Türen – immer wieder Türen! Manche lassen sich ganz leicht öffnen, andere gar nicht, manche nur schwer…
Die Geburt ins Erdenleben – die erste große Tür…
Nun steh ich an einer Tür zu einem ganz neuen Raum – zu einem Leben am Land, in einem kleinen Dorf, auf einem kleinen Hof (erstmals ein eigenes Haus,ein kleines Stück Land!).
Die Tür zum Nomadenleben der letzten eineinhalb Jahre ist gerade dabei, sich zu schließen… (oh, das war ein bunter, vielfältiger Raum!)… und auch die Tür zum Raum der 18-Jahre-Salzburg wird sich sehr bald schließen (nächste Woche wird der Kaufvertrag von einer lieben Freundin, die die schöne Wohnung nun nach 18 Jahren (2×9!) wieder zurückkauft, unterschrieben!
Ein ständiges Kommen und Gehen und nun, wo´s „ernst“ wird und ich die Wohnung ganz bald aufgeben und verlassen werde, kommt doch Wehmut hoch, Melancholie, in manchen Momenten auch Unverständnis (wieso bitte???)…
Dann darf ich mich wieder erinnern an die innere Klarheit, daß hier in den ausgelatschten Wegen und im Praktisch-Bequemen meine Ent-wicklung nicht weitergeht. Daß der Funke der Inspiration und Be-geist-erung nicht mehr aufleuchtet, kein Antrieb da ist, hier im Alten nochmal „neu“ zu beginnen!
Es fühlt sich an wie ein Verlassen des sicheren Nestes – das war auch schon so beim Übersiedeln in den Camper vor eineinhalb Jahren, nur noch nicht so endgültig.
„Listen as the feathered ones sing their migration songs and teach us how to leave“. Dieses Zitat von Gina M.Puerro ist mir gestern untergekommen, wie passend!
Die Tür, an der ich jetzt stehe und die schon halb offen ist, fühlt sich zwar richtig und im Grunde richtig gut an, dahinter türmen sich aber noch jede Menge alte Sachen – zum Teil ganz interessante, zum Großteil aber ganz viel Gerümpel, übriggeblieben von den Menschen, die jahrzehntelang hier gelebt und gewerkt haben… puhhh!
Es geht also um´s Ärmel hochkrempeln und rein! Raus aus dem Müßiggang-Camperleben-Modus und rein in diesen neuen Raum, der erst geleert, gereinigt, trockengelegt (eine der Aussenwände) werden muß und dann gestaltet werden will nach meinen Wünschen, Bedürfnissen, nach meinem Geschmack.
Das wird erstmal viel Arbeit, ganz konkret, kein Kindergeburtstag!
Und doch hoffe ich und glaub ich auch, daß es nicht schwer sein muß, sondern daß es auch immer wieder Freude machen und gut vorangehen kann mit den richtigen Helfern.
Vor einigen Tagen war ich in Hardegg, im wunderschönen Nationalpark Thayatal (ganz oben an der tschechischen Grenze) und hab eine Wanderrunde, die ich schon von früher kenne, gesucht.
Der Markierung folgend, war der Weg aber dann doch ganz anders – eine langweilige schagttige Forststraße und ich war schon etwas unsicher, ob ich richtig bin und jemals an dem Platz, der mir damals so gut gefallen hat – beim Reginafelsen – ankommen werde. Bin aber doch weitergegangen, drauf vertrauend, daß der Weg schon stimmt und daß nur der erste Teil etwas öde ist und der zweite Teil sicher sehr schön. Und genauso war´s dann auch!
Es war wie ein Symbol für den Weg, der vor mir liegt in Bezug auf den Hof in Unterdürnbach – am Anfang die wahrscheinlich weniger lustige Arbeit (viel Dreck,viel Staub, all das Gerümpel…) und dann wird´s immer schöner, bis ich (symbolisch) beim Reginafelsen ankomme!
Bei der Wanderung war ich ja dann tatsächlich dort, bin oben auf den Granitblöcken gesessen, in der Sonne, mit wunderschönem Ausblick auf die Thaya und auf´s Städtchen, hab gesungen, gejodelt und mich gefreut! Die „Tür“ zum Reginafelsen war offen! Die Tür zu meinem neuen Reich ist offen!
„Jede Tür ist ein Geschenk.
Jede Tür ist einzigartig und nur für uns bestimmt.
Jede Tür beeinhaltet eine Veränderung.
Es sind Lebenstüren, die uns im Ozean der Lebendigkeit Anker schenken.
Jede Tür öffnet uns einen Raum zu uns selbst.
Jede Tür ist eine Einladung zum Leben.“
Schreibt Alexandra Thoese in den newslichtern.
und Rumi: He who has led you so far, will guide you further.
So möge es sein! So ist es!