Archiv für den Monat: September 2023

Und wieder ein interessanter Tag!

Heute Vormittag bin ich schon wieder „übersiedelt“ – zwei Tage in Savudrija haben diesmal gereicht. Ein paar nette Orte, die ich bei früheren Aufenthalten gern besucht habe, gibt es so nicht mehr… Eine einfache Bar am Hafen ist jetzt ein „schönes“ Restaurant, eine nette kleine Strandbar ist zur schicken Cocktailbar mutiert (was nicht heißt, daß ich nicht auch mal einen Drink in einer hübschen Bar genießen kann) und vor allem: die Natur wirkt auf mich ausgelaugt, die Naturwesen haben sich wohl bei all dem Ansturm sonnen- und meereshungriger Touristen wer weiß wohin zurückgezogen.

Nun ja, diese Sehnsucht nach dem Süden, nach dem Meer hab ich ja auch in mir – ich glaub, ich bin schon damit auf die Welt gekommen! Zum Glück hatten meine Eltern auch diesen inneren Zug runter in den Süden (sie sind ganz allgemein gerne gereist) und so durfte ich schon als Kind jeweils ein paar Wochen im Sommer mit ihnen am Mittelmeer sein, vor allem in Yugoslawien und zweimal sogar in Griechenland!

Damals – bei der Anfahrt zum Meer, zum Beispiel nach Triest – hab ich voller Vorfreude und Ungeduld geschaut und geschaut, konnte es kaum erwarten, bis endlich das Meer in der Ferne zu sehen war! Dann hat mein Herz einen Freudensprung gemacht! Und so ungefähr geht´s mir auch heute noch! Damals – vor bald 60 Jahren (!) war ja alles noch ziemlich ursprünglich und echt – der Tourismus war noch in der Anfangsphase, abgesehen von einigen älteren, meist sehr schönen Hotels für die „oberen Zehntausend“…

Und heute? Hier in Istrien (außer vielleicht ganz im Süden der Halbinsel) hat die Tourismusmaschinerie voll und ganz zugeschlagen, sich jeden Pinienwald, jedes Stück Küste einverleibt.

Hier also bin ich – ich, die fast immer (so gut´s eben geht), abseits der großen Touristenströme unterwegs ist – voll im Mainstream und ich merke, daß das eigentlich nicht mehr geht, daß da nicht wirklich Freude aufkommt… sondern immer wieder bin ich ziemlich irritiert, was mit diesen wunderschönen Küsten passiert ist… eine Bespaßungsanlage nach der anderen und jedes Mal wenn ich hierherkomme, finde ich noch mehr Wiesen und zerklüftete Ufer zubetoniert! Wir leben offensichtlich im Beton-Zeitalter!

Ist das eine zu negative Sicht? Ich weiß nicht…

Ich merke nur, wie essentiell wichtig es mir ist, echte, seelenvolle Orte und ebensolche Menschen zu finden!
Tatsächlich hab ich heute Nachmittag so einen Ort gefunden – eine kleine einfache Bar an einem Schotter- Strand (ohne Beton!) Ein paar Tische und Sessel unter schönen alten Bäumen, ein wunderschöner Ausblick auf´s Meer, eine freundliche Kellnerin – that´s it, wunderbar!

Hier bin ich stundenlang gesessen – hab gelesen, geschrieben, auf´s Meer geschaut und endlich innere Ruhe gefunden!

Danke, daß es solche Orte doch noch gibt – kleine beseelte Oasen inmitten der Tourismus-Industrie-Wüste – und ich vertraue darauf, daß es sie immer geben wird für Menschen wie mich und daß wir sie immer finden und wir uns dort finden werden! Und auch, daß wir solche Orte und Räume erschaffen können!

Jede Seele – da bin ich nun wieder sicher – findet und „erfindet“ auf dieser schönen Erde das, was sie braucht, was ihr guttut, was zu ihr gehört, womit sie in Resonanz gehen kann!

Und – das erfahre ich immer wieder auf meinen Reisen – es sind immer wieder andere Orte! Wiederholungen funktionieren oft nicht, Erwartungen werden ent-täuscht… Ein Ort, der neulich für mich gut und wichtig war, ist es nicht automatisch auch jetzt wieder…

Das Gute dabei: so bleiben wir wachsam, achtsam und werden an neue Orte gelockt, denen wir – umgekehrt – vielleicht/hoffentlich auch guttun!

Immer immer wieder geht´s darum, gut hinzuspüren, was für mich passt und stimmig ist und was nicht! Und das, was sich nicht gut anfühlt, einfach zu lassen und meine Fühler auszurichten auf das, was sich echt und gut anfühlt!

Dabei fällt mir wieder Eva Denk ein, wie sie sagt: „…Wir sind wie in einem Zwischenstopp zwischen zwei großen Reisen und es gilt herauszufinden, was wir wirklich auf die kommende große Reise mitnehmen wollen… wie und mit wem wir denn weiterreisen wollen!?…“ Das „Wohin“ sei derzeit noch gar nicht so das Thema, meint sie.

Genau, damit kann ich grad sehr viel anfangen! Und irritiert zu sein von etwas, das nicht mehr passt, ist wohl genau richtig und es ist wichtig, dazu zu stehen. Und nicht mich dauernd zu fragen: „Was hab ich denn bloß? Wieso kann ich dieses und jenes nicht einfach genießen?“ Weil´s nicht zu mir passt! Punkt!

Und dieser riesige Campingplatz mit so viel Beton und voller Menschen, die so ganz anders drauf sind, der passt ja gar nicht wirklich!

Und dann gegen Abend – zurück bei meinem eigentlich sehr schönen, geräumigen Stellplatz (ich hab diesen Platz wegen zweier Olivenbäume, die ich so liebe, gewählt!) setze ich mich gemütlich hin und höre auf einmal wunderschöne Klänge von einer Handpan! Ich gehe den Klängen nach – zum zubetonierten Strand und sehe eine Frau dieses tolle Instrument spielen, daneben ihr Mann, ein lieber Hund und zwei Gläser mit Rotwein… ich lasse mich in der Nähe nieder und lausche ganz bezaubert, während die Sonne in glühendem Orange ins Meer sinkt…

Ich fühle mich reich beschenkt und meine eben gewonnene Meinung und Überzeugung („solche Campingplätze sind nix für mich…lass es…“) wird wieder aufgeschüttelt und relativiert… alles kann alles Mögliche sein… nur keine fixen Zuordnungen und Verallgemeinerungen… Ok, ich hab´s verstanden – wieder mal!

Ich bin dann zu den beiden hingegangen, um der Frau zu sagen, wie schön ich ihr Spiel finde und um ihr Danke zu sagen… daraus hat sich ein feines, längeres Gespräch ergeben, auf gleicher Wellenlänge und: sie sind meine Nachbarn hier am Campingplatz, die mit der Salzburger Autonummer!

Noch ein witziges Detail: ich hab ihn beim Ankommen gegrüßt und er hat nicht reagiert; sofort war da der Gedanke: ach, diese muffigen Salzburger! Dabei hat er´s einfach nicht gehört und im Gespräch hat sich gezeigt, daß er eh ganz sympathisch ist! Sooo schnell, die Vorurteile, Urteile, Wertungen, Meinungen… und wie gut, wenn sie aufgemischt und entkräftet werden!

Danke für diesen vollen, interessanten Tag!

Noch eine letzte Runde… für heuer!

Nach fast zwei Wochen Zwischenstopp in Salzburg (am schönen Aigner Campingplatz), bin ich vor drei Tagen wieder losgefahren – mit dem Wunsch, das heurige Nomaden-Camper-Leben gut abzuschließen, bevor ich mein Herbst-Winterquartier im Waldviertel bald mal (in ca. 10 Tagen) beziehen werde.

Nochmal ans Meer, ja! Und so bin über eine meiner Lieblingsrouten südwärts gefahren:

Über Villach, Tarvis, den Predilpaß, runter ins Socatal nach Kobarid. Dieses Städtchen berührt mich immer wieder – hier wurde im 1. Weltkrieg erbittert gekämpft, die Frontlinie zwischen Italien und Österreich-Ungarn verlief genau der Soca entlang… Soca, auf italienisch Isonzo… Vieles hier erinnert an diese erschütternde Zeit und immer wenn ich hier bin, fühle ich mich innerlich gerufen zu meditieren, einen Beitrag zu leisten, das Energiefeld zu klären und Friedensenergie zu verankern… ich wandere an der Soca entlang und singe während der ganzen Runde mein Freude-Liebe-Dankeslied – wie ein Mantra… Ich stelle mir dabei vor, wie diese schönen Energien des Friedens, der Liebe und der Freude, die ich dabei fühle, die Schwingungen der Schrecken des Krieges überschreibt… Erst im Nachhinein erfahre ich, daß ich ein kleines Stück auf dem „Weg des Friedens“ gegangen bin, der von den Julischen Alpen bis nach Triest führt!

Der Abend hier ist bereits herbstlich kühl – ich genieße im Lokal des sympathischen Campingplatzes an der Soca das Kaminfeuer und ein Gläschen Wein… ein feiner Vorgeschmack auf den Herbst!

Am nächsten Tag dann Triest – eine meiner Lieblingsstädte! Hell, alles wirkt strahlend und von Licht durchflutet: der Himmel, das Meer, die prächtigen Palazzi, mein Blick auf soviel Schönheit!

Und jetzt Istrien, ganz heroben in Savudrija (bei Umag)… Sonne, Wind, Meer, duftende Pinienwälder, sommerliche Wärme, schwimmen, spazieren gehen…

Alles perfekt im Aussen und doch konnte ich´s zunächst gar nicht wirklich genießen… zuviel des Guten? oder zu vertraut?

Als ich vor einem Jahr im Herbst hier war, hab ich´s in vollen Zügen genossen und dann ist da die Hoffnung, die Erwartung, es würde wieder so sein! Und natürlich ist es dann immer anders und ich darf mich immer immer wieder daran erinnern, daß es nur darum geht, mich auf das was Jetzt ist, voll und ganz einzulassen und nicht längst Vergangenes wiederholen zu wollen! Und es ist gut jetzt, einfach gut!

Und es kommt ja jetzt die Zeit – im Herbst und vor allem dann im Winter – wo die natürliche Bewegung wieder viel mehr nach innen geht; wo die im Sommer weit geöffneten Arme wieder sinken und ich mich gerufen fühle in die inneren Räume einzukehren… dafür wird das Waldviertel ein guter Ort sein – ich freu mich schon auf diesen nächsten Abschnitt! Habe für diese Zeit ein kreatives Projekt im Auge, doch davon später, wenn es konkreter ist!

Herbst-Tages-und-Nachtgleiche

Ich liebe diese spezielle Zeit im Jahr sehr! Ein kurzes Innehalten, die Energien gleichen sich aus, Hell und Dunkel im vollkommenen Gleichgewicht. Sehr wohltuend, diese Milde und Harmonie! Zwei wunderschöne Wanderungen mit einem lang-lang-langjährigen Freund bei strahlendem Spätsommerwetter waren genau das: milde, wohltuend, harmonisch verbunden mit der Schönheit der Natur!

eine Alm oberhalb vomThumsee

geliebter Seewaldsee

Im Vergleich zur Frühjahrs-Tages- und -Nachtgleiche, wo sich das Gleichgewicht in der Folge hin zu immer mehr Licht, zu immer längeren Tagen verschiebt (frohe Aufbruchsstimmung!), ist es nun andersrum. Wir treten ein in die Dunkle Zeit des Jahres… Abschied vom Sommer, von der Hoch-Zeit des Jahres, die Nächte werden länger und länger…

Ich fühle mich – nach langen Frühlings- und Sommermonaten im Camper, wo ich fast immer mit offenen Armen draussen war in der Natur, so mit Licht und Sonne geflutet, daß ich mich nun schon freue auf diese Zeit der kürzeren Tage, des mehr Drinnenseins, des mehr nach Innengehens…

Ich finde, dieses Einstimmen und Einschwingen auf die Rhythmen der Natur ist etwas so Wichtiges, Schönes, Kostbares! Auch wenn es in unserer so geldorientierten Gesellschaft keine ruhigen und besinnlichen Phasen geben darf, so ist diese manische Geschäftigkeit doch nur dünne, blinkende Oberfläche und darunter dreht sich verläßlich und davon unbeeindruckt der Jahreskreis, das Auf und Ab der Energien, der Gezeiten…

Gestern Nacht in einer langen Meditation durfte ich spüren und innerlich sehen, daß sich ein Tor, ein Portal öffnet und das war mit großer Freude verbunden! Daß ich eingeladen und bereit bin, hindurchzugehen und meinen Herzensweg in Verbundenheit mit der Quelle zu gehen!

Freudiges Staunen, Erkennen, große Dankbarkeit…

In zwei Wochen werde ich das Camperleben für heuer beenden und mein Herbst-und Winterquartier im Waldviertel beziehen! Fast wie von selbst hat sich diese Möglichkeit aufgetan: Einige Monate lang in einer kleinen Frauen-Wohngemeinschaft leben, mit einem goldigen kleinen Hund, in einem liebevoll renovierten alten Haus mit großem halbwilden Garten, einem angeschlossenen Seminarraum… eine große gemütliche Küche, verbunden mit einem geräumigen Wohnzimmer, in der Mitte ein anheimelnder großer gemauerter Ofen… da darf der Winter dann kommen! Vorher noch ein bunt-leuchtender Herbst!

Raus aus der Trance, rein ins Hier & Jetzt!

Den Tag heute hab ich eher unlustig begonnen… sorgenvolle Gedanken wegen meiner Finanzen (Fehlinvestitionen), schwüles, drückendes Wetter, mein Energielevel eher mau – was negative Gedanken gut gedeihen läßt… naja… nach dem Frühstück setz ich mich aber doch aufs Rad, fahre ein Stück den Gaisberg hinauf und wandere dann weiter zu einem meiner Lieblingsplätze – weit über der Stadt mit einem wunderschönen Blick auf die Berge und auf Salzburg. Das Gedankenkarusell hat sich dabei aber die ganze Zeit weitergedreht – dieses und jenes kritisierend, nörgelnd, grantelnd… eben weiterhin unlustig, so daß ich mich zunächst gar nicht richtig an diesem schönen Ort erfreuen kann.

Bis ich mich besinne und mir bewußt mache, daß ich dieses Geschwätz nicht einfach so hinnehmen muß – Stop it! Anhalten, atmen, wahrnehmen: was ist JETZT!?

Dabei fällt mir ein Ausspruch von Eli Jaxon Bear ein, der mich schon lange begleitet:

„…TAKE A STAND EXACTLY WHERE YOU ARE, IN THE MIDDLE OF THE MIND STREAM.“

Er schreibt: „… My teacher Papaji says, that there is a river of thought waves, and all beings are being washed downstream by this river….Freedom is the willingness to TAKE A STAND EXACTLY WHERE YOU ARE, IN THE MIDDLE OF THE MIND STREAM.“

Mitten in diesem Strom von unaufhörlichen Gedanken anhalten, genau da wo du jetzt bist!

Ich hab für mich ja ein paar hilfreiche Strategien gefunden (erfunden), wie dieses Anhalten und Still-Werden leichter gelingt – es geht nur darum, sie auch anzuwenden:

  • Das, was jetzt ist – jede Empfindung, jeden Sinneseindruck laut aussprechen! Das mach ich heute spontan, oben auf diesem guten Platzerl:

„…..ich fühle den Wind sanft über meine Haut streichen! …ich spüre die warme Erde und das Gras unter mir! ich nehme den Fluß des Atems wahr! …ich höre ein klopfendes Geräusch! …ich sehe eine Biene in einer kleinen gelben Blüte! …ich sehe, wie die Schäfchenwolken am Himmel ziehen! …ich spüre ein Kitzeln auf meinem Fuß – eine Ameise! …“... usw.usw… Das läßt mich rasch ganz präsent sein, mit allen Sinnen! Wie schön – so einfach kann es sein!

  • Eine andere Strategie, die mir vor einiger Zeit in einer Meditation gezeigt wurde: Ich imaginiere einen rechteckigen Rahmen, mit feinem weißen Sand gefüllt, der von all den herumschwirrenden Gedanken ganz zerfurcht ist; dann streiche ich den Sand mit der Hand ganz glatt und verwische so alle Spuren (lösche alle Gedanken) … das hilft mir oft gut, in die Stille zu kommen! Ich glaube, dieses Glätten des Sandes wird im Zen so gemacht…?
  • Was auch oft gut funktioniert, ist eine Empfehlung von Robin Kaiser:

„Nimm dieses blitzschnelle Hin und Her der Gedanken wahr und schalte innerlich um auf Zeitlupe, verlangsame das Tempo der Gedanken oder eines einzelnen Gedankens immer mehr, wenn möglich bis zu ihrem Stillstand…“ Ich atme dabei langsam in diese zunehmende Verlangsamung hinein… und in die Stille zwischen den Gedanken.

Nachdem ich mich also an diesem schönen Ort durch das laute Aussprechen dessen, was jetzt IST, gut wach und präsent fühle, stehe ich auf und singe die drei Jodler, die ich kann – jeweils alle drei Stimmen! Singe für mich, für die Berge, die Sonne, den Wind, die Bäume, die Erde, die Tiere…. usw… Ah, wie gut das tut, so befreiend und Freude bringend!

Singen ist natürlich immer gut und tanzen sowieso… am besten beides zusammen und gutes, volles Atmen – was ja dabei eh wie von selbst passiert!

Nun bin ich also wieder ganz JETZT DA und das fühlt sich tatsächlich so an, wie aus einer Trance aufzuwachen! Die Wahrnehmung hat sich verändert, mein ganzes Lebensgefühl – als wäre ein Grau-schleier weggezogen worden! Wie von selbst öffnen sich in dieser Gegenwärtigkeit die Sinne: nun nehme ich wahr, wie intensiv die kleinen gelben Blümchen leuchten – wie kleine Sonnen! Die zarte Schönheit der Herbstzeitlosen! Wie wunderschön die Strukturen der Baumrinden sind! Wie ein Spinnlein ihr Netz spinnt… Sehe wieder, wie schön und voller Wunder die Welt doch ist! Und damit ist die Freude am Fotografieren auch wieder da!

Die letzten drei Bilder sind am Salzachkai entstanden; diese schönen Platanen haben mich schon öfters zum Fotografieren angeregt!

Und so ist es doch noch ein wunderschöner Sonntag geworden!

Unfassbar, was wir alles versäumen, wenn wir so sehr „im Kopf“ sind, so identifiziert mit dem Geplapper des „monkey-mind“!

Kleines Sammelsurium

Zurück im base-camp am Aigner Campingplatz – ein mir sehr lieber, guter Ort, um hier in Salzburg alle paar Wochen alles mögliche zu erledigen – Dinge die liegengeblieben sind, Bürokratisches, auch Unangenehmes… und auch viel Schönes: Freundinnen und Freunde wieder zu treffen, in mein Lieblingscafe´ zu gehen, in meiner Lieblingsbuchhandlung zu schmökern, über den Mönchsberg zu spazieren oder rauf in den Aigner Park, wo wir als Kinder immer „Indianer-gespielt“ haben… also ganz viel Geschichte hier!

Nachdem gerade nichts drängt und unbedingt geschrieben werden will, einfach ein paar Eindrücke, kleine bunte Happen, nette Fundstücke…

Das folgende Häppchen stammt aus einem Roman – „Fischers Frau“ von Karin Kalisa, der mir gestern in eben dieser Buchhandlung empfohlen wurde – von meiner Lieblingsbuchhändlerin! Ein Absatz gleich auf Seite 22, gefällt mir gut… Sie, die Heldin Mia Sund, entschuldigte sich von der Arbeit, indem sie sagte, daß sie sich nicht fühle… und ging zwei Stunden früher heim. Das war aber eine Lüge gewesen, „denn tatsächlich fühlte sie sich heute zum ersten Mal seit sehr langer Zeit. Vielleicht, dachte Mia, …. ist es so, wenn man sich fühlt: daß man auf einmal nicht den immergleichen Weg geht, sich nicht verhält wie eine Kugel in ihrer Bahn….. und sie somit wie von selbst nicht wie immer … eine Straße geradeaus nahm…., sondern geradeaus und immer weiter direkt ans Wasser ging und sich am Rand des Hafenbeckens niederließ…“

Diese Zeilen haben mir auch deshalb gefallen, weil ich einige Stunden davor auch ausgeschert bin aus den gewohnten Wegen! Synchronizität! Salzburg und auch Wien – in beiden Städten habe ich viele Jahre lang gelebt – sind da besonders „gefährlich“ oder besser gesagt ich bin da besonders gefährdet, wie eine Kugel in ihrer Bahn, auf immergleichen Wegen unterwegs zu sein, eben wie ein sich eher wenig fühlendes Gewohnheitstier! Außer ich nehme mir bewußt vor, so durch die Stadrt zu gehen als wäre ich das erste Mal hier! Aber heute ist die Kugel ganz von selbst, ohne mein bewußtes Zutun, aus ihrer gewohnten Bahn gerollt: Statt wie geplant zum Dm zu gehen, habe ich mich ganz überraschend in der Kollegienkirche wiedergefunden – in diesem prächtigen und auch wundervollen Bauwerk mit fantastischer Akkustik, in dem ich schon viele, zum Teil sehr berührende Konzerte hören durfte.

Und dieses Ausscheren aus den gewohnten Wegen hat gut getan – „ich habe mich gefühlt!“ Ich hab mich einfach führen lassen. Wie lebendig sich das gleich anfühlt… ich möchte mich öfter, noch öfter fühlen – gerade hier in Salzburg, wo ich scheinbar alles schon so gut kenne und wo sich so viele Gewohnheiten angesammelt haben!

Hier noch ein paar nette Fundstücke:

Ja! Lassen wir sie nicht landen auf unseren Köpfen, lassen wir sie nicht nisten in unseren Haaren und Gehirnen!

Wohl wahr!!!

Gennau, unt wier ale lärnen jez fülen, weihl gantz kscheid sein, dass könen wier schohn 👻!

Magischer Altweibersommer

Dazu gleich ein paar Bilder, die mich heute am Morgen am Weissensee bezaubert haben!

In der Früh nun schon der Nebel…

Dann am späten Nachmittag… vom Schiff aus…

Wie sehr ich diese anhaltend schönen, klaren und heuer so milden Tage genieße! Zuletzt in Slowenien, kurz in Italien und nun seit gestern in Kärnten – nochmal am wunderschönen Weissensee. Aufgewacht bin ich heute allerdings mit einem leicht melancholischen Gefühl, das ich zunächst gar nicht einordnen konnte… dann ist mir eingefallen: es ist genau dieses Gefühl wie ich´s als Schülerin am Ende der großen Sommerferien immer hatte und das bis heute jedesmal so um diese Zeit auftaucht! Entweder ist diese Ferienende-Wehmut so tief eingeprägt in meinem System oder ich fühle unbewußt noch heute mit den Schülern mit…? Oder beides… Ich freue mich auch immer noch zum Beginn der großen Sommerferien! Wie auch immer – mIt dem Ende der Ferien endet ja auch der Sommer – selbst wenn´s heuer noch so wunderbar warme Tage bis in den September hinein gibt… für mich war´s ja ein ganz besonderer Sommer – dieses freie Leben im Camper! Fast immer draussen in der Natur, an so vielen wundervollen Orten… ganz viel barfuß, ganz viel Duft von frisch gemähten Wiesen, in vielen verschiedenen Seen geschwommen, nachts noch unterm Sternenhimmel gesessen oder gelegen, leuchtende Sonnenblumen, duftende Holunderblüten, Singen mit Freunden am Lagerfeuer, süße Früchte und Beeren usw…usw…

Dazu noch zwei Texte, gefunden in den newslichtern (online Portal für gute Nachrichten):

Monte Lussari – der lichtdurchflutete Berg

Seit meiner Jugend liebe ich die Julischen Alpen (damals waren sie noch relativ einsame Berge im Vergleich zu den viel besuchten Dolomiten) und immer wieder zieht es mich in diese Region, wo die Länder Österreich, Italien und Slowenien sich treffen.

Tarvis, Kranijska Gora, der Vrsic-Pass und dann runter ins Socatal, das südliche Kärnten – magische Welten, mit ganz vielen schönen Erinnerungen verbunden.

Nun war ich gestern wiedermal in Tarvis; in einem kleinen slowenischen Städtchen habe ich ein Foto von der Kirche auf dem Monte Lussari gesehen und gewußt, daß ich da hin möchte.

Die Julischen Alpen wirken – gerade jetzt im schönsten Altweibersommer – bei aller Erhabenheit doch leicht und lichtdurchflutet, eine Silhouette wie schwebend hinter der anderen…

Ich schau etwas wehmütig und auch mit leisem Schaudern hinauf zu den hohen Gipfeln – damals in jungen Jahren waren wir ja ganz wild auf´s Klettern, auf Felswände und ausgesetzte Überschreitungen – ja, das war einmal und es war toll, großes Abenteuer!

Heute bin ich gemütlich mit der Seilbahn auf den Monte Lussari bei Tarvis gefahren und es war fantastisch!

Im Vergleich zu damals nehme ich nun die Magie und die Heiligkeit der Berge viel intensiver wahr; ich war überwältigt und tief berührt von der Schönheit dieser Berge und von ihrer Wirkung auf mich… und voller Dankbarkeit!

Der Berg Luschari /Monte Lussari gilt – so hab ich´s gelesen – seit dem Mittelalter als heiliger Berg. Nachdem Hirten wundersame Erscheinungen hatten, wurde bereits im Jahr 1360 auf dem Gipfel des fast 1800 Meter hohen, steilen Berges eine Kirche erbaut – unvorstellbar!

Seitdem ist diese Bergkirche Maria Luschari ein Pilger- und Wallfahrtsort; viele gläubige Menschen aus Italien, Slowenien und Österreich kommen bis heute zu diesem Santuario dei Tre Populi, zur Kirche der drei Völker.

Immer diese Entscheidungen!

In den letzten zwei, drei Tagen hat mich stark die Frage beschäftigt: Wie geht´s weiter? Fahre ich noch runter – südwärts – ans Meer? Nach Cres? Oder zumindest nach Savudrija (ist weniger weit)… oder einfach nach Triest, Sistiana (noch näher)…? Die Reisefreudige in mir hat gedrängt: „Ja klar, ans Meer, ans Meer, ans Mittelmeer! noch dazu wo wir ja schon so weit herunten sind (im Süden, in Slowenien)… ist ja nicht mehr weit…“…

Doch gleichzeitig hat meine Stimmung und mein Energielevel gar nicht so dazu gepasst (ein bissl lustlos, das viele Alleinsein wird wieder zäh) und auch mein Körper war nicht so begeistert davon (etwas müde, wieder vermehrt Rückenschmerzen, möchte endlich wieder mal vollwertiges, gesundes Essen (nicht so leicht zu finden – weder in Ungarn noch in Slowenien)…

„… aber schön wär´s ja doch am Meer!“ ruft die nimmermüde, vom Fernweh Gesteuerte…

Eine andere, eher gewissenhafte Stimme meint: „Es wär aber schon gut, bald mal wieder nach Salzburg zu kommen, da ist einiges zu tun, einiges in Ordnung zu bringen!“

Und so geht´s hin und her…mittlerweile kann ich relativ gelassen bleiben und drauf vertrauen, daß ich zur richtigen Zeit schon wissen und spüren werde, was zu tun ist…

Dann ist mir gestern Nachmittag Silke Schäfer untergekommen; ich lese in ihrem Kanal, was sich derzeit astrologisch so tut und das ist interessant!

Sie schreibt: „Ebbe und Flut wechseln einander ab. Das ist ein kosmisches Gesetz und nicht verhandelbar. Jetzt herrscht erst einmal wieder Ebbe. Durch die Rückwärstsbewegung von insgesamt 7 (!) Planeten – speziell des Merkur in Jungfrau bis 15.September 2023, sind diese und die nächste Woche prädestiniert zum Aufräumen und zum Ordnen all dessen, was liegengeblieben ist. Klarheit schaffen. Unreines entsorgen. Ausmisten vom Keller bis zum Dach…“

Aha! Nun, ausgemistet hab ich bereits heuer im Frühjahr sehr großzügig, aber es ist einiges liegengeblieben, das geordnet gehört!

Ja, wenn ich ehrlich bin: nach der „Flut“ rund um den letzten Vollmond – beim high-energy-Tanz-Retreat in Ungarn – fühlt es sich während der letzten Tage tatsächlich mehr wie „Ebbe“ an und nun, nach diesem Hinweis aus astrologischer Sicht, fällt es mir leichter, mir das auch einzugestehen!

Außerdem gab´s noch ein interessantes Erlebnis gestern: obwohl ich ein bißl müde war, wollte ich doch die Umgebung mit dem Rad erforschen und zu einem hübschen Ort, der mir empfohlen wurde, fahren. An einer Weggabelung war es unklar, wie´s weitergeht – links oder rechts? Ich hab mich für links entschieden, die Richtung scheint zu stimmen. Der Pfad ist jedoch immer noch holpriger und schmäler geworden, am Ufer der Save immer unwegsamer (viel Sand von den vergangenen Überschwemmungen, umgestürzte Bäume, große Steine…); oft muß ich das Rad schieben… ganz schön anstrengend, aber noch mag ich nicht aufgeben… bis ich mit dem Schienbein beim Schieben des Rades so gegen das Pedal stoße, daß die Haut aufreißt und ziemlich blutet! Na gut, jetzt reicht´s, ich gebe auf und dreh um… wieder bei dieser Weggabelung nehme ich die andere Richtung und dieser Weg bringt mich ziemlich mühelos und rasch in das wirklich sehr hübsche und sympathische Dorf!

Also umdrehen, immer wieder mal umdrehen… besser früher als später!

Umdrehen – gemeinsam mit den rückläufigen Planeten!

Und so hab ich dann gestern Abend – nach diesen Erfahrungen und Einsichten – leichten Herzens die Entscheidung treffen können, umzudrehen! Nicht mehr weiter in den Süden zu fahren, sondern zurück in mein „base camp“ am Aigner Campingplatz bei Salzburg! Und die Aussicht, die liegengebliebenen Dinge in Ordnung zu bringen, fühlt sich tatsächlich gut an!

Ein interessanter Tag!

Etwas widerborstig hat dieser Tag heute begonnen – bis ich verstanden hab, worum´s geht!

Gestern Nacht hab ich auf einmal angefangen, Pläne zu machen – wo ich noch überall hin möchte, bevor ich ca. Mitte September wiedermal in Salzburg sein werde, um einiges Liegengebliebene zu erledigen. Und überhaupt, bevor dann der Winter kommt bzw. bevor ich ca. Mitte Oktober mein „Winterquartier“ im Waldviertel beziehen werde…

Ja, erstmal nach Bled und dann – wenn ich schon so weit herunten bin, könnte ich doch noch runter nach Cres fahren… Ans Meer nochmal, JA!

Also hurtig zusammengepackt heute nach dem Frühstück – vor der Fahrt nach Bled (so der Plan) noch mit der Seilbahn auf die Velika Planina – ein Hirtendorf auf einer nahegelegenen Hochebene… Interessant war, daß ich zwar voller toller Pläne war, aber gar nicht so richtig froh… dieses Unfrohsein hat zunächst noch zugenommen, weil nichts geklappt hat, wie ich mir das so vorgestellt hab! Die Straße ins Tal hinein war gesperrt – mit einigem Herumsuchen und Fragen und mehreren Umwegen war´s dann doch möglich, allerdings viele Kilometer im Schneckentempo hinter einem riesigen Baufahrzeug her, durch holprige Baustellen und verwüstete Landschaft… da erst hab ich kapiert, daß es hier ja vor wenigen Wochen arge Überflutungen gegeben hat und nun mühsam die entstandenen Schäden repariert werden. Wieder interessant: diese Erkenntnis läßt mich innerlich weicher werden, milder, geduldiger…

Schließlich hinten im Talschluß – schön ist es hier, eine hübsche einfache Jausenstation, Wald, Wiesen, hohe Berge im Hintergrund (die Steiner Alpen), aber keine Seilbahn! Verwirrt frage ich nach – anscheinend bin ich dran vorbeigefahren! Was soll´s, jetzt bin ich schon hier (wo´s eh schön ist) und langsam – bei einer kleinen Jause – fallen die Pläne von mir ab und auf einmal wird mir sonnenklar, daß ich in ein altes Muster reingetappt bin – in eine alte Rastlosigkeit, die mich gar nicht in der Gegenwart sein läßt, sondern mich antreibt, dieses und jenes und dann auch noch jenes-jenes zu machen, zu erleben, zu erledigen… und in dieser Dichte und Ruhelosigkeit wird das Erleben aber immer seichter, geht am Wesentlichen ganz vorbei…

Dieses Zurückfinden ins Hier und Jetzt hat mich erleichtert aufatmen lassen, nun konnte ich die Schönheit und all die Geschenke rundum wieder wahrnehmen und mit Freude genießen! Und verstehen, warum es sich vorhin so gespießt hat!

In diesem wiedergefundenen Frieden bin ich an den Bach gegangen, der sich hier zu einem türkisblauen Becken weitet – wunderschön!

Ich versuche, ein Steiglein am Bach entlang weiterzugehen, verliere den Bach aber und finde mich statt dessen in einem Gewirr aus abgebrochenen Ästen, entwurzelten Bäumen, sich türmenden Steinen und Felsbrocken… hm… ich dreh wieder um und auf einmal wird mir klar: ich konnte den Bach nicht mehr finden, weil er nämlich —- hier entspringt! Ich bin an seiner Quelle! Rund um mich herum sprudelt es aus der Erde – frisch und klar und mit munterem Gegluckse! Nun geht mein Herz richtig auf – berührt und voller Dankbarkeit bleib ich eine ganze Weile an diesem so besonderen Ort und muß gar nirgends mehr hin!

Irgendwann kommt dann doch der Impuls zum Aufbruch, ich fahr die 2 Kilometer zurück zur Gondelbahn und schwebe bequem rauf auf die karstige Hochebene, die schon in prähistorischen Zeiten von Hirten als Alm genutzt wurde. Heute ist sie touristisch erschlossen – in einem Teil durch Liftanlagen, die gerade noch mehr ausgebaut werden (ohje!)… die eigentliche Attraktion jedoch sind die unzähligen wunderschönen alten Hirtenhütten in einem weiter von der Seilbahn entfernten Teil der Alm. Manche werden auch heute noch im Sommer bewirtschaftet, alles sehr urig und Gott sei Dank ohne jedes Almen-Tamtam!

Der Tag hat mich wieder einiges gelehrt – vor allem, daß das Agieren aus alten Mustern heraus nicht mehr funktioniert und offenbar nicht mehr unterstützt wird vom Universum! Da fängt´s dann eben an, sich zu spießen!

„…wird nicht mehr unterstützt…“ – so drückt das Eva Denk, die mediale Astrologin, die ich sehr schätze und liebe, immer wieder aus. Im Moment unangenehm, aber doch: wie gut, daß es so ist! Sonst würden wir ja nie rauskommen aus den alten fest eingefahrenen Schleifen!

Von Ungarn nach Slowenien – ein paar Bilder

Ein kurzer Besuch in Budapest – starkes Kontrastprogramm zu den still-beschaulichen Tagen an der Donau, aber schön und natürlich seeehr geschichtsträchtig!

Danach ein Tag und eine Nacht am Plattensee – nochmal wunderschönes Sommerfeeling am See!

Dann tags darauf – direkt an der Grenze zwischen den beiden Ländern, bereits in Slowenien, hat mich schon von Weitem ein langgezogener Hügel mit einem Kirchlein obenauf gerufen und so bin ich von der Autobahn runter- und durch den Ort Ledava auf diesen Hügel raufgefahren. Das letzte Stück zu Fuß zu der kleinen Dreifaltigkeitskirche – was für ein wundervoll stiller, herzöffnender Ort! Lese etwas über seine wechselvolle Geschichte, die mich berührt und genieße den fantastischen Ausblick auf die gegenüberliegenden Weinberge mit ihren schönen Musterungen.

Und dann nochmal ein beschauliches Verweilen an einem Fluß – an der Drau/Drava (in der Stadt Ptuj), die hier in Slowenien auf ihrem Weg nach Osten zum Schwarzen Meer schon zu beeindruckender Größe angewachsen ist!

So viele wunderschöne Orte, so viele unterschiedliche Eindrücke! Fühle große Dankbarkeit!