Archiv für den Monat: August 2023

Wieder im Fluß!

Nichts bringt mich besser und schneller ins Fließen, vom Kopf runter und rein in den Körper als Tanzen und Tönen! Und damit ist ja fast automatisch ein gutes volleres Atmen verbunden. Und nichts hebt meinen Energielevel und damit die Vitalität und Lebensfreude so verläßlich an als eben dies! Und das am besten in einer Gruppe von ähnlich tanz-begeisterten Menschen… Während der letzten vier Tage durfte ich genau das wieder auf sehr freudvolle Art erleben – in einem Tanz-Retreat in Ungarn, mit einem ungarischen 5 Rythmen-Lehrer, den ich sehr schätze und einer wundervollen, gemischten Gruppe von großteils ungarischen und ein paar österreichischen Frauen und Männern (Männer wie meistens sehr wenige!). Irgendwo im ungarischen Hügelland, in einer lieblichen Landschaft mit eingestreuten alten, halb verfallenen Dörfern sind wir zusammengekommen – von Anfang an hab ich mich dort wie zu Hause gefühlt. Ein wunderschönes Ensemble von alten, sehr schön und behutsam renovierten ebenerdigen Häusern, mit anheimelnden Möbeln aus alten Zeiten eingerichtet, in einem schönen großen, halbwilden Garten, eine große gemütliche Küche mit einer fülligen, älteren, sehr lieben Köchin, die ganz bodenständige köstliche Mahlzeiten für uns bereitet hat… Und der Tanz-Raum – fantastisch! eine ehemalige Scheune, absolut geschmackvoll umgestaltet zu einem großzügigen Seminarraum… Holzboden, lehmverputzte Wände, weite Öffnungen in den Garten hinaus – ein Traum! Das Ganze fühlt sich sehr bodenständig, mütterlich-erdig und nährend an! Schade, daß ich vergessen hab, ein paar Fotos zu machen!

Das Seminar selbst: Immer wieder in die Rhytmen reingehen, alles loslassen, die Bewegungen einfach geschehen lassen, ohne Anstrengung – auch in den heftigen, schweißtreibenden Rhythmen – bei täglich 35 Grad (!) rinnt sowieso der Schweiß – sooo befreiend! Das Thema des Retreats: Wie können wir immer wieder heraustreten aus unseren alten, allzu steif-starren Mustern und in eine geschmeidigere, flüssigere Lebensweise finden? Und dies tanzend zu erforschen, im Vertrauen auf die Weisheit des Körpers und einander gegenseitig fördernd… Ganz tief ist mir wieder klargeworden, wie essentiell wichtig der Tanzweg für mich ist, wie er zu mir gehört und daß es an mir liegt, ihn für mich zu erschaffen! Nicht nur ab und zu an einem Tanz-Retreat teilzunehmen! Schöne Bilder kamen zu diesem Thema: ich in einem wunderschönen Garten, Gastgeberin, öffne die Türen und lade Menschen ein – zum heilsamen Tanzen und Tönen und das Leben zu feiern… to go with the flow! Es tut mir gut, diese Ausrichtung wieder klar zu spüren, zu halten und auf meine innere Führung zu vertrauen, daß sich dieser Traum verwirklicht. Und es fühlt sich wunderbar an, mich mal wieder ganz in meinem Element zu fühlen und wieder die Erfahrung zu machen, wie sehr es mich freut, andere Menschen, die noch nicht so aus sich herausgehen können, herauszulocken – rein in größere Lebendigkeit und Freiheit! It´s about time, to live that again!

Dazu passend ein Zitat von Rumi:

Nachträglich sind mir noch diese liebevollen Tipps für deinen/meinen Tanz untergekommen 😊 :

Gestern war das Retreat zu Ende und nun bin ich für zwei Tage auf einem sehr naturbelassenen, einfachen Campingplatz ganz nahe an der Donau… ein ruhiger langsamer Tag heute, nicht mehr so heiß, ich genieße es, am Fluß zu sitzen und das Fließen auf mich wirken zu lassen, in mir zu spüren… Wieder im Fluß sein – da passt es doch gut, auch äußerlich am Fluß zu sein… an der Donau, die ich seit meiner Kindheit liebe. Noch dazu bei einer Vollmondin im Zeichen Fische! Immer wieder erstaunlich, diese Choreografien, diese so stimmigen und passenden Bühnenbilder!

Und dieses Land – Ungarn, Nachbarland – bin überrascht, wie sehr es mich berührt, hier zu sein, wie wohl ich mich hier fühle, wie sehr mir die Menschen liegen und der Klang ihrer Sprache! Da klingt in meiner Seele etwas Vertrautes an… das liegt wohl auch daran, daß die Geschichte der beiden Länder so verwoben ist… Ich finde, im Unterschied zu anderen westlichen Ländern menschelt es hier noch mehr… ich empfinde die Menschen recht natürlich und unverstellt, jedenfalls am Land und in der kleinen Stadt, wo ich gerade in einem netten kleinen Cafe sitze und schreibe. Eine kleine Galerie gehört auch zum Cafe (oder umgekehrt) – mit Gemälden und Fotografien, die mich großteils sehr ansprechen!

