<wunderbare Hochgefühle nach der Übergabe meines alten Hauses an Manfred und nach dem Unterschreiben des Kaufanbots ein paar Tage später! die Ernüchterung folgt allerdings auf dem Fuße: eine Stunde vor Abfahrt zum dreitägigen „Fest der Stille“ (Meditations-Gruppe) erreicht mich ein Anruf der Maklerin: der Verkäufer sei ziemlich verärgert über mein niedriges Angebot; ob ich wohl morgen zu einem persönlichen Gespräch kommen könnte, – er sei dann 3 Wochen auf Urlaub….geht nicht wegen des Seminars…. ob ich nicht ein neues, deutlich höheres Angebot noch vor seiner Abreise machen könnte..?l so schnell kann ich mich nicht entscheiden… also bleibt alles erst mal offen… etwas unbefriedigt und mit Selbstzweifeln (hätte ich es anders machen sollen…???) fahre ich zum Seminar – mit meinem alten Streß-Thema ENTSCHEIDUNGEN im Gepäck! Wie komme ich zu Entscheidungen? Wer/was in mir/im Außen beeinflußt mich, flüstert mir ein…? oft ganz gegensätzliche Tendenzen…
mein Lehrer meint: DU entscheidest, nicht der Verstand, nicht das Bauchgefühl, nicht das Herz, auch nicht das Höhere Selbst oder „Gott“…. DU, du bist FREI zu entscheiden und: STEH ZU DEINER ENTSCHEIDUNG und ihren Folgen! keine Vorwürfe, kein Bedauern….
erst in der folgenden langen Meditation verstehe ich besser, was er meint: ich erlebe und fühle bis tief in dei Knochen hinein, wie es ist, zu MIR und meinen Entscheidungen zu stehen! eine kraftvolle, satte geerdete Erfahrung ist das; der Begriff „SOUVERÄNITÄT“ aus dem Buddhismus fällt mir dazu ein! eine der höheren Qualitäten, die entwickelt werden wollen (Liebe/Mitgefühl, Klarheit/Weisheit und Kraft/Souveränität).
„me entregue al misterio…. persevero…… hacia una tierra que quizas no existe….soy fiel….persevero… “ meine argentinische Freundin hat mir diese paar Zeilen eines Liedes geschickt – da gehts darum, dem Weg, den man zutiefst gehen will, treu zu sein, und: persevero: ich bleib dran, bin standhaft , beharrlich…
Kraft/Souveränität -(darum gehts immer wieder, immer wieder in diesem großen Prozess!) will ent-wickelt werden! direkt verbunden damit die Erfahrung des ICH: eine Präsenz, eine Substanz, eine Kraft, die ich nicht näher benennen kann, aber in dieser Meditation erfahren durfte. Frieden breitet sich aus – auch mit den ENtscheidungen (bzgl. Kaufangebot), die sich erstmal so „falsch“ angefühlt haben.
Auch wenn der Fortgang sich nun verzögert (Urlaub des Verkäufers, Sommerpause am Bauamt…) – es ist wohl gut so; außerdem möchte ich ja auch innerlich mitkommen mit den äußeren Schritten!
Gestern habe ich Reinhard,dem Architekten, erstmals das Goldegger Grundstück gezeigt – er war begeistert! Hat mir schon erste Pläne mitgebracht – Vorschläge, als Anregung…. nun bin ich dran mit gestalten, planend spielen, spielend planen…. es geht weiter, so oder so!
Übrigens: Habe einen Schriftsteller entdeckt: Hanns-Josef Ortheil! Nach dem sehr schönen Roman: „Die große Liebe“ nun die „LiebesNähe“ – gefällt mir mindestens genauso gut! Darin gehts um sehr spannende künstlerische Prozesse und damit aufs engste verwoben die höchst ungewöhnliche Annäherung zweier, im weiteren Sinn dreier Menschen. Ein paar schöne zeilen: Es ist einfach erstaunlich, wieviel ihr an den Wegrrändern auffällt. Ein Stein, eine Pflanze, die Farben des Lichts – je älter sie wird, desto mehr fällt ihr auf…. „Mir fällt so viel auf, weil ich den Tod bereits in mir habe“, hat sie gesagt. „Ich gehe dem Tod entgegen…. auch wenn ich vielleicht das Glück habe, noch ein, zwei Jahrzehnte zu leben…. Ich sterbe von Tag zu Tag ein wenig mehr, und umso mehr liebe ich die kleinen Dinge am Wegesrand. Ich übersehe keines von ihnen, ich nehme ununterbrochen Abschied: aufmerksam, getröstet, mit all diesen lebendigen Dingen so eng verbunden wie noch nie. Das ist das Merkwürdige am Alter: daß einem die Welt immer näher kommt, daß sie alles tut, einen zu umschließen und heimzuholen.“ j
ja, so ähnlich empfinde ich auch! allerdings weniger ein Abschiednehmen als einfah große Dankbarkeit!
habe heute begonnen, ein Modell des Domhauses zu bauen – die überhöhte Kugel, das Sechseck… ich will das dreidimensional vor mir haben, dann kann ich das erst begreifen und weiter planen!
Und: ein wunderschöner ausgebauter Zirkuswagen ist aufgetaucht, – schöner, als ich ihn mir hätte vorstellen können! Er sucht eine liebevolle Bewohnerin! fühle mich sehr angesprochen!
Erstmal für mich, dann später – wenn mein Haus steht – als Gästewagen! könnte gut sein!
a ver, a ver!