Archiv des Autors: Hanna Moldan

The things we carry

The things, we carry – das war der Titel eines großartigen Tanzworkshops, an dem ich am vergangenen Wochenende teilgenommen habe, geleitet von Michael Molin-Skelton, einem wundervollen Soulmotion-Lehrer und Herzensmenschen mit großem Tiefgang.

Die Dinge, die wir in uns tragen – sowohl die Wunden und Narben als auch die schönen Geschenke und Begabungen. Diese haben wir in uns gefühlt, im Tanz bewegt und im Ritual gewandelt und gemehrt.

Es war genau der richtige Workshop zur richtigen Zeit – ich durfte frische Energien und neue Kraft schöpfen und die Hoffnung, daß mit meinem Projekt Bauernhof doch noch alles gut wird, wenn auch vielleicht anders als ursprünglich gedacht!

Hab ja einige Flauten hinter mir!

Michael hat mit uns über das alte und über Jahrhunderte vergessene englische Wort RE-SPAIR gesprochen, es bedeutet das Gegenteil von de-spair (Verzweiflung), also neue Hoffnung schöpfen.

i loive it! Neue Hoffnung, daß alles gut wird. In Bezug auf mein großes, kleines Projekt und in Bezug auf das große „Projekt“ Erde (die aktuellen Zustände könnten uns ja verzweifeln lassen). Respair!

Meine finanzielle Situation könnte mich auch fast verzweifeln lassen – viel ist mir zugeflossen und viel hab ich durch Fehlinvestitionen verloren… Geld, das ich jetzt zur Renovierung des Hofes so gut brauchen könnte! Und gerade heute hab ich erfahren, daß der letzte Teil des investierten Geldes, das im Juli hätte ausbezahlt werden müssen und auf das ich so sehr gehofft habe, nicht verfügbar ist, weil´s dieser Firma richtig schlecht geht.

Nach dieser ernüchternden Nachricht bin ich nach Tulln gefahren und bin lange am Ufer der Donau, die ich von Kind an sehr liebe – gesessen… ihr gemächlich-gelassenes Strömen war eine Wohltat für mein strapaziertes Nervensystem! Es hat mir sehr geholfen, wieder zu entspannen, in Frieden zu sein mit dem, was IST und zu vertrauen… RESPAIR! Die Hoffnung kehrt zurück!

Zurück nach Linz/Urfahr zum Workshop: Am zweiten Abend hat´s mich nach dem Workshop auf den Pösslingberg gezogen, bin hinaufgewandert, rein in die schöne Wallfahrtskirche und was sehe ich als erstes: einen geschmückten Durchgang mit der Aufschrift „Pilger der Hoffnung“! Wie schön! Ich bin im Herzen berührt.

Im Workshop ging´s also um alte Wunden und Narben sowie um die Gaben, die wir von den Eltern oder sonstwie mitbekommen haben und in uns tragen. Einige alte Wunden haben sich bemerkbar gemacht, eine davon ist eben diese „Geldwunde“.

Von jungen Jahren an mußte ich immer wieder von den Eltern hören, daß ich nicht mit Geld umgehen kann. Ich finde, jetzt kann endlich Schluß sein damit, ich darf und will das, was noch übrig ist, halten und etwas Schönes, Sinnvolles damit erschaffen.

Eine Gabe, die beide Eltern gelebt haben, ist Durchhaltevermögen und Willenskraft – Qualitäten, mit denen ich lange Zeit nicht gut konnte, die ich nun aber in mir annehme und wertschätze – auf daß das, was ich tue, Erfolg haben möge. Erfolg heißt in dem Zusammenhang für mich: daß das Projekt zum Blühen kommt und Früchte trägt, also das Gute in der Welt mehrt.

Wille nicht aus dem kleinen Ich heraus, sondern aus der Verbundenheit mit dem Großen Ganzen.

JA, ich darf! Ja, ich kann! Ja, ich will!

JA! Es darf, es kann, es will geschehen!

JA! Ich darf, ich kann, ich will sichtbar, hörbar, wirksam sein in der Welt!

Ja! Ich darf, ich kann, ich will ganz da sein, mit allem, was mich ausmacht – mit all den Narben und mit