Den Namen des Künstlers weiß ich leider nicht…

Alles hier recht einfach, improvisiert, freundlich, down to earth… und das hängt wohl auch mit mir und meiner inneren Gestimmtheit zusammen – ICH fühle mich ja gut genährt, down to earth, freundlich und in Frieden… und das spiegelt sich eben umgehend im Außen… 🙏💓🌀

Salzburg, immer wieder Salzburg!

Immer wieder zieht´s mich in diese Stadt zurück – die Stadt, in der ich geboren und großteils aufgewachsen bin, die ich sofort nach der Matura verlassen habe, mit der ich – trotz aller Schönheit – immer Mühe gehabt hab… also eine ambivalente Beziehung!

Dieser Tage kann ich´s aber durchaus genießen, wieder mal hier zu sein für ca. eine Woche… der schöne und sympathische Aigner Campingplatz ist hier jetzt mein Base camp (nicht mehr meine Wohnung – da lebt zur Zeit eine gute Bekannte von mir drin)… das verändert meinen Zugang zur Stadt auf angenehme Weise!

Und sonst? derzeit fließt das Leben ziemlich ruhig dahin… Freundinnen und Freunde treffen, in mein Lieblingscafe gehen, an den einen oder anderen See fahren zum Schwimmen… der Sommer ist zurückgekehrt und gibt nochmal richtig Gas; zur Abwechslung sind mal keine Unwetter vorhergesagt, bloß „schwere Hitzewarnungen“ (wie haben wir früher bloß überlebt ohne diese ständigen Warnungen?!)… in einigen Tage geht´s dann wieder weiter, nochmal Richtung Osten… aber davon dann später!

Netzfund

Innere – äußere Landschaften

Vor vielen vielen Jahren hab ich mal ein Buch gelesen: „Das weite Land der Seele“ – schon der Titel hat mir gut gefallen! Das Land, die Landschaften der Seele… wie sieht meine/deine Seelenlandschaft aus? Immer wieder mal hab ich mir diese Frage gestellt bzw. den Menschen, mit denen ich therapeutisch gearbeitet habe. Gestern in der Meditation war da auf einmal der klare Gedanke: ich fahre, bewege mich die ganze Zeit durch die Landschaften meiner Seele – wie innen, so außen! Und da, wo mich etwas stark berührt – so wie die Reste des Eisernen Vorhangs – gibt es dieses Thema auch in mir, in der eigenen Seele. Als ich dort war, war ja gleich der Wunsch da, das belastete Energiefeld zu klären, zu reinigen und später dann, zu Hause im Camper, sind in der Meditation heilende Bilder, die Vision eines heilenden Rituals aufgetaucht: da, wo die Mauer stand und wo noch Reste stehen wie in Cizov, säen Menschen von beiden Seiten der Grenzen Blumen, so daß bunte duftende Blühstreifen entstehen, Bienenweiden, Schmetterlingsweiden! Und da, wo die Wachttürme standen, von denen aus auf die Flüchtlinge geschossen wurde, pflanzen sie Bäume – Lebensbäume! Und das in der ganzen Länge des ehemaligen Eisernen Vorhangs – vom Baltikum bis zur Adria! Eine alte schwere Geschichte wird überschrieben mit Blumen, Farben, Düften, mit der friedlichen und freudvollen Begegnung zwischen den ehemals getrennten Menschen, mit neuem Leben! Und ja, es geht auch um die Mauerreste in mir – in der Landschaft meiner Seele! Um die Reste von Trennungslinien, von alten Macht-Ohnmacht-Geschichten und vor allem deshalb dieses Bedürfnis nach Heilung und Wandlung! Ich sehe ein sanftes Ablegen der letzten alten Lasten, ein Dankesgebet an Mutter Erde, daß sie diese Altlasten aufnimmt und in Humus verwandelt, in nährende Erde für all die Samen der Blumen, für die Rosensträucher und die Bäume, die gepflanzt werden… für das blühende Leben!

Unterwegs im Grenzgebiet

Heute war ich im Thayatal unterwegs – mal auf der österreichischen, mal auf der tschechischen Seite – mit dem Camper, mit dem Rad und zu Fuß… Sonnenschein, dunkle Wolken und ein Platzregen – alles hat´s gespielt! Vieles hat mich berührt – auf die eine und andere Art: die Stille und Schönheit der ursprünglichen Flußlandschaft, herüben und drüben

die Grenze, die mitten durch den Fluß geht (seltsam, was sich Menschen alles einfallen lassen) und vor allem die Reste des Eisernen Vorhangs ein paar Kilometer nach der Grenz-Brücke über die Thaya, in dem kleinen Dorf Cizov. Ich bin mit dem Rad bei Sonnenschein dort angekommen, hab die Bedrückung und den alten Schmerz der Trennung gefühlt, mich auf einen Granitblock gesetzt und um Heilung für diesen Landstrich gebeten. Als dabei ganz unvermutet Tränen geflossen sind, hat es zeitgleich kurz und heftig zu regnen begonnen – als hätte der Himmel mit mir geweint über dieses traurige Kapitel in der Menschheitsgeschichte.

