits trostlos (Ausblick auf ein paar Misthaufen sowie auf alte aufgelassene barackenartige Gebäude, in denen mal Enten gehalten wurden – sicherlich Massentierhaltung auf engstem Raum), aber andererseits war genug Platz (nicht gleich der nächste Camper daneben, was mir sehr wichtig ist!), die Betreiber sehr freundlich und die Abendstimmung war höchst eindrucksvoll – ein dicker grauer Himmel, ganz plastisch – wie zum Kneten!

Hab erst vorgestern mitgekriegt, daß es in manchen Teilen Deutschlands arge Überschwemmungen gibt! Da war der Regen an den Orten, wo ich war, ja völlig harmlos!

In der abendlichen Meditation ist mir klar geworden, daß es – wenn die Inspirationen nicht von außen kommen – umso wichtiger ist, daß ich in mir die Schwingung hochhalte! Leuchtturm sein, wenn „das Glück mir nur so zufliegt“, ist nicht schwer! Doch es geht ja darum, ein verläßliches Licht in der Welt zu sein und mich nicht beeindrucken zu lassen, wenn´s im Außen nicht so erfreulich ist! Das geht insofern leicht derzeit, weil ich mich so gut genährt fühle von den vergangenen Wochen!

Es geht ja nicht darum, Schweres, vergangene Traumata – egal ob in mir, in anderen Wesen, an einem bestimmten Ort, in einer Landschaft… auszublenden. Ich finde es gut und hilfreich, offen zu sein, fühlend und das, was ich fühle und wahrnehme, mit Liebe und Licht zu fluten.

Eine Art Gratwanderung – wieviel an Leid und Schmerz kann ich fühlen, liebevoll mit-fühlen, ohne daß es mich runterzieht!? Das ist immer wieder neu auszuloten…

Hier füge ich einen Teil eines langen Emails an meine mir sehr nahe argentinische Freundin ein – weil´s grad noch so gut dazu passt:

Silvita! …..A soft and gentle loving energy is wonderful, deeply touching and healing the heart; an electric sparkling enthusiastic energy is also wonderful, in a different way – It´s uplifting, so energizing, a free and joyful dance!

To live and to embody both energies (and many others of course) feels so good to me! They both need each other for a good balance: magnetic – electric; empathic – enthusiastic; melting in – uplifting and inspiring; watery – fiery…

I have just returned from my journey to the north… in the first part of the journey there was so much joy and enthusiasm, wonderful encounters with wonderful friends, with women from the dance workshop with Micle, with people I met…. so many sparks, so much joy! And always sunshine!

And then, the second part of the journy has been very different – the weather has changed, it rained again and again … there were thick heavy skies, which magnified the tristesse of some DDR relicts… There are many places with very traumatic history (from the wars – so much destruction of beautiful old cities, of their art, their treasures…)

So in this second part I felt drawn more towards the „empathic side“, from where I feel the deep wish to be of help and to contribute to some healing process! It´s more the watery side! And the other one is the fiery side and it´s gift is inspiration and energy!…. „

Noch etwas zu den Gegensätzen innerhalb dieser Reise: sogar meine Lektüre hat dazu gepasst! Im strahlenden ersten Teil hat mich ein durch und durch positives, herzwärmendes Buch von Nina George (Das Bücherschiff des Monsieur Perdu) begleitet; im überschatteten zweiten Teil „Das Flüstern der Feigenbäume“ von Elif Shafak – ein sehr schöner Roman mit schwierigem Hintergrund (der Bürgerkrieg in Zypern in den 1970er Jahren).

Beim ersten Teil ganz viele schöne Begegnungen, nun auf der Rückreise war ich meistens mit mir allein – was auch gut ist!

Und dann doch wieder eine schöne Begegnung vorgestern in Dresden – in einem netten Cafe hat mich die Frau vom Nachbartisch angesprochen: „Das ist aber schön, daß es noch Menschen gibt, die im Cafe schreiben!“ So sind wir ins Gespräch gekommen und schließlich hat sie gemeint, sie habe eine überzählige Karte für die Oper heute Abend, ob ich nicht mit ihr gehen wolle. Orfeo von Monteverdi, in der Semper Oper… oh ja!

Noch dazu ist die Karte sehr günstig und so komme ich völlig unerwartet in den Genuß eines tollen Opernabends – was für ein schönes Geschenk!

Wo ich nun schon bei der Kunst bin – in Berlin (bin auf der Rückreise nochmal zwei Tage in Berlin geblieben) habe ich eine wunderschöne Ausstellung von Caspar David Friedrich in der Alten Nationalgalerie gesehen – das war auch ein Geschenk! Bin mit Staunen und Ehrfurcht in seine Kunst eingetaucht und was besonders schön war: in vielen seiner Bilder malt er die Ostsee und die Elbelandschaften – mit so feiner Hand, mit so klarer, liebevoller Wahrnehmung der Natur, des Lichtes, der Farben – bewundernswert! Die Fotos geben halt die Farben gar nicht so gut wieder! Er war wohl ein besonderer Mensch, eine schöne Seele!

Elblandschaft (mit zwei Reisigsammlerinnen); um 1823

Böhmische Landschaft

Auf der Fahrt von Dresden zurück nach Österreich (das war erst gestern!) – durch Tschechien – hab ich mich richtig gefreut, als die Landschaft zunehmend hügelig wurde (nach einigen Wochen im völlig flachen Land!)… nun wieder Steigungen, Gefälle, Kurven – was ist hinter der nächsten Kurve?… wie schön!

Insgesamt war´s eine wundervolle und interessante Reise, für die ich sehr dankbar bin – und das in Länder, in die´s mich früher gar nicht gezogen hätte – die ehemaligen Ostblockländer – die waren in meiner Vorstellung immer nur grau und triste! Eine Art Tristesse gibt es wohl immer noch, finde ich – vor allem in kleineren Städten, die nicht für den Tourismus aufgepeppt sind: viele verfallende Häuser (oft ursprünglich schöne, alte Fachwerkhäuser), jede Menge öde, unschöne Architektur noch aus DDR-Zeiten – lieblos, funktional, streng und ernst, viel Grau… puhhh! Doch die Natur – vor allem in Usedom und in der Prignitz, auch die Mecklenburger Seenplatte ist wunderschön!

Und Polen hab ich sehr interessant gefunden – herzliche Menschen… starke Frauen, bärige Männer… Gerne wieder!