Nun werde ich zwar zur Abwechslung mal seßhaft, aber zur Zeit bin ich noch ständig am Übersiedeln, von einer Herberg zur nächsten!

Genau zu Allerheiligen im Vorjahr – es war ein strahlend schöner, bunt leuchtender Spätherbsttag – bin ich nach Unterdürnbach übersiedelt, zu meinem Hof – ich war so voller Vorfreude auf diesen neuen Lebensabschnitt und so voller Dankbarkeit, daß ich an diesen wunderschönen schönen Platz geführt worden bin.

„Mein Hof“ – wie ungewohnt das noch klingt! Seit ich mit 19 Jahren aus meinem Elternhaus ausgezogen bin, hatte ich fast nie einen Garten, lebte fast immer in Wohnungen (bestenfalls mit einem kleinen Balkon) und insgesamt sicher einige Jahre lang im Camper. Und nun ein Hof, mit etwas Grund und Boden, mit alten Ställen und Heustadln, mit Bäumen und Sträuchern, mit Lavendel (Unterdürnbach ist ja das Lavendeldorf) und Rosen und riesigen gelbblühenden Teppichen von Winterjasmin…
Also alles neu – seßhaft werden am Land, in einem urigen kleinen Dorf, in einem urigen alten Hof… hui! Es ist so neu und gleichzeitig fühlt es sich so natürlich an, es stimmt einfach (trotz mancher Flaute im Prozeß des Renovierens).
Nachdem der Hof ja fast von Grund auf renoviert und umgestaltet wird, herrscht nach wie vor Baustelle: im künftigen Wohnbereich, im Innenhof, und jetzt auch noch im Garten, überall! Gestern kam der Baggerfahrer und hat begonnen, das Fundament von zu hoch aufgeschütteter Erde zu befreien – nix für schwache Nerven, hat Maria, die Archtektin gemeint! Am nächsten Tag hat´s zu regnen begonnen – eh wunderbar nach der langen Trockenheit, aber ausgerechnet jetzt, wo das Fundament nackig daliegt… nun ja, es is wie´s is… bewohnbar ist der Hof jedenfalls noch nicht…



Also – nach der Übersiedlung im letzten Herbst hab ich zunächst noch im Camper vor den alten Heustadln gelebt,

…bis es schließlich zu kalt wurde; dann ging die Herbergssuche los: zunächst ein gemütliches Zimmerchen in Eggenburg, in einem mittlealterlichen Stadthaus mit wunderschönen Gewölben – die perfekte Höhle für die Adventszeit. Anfang Jänner dann ins „Lärchenstüberl“ – eine kleine urige Wohnung innerhalb des Hofes einer sympathischen, sehr gastfreundlichen Familie. Schön warm war´s dort, gemütlich, gesellig – genau richtig für die kalten Wintermonate! Und nun im März im Felsenhäuschen, im schönen Gars am Kamp…. vor ein paar Tagen bin ich bei einer interessanten, höchst kreativen Frau eingezogen. Ihr Häuschen ist auf einem Felsen auf drei Ebenen gebaut, mein Zinmerchen auf der mittleren Ebene, mit eigenem Eingang, sympathisch eingerichtet und sehr gemütlich – mit Kachelofen und hübschen älteren Holzmöbeln, wunderbar! Es wird Frühling, nun bin ich mehr in der Höh, nicht mehr in einer Höhle, sondern dem Himmel näher, in einem Felsen-Nest!


Ich finde es faszinierend, wie die jeweiligen Unterkünfte zur Jahreszeit und zu meinen inneren Bedürfnissen und Prozessen gepasst haben und wie´s auch jetzt wieder so gut passt! Und wie gesellig das Leben auf dem Land ist! Durfte bereits einige liebe und interessante Menschen kennenlernen! Und was so schön ist: wie leicht sich die Dinge ergeben – ohne jede Anstrengung! Fühle mich ganz wundersam geführt und behütet.
Dafür DANKE, DANKE, 3x DANKE!