In diesem tschechischen Dörfchen stehen also noch diese schaurigen Überreste – ich halte mich nicht lange hier auf, die Zeit des Eisernen Vorhangs ist vorbei, und ich will nicht in dieser Beklommenheit verharren… auch der Regen hat rasch wieder aufgehört!

Ich wende mich den Granitfelsen aus verschiedenen Regionen zu, die hier in einer Wiese versammelt stehen – wie in einer Ausstellung – um die Vielfalt dieses Gesteins zu zeigen…. ein kleiner Teil der Oberfläche wurde geschliffen – wunderschön!

Ich fühle Dankbarkeit auch für diesen Tag mit all den unterschiedlichen Eindrücken und Erfahrungen.

Schon faszinierend, das Leben im Camper – diese Vielfalt der Landschaften, der Atmosphären, der Energien, der Erlebnisse… das Kommen und Gehen, das Eintauchen und wieder Lassen und Weiterziehen… als Kind war ich immer ganz aus dem Häuschen vor Freude, wenn wir bei Zigeunerlagern in irgendwelchen lichten Wäldern in Norditalien vorbeigefahren sind! Wollte immer gerne mehr sehen und wissen von diesen Menschen – wie sie sind und wie sie leben in so einer Freiheit! Ach ja, Zigeuner soll man ja nicht mehr sagen heute – für mich war´s aber immer ein schönes, positives Wort! Irgendwo tief drinnen in meinem System gibt´s wohl auch ein paar Nomaden-Gene!

Regen, Sonnenschein, Regen…

Nach einer vollen runden großen Mondin, die ich sehr tiefgehend erlebt hab (ich war noch dazu an den Vollmondtagen in einem Seminar mit großem Tiefgang – und viel Liebe) nun das tiefhängende Grau der Regenwolken, die Felder, die vor wenigen Tagen noch goldgelb geleuchtet haben, nun blaß und eingetrübt und so auch die Vitalität, die Lust auf Aktivität und Bewegung… ok, darf ja sein, up and down the hill…. wahrscheinlich sind diese ruhigen Tage sogar ganz hilfreich, die intensiven Erfahrungen im Seminar zu verdauen und zu integrieren. Das Seminar war ganz oben im Waldviertel, in einem kleinen Dorf fast an der tschechischen Grenze… der Himmel war oft verhangen aber immer wieder kam auch die Sonne durch; am freudvollen Ende des Seminars hat der Himmel sich geöffnet, alles war wie reingewaschen, intensiv leuchtende Farben und Klarheit… bin mit dem Rad rüber nach Tschechien gefahren, immer der Nase nach und war bezaubert von der ruhigen Schönheit dieser Landschaft.

Das war vorgestern… Im Gegensatz dazu ein paar Bilder von heute – einem meist trüben, schon fast herbstlich anmutenden Tag – die Kogelsteine bei Eggenburg

Ich finde diese uralten, wuchtigen Granitfelsen wunderschön, sehe oft Gesichter und alle möglichen Wesen drin, mag sie gern berühren und die verschiedenfarbigen Flechten, die sie in mannigfaltigen Mustern überziehen, bewundern…

Das war – trotz trübem Wetter ein schöner Vormittag heute…. dadurch, daß ich so viel draussen bin in der Natur, in den verschiedensten Landschaften, werde ich noch wacher und empfänglicher für die Schönheit der Natur, der kleinen und der großen Wunder…

– und dann: ein langsamer, feiner Nachmittag – lazy sunday afternoon… erst im Camper – sehr gemütlich, wenn draussen der WInd braust; dann in einem netten kleinen Cafe, wo ich ein Buch (gehört nun zu meinen Lieblingsbüchern) fertiggelesen hab: „Die Yogini“ von Ulli Olvedi. Eine Geschichte, die sich um den tibetischen Buddhismus rankt (im 18. Jahrhundert), die unter anderem zeigt, wie auch dort der patriarchale Geist den Buddhismus durchdrungen und geprägt hat und die vom Weg der Befreiung zweier starker Frauen erzählt und von Yoginis, die Erleuchtung erlangt haben – allerdings im Verborgenen… es war ja ausgemachte Sache im Patriarchat, daß ausschließlich Männer die Buddhaschaft, die Erleuchtung erlangen können! Ein paar schöne Sätze aus dem Buch: „Der lange Weg… wurde für sie immer mehr das Symbol des Lebens….die Vergangenheit war alte Geschichten, die Zukunft war neue Geschichten, aber das Jetzt war keine Geschichte, es war da, so ganz nah und unmittelbar. Die äußeren Umstände waren nur Ornamente des Jetzt…“ Und: „….Alles Erleben, jede Erfahrung – Streit,Vergnügen, Wut, Lust, Trauer, Ekstase, Eifersucht – ist kostbar, ist ein Teil des Pfades. Es ist nicht gewöhnliches Leben. Es ist der Weg der Verwandlung.“ Ja, es ist der Weg der Verwandlung!