Archiv für den Monat: Juli 2020

Singen, Tönen, Lauschen…

Als ich im Jahr 2004 von meinem bunten „wilden“ Leben in Mexico nach Österreich zurückgekehrt bin, war das erstmal nicht so lustig… was mir sehr sehr geholfen hat, war das Singen! Sicherlich zwei oder drei Jahre lang bin ich fast wöchentlich zu meiner geliebten und hochgeschätzten Gesangslehrerin gepilgert und jede Stunde hat mich aufgebaut, aufgerichtet, mich mit frischer Energie und Freude erfüllt. Was mich schon damals besonders interessiert hat und was seither in mir gewachsen ist, ist das intuitive authentische Singen und Tönen, das freie Improvisieren mit der Stimme aus dem Inneren heraus. So wie man im freien Tanzen die Bewegungen geschehen lassen kann („es tanzt mich“) so kann man auch das Tönen und Singen geschehen lassen – es singt mich! Das ist spannend, freudvoll und so befreiend!

Seit mehreren Monaten schaue ich kaum mehr Filme an, das Fernsehen hat ausgedient, es scheint, daß der Hörsinn mehr gepflegt und bedient werden will! Selber singen, Musik hören, den Naturgeräuschen lauschen und oft auch mit ihnen singen – mit dem Wind, den Wellen, den Fröschen… das macht soviel Spaß, auch das Aufnehmen mit dem IPhone! Unten ein paar Beispiele (auch weil ich das Hochladen dieser Audiodateien üben will!)

Singen mit dem alten Teekessel…
Im Museum Liaunig (Kärnten), unterm musikalischen Schirm…
Quaken und Quängeln mit den Fröschen am Keutschachersee…

Mitten im 2020er Jahr, ganz oben!

Es geht dahin! das halbe Jahr ist schon wieder um, wir sind ganz oben im Jahreskreis…

2020 – das Jahr, in dem Corona begann, in dem der große Wandel offensichtlich wird; in dem Vieles sichtbar und spürbar wird, das so gar nicht mehr passt… das spür ich in mir und im Großen, Kollektiven… als würde sich die innere Welt (in mir und kollektiv) weiten, lichten wollen… sich befreien wollen von allen möglichen alten engen lebensfeindlichen Gewohnheiten hinein in eine Welt der vielen lebensbejahenden Möglichkeiten! Und da kommt Freude auf, da wird´s spielerisch, kreativ, da gehen wir mehr aufeinander zu und da ist so viel Dankbarkeit, diesen Wandel miterleben zu dürfen, jetzt hier zu sein!

es lebe die Pippi!

„Ich muss raus aus der alten Nummer, hinein in die Welt des Möglichen…“

Ali Mahlodji

Das heisst für mich auch: wenn der Weg, den ich grade gehen will, gesperrt ist, nehm ich eben einen anderen…. und wenn ich an der nächsten Kreuzung dann nicht weiß, ob ich nach links oder rechts gehen will, dann nehm ich eben einen dritten, oder geh einfach weiter – querfeldein! ergeh mir meinen eigenen Weg, lass mich immer wieder überraschen, wo er mich hinführt… da fällt mir eine kleine Collage ein, die ich vor einiger Zeit mal gemacht hab – einige Sätze aus dem sehr schönen Text eines 5 Rythmen-Lehrers aus Ungarn, den ich sehr schätze! Er schreibt über die Entscheidungen beim freien, improvisierten Tanzen – wie wir sie treffen… sicher nicht vom Kopf, sondern aus dem Körper heraus, aus der Verbundenheit, aus dem AngeschlossenSein an den Lebensfluß…

Dance can be a sacred practice… looking for answers, surrendering, finding answers… a source of peace, joy and vitality…

Ein paar Zeilen, die ich vor einigen Tagen geschrieben hab, passen da auch noch ganz gut dazu – zum Thema „Möglichkeiten“:

Neue Verbindungen entstehen

Ent-Bindungen lass ich geschehen

Ich taste mich vor in unbekanntes Land.

Verwandlungen

Anbahnungen

Möglichkeiten ohne Zahl.

Wie gut, die Baumfrau mit tiefen Wurzeln

die so verläßlich in mir lebt (oder ich in ihr?)

Mit luftiger Leichtigkeit in ihrer Krone

verwandelt sie Licht in Atemluft.

Ein friedvolles Miteinander seit so langer Zeit!

Die singenden Vögel im leuchtenden Grün

schenken mir immer neue Lieder

die gestrigen sind am Verwehen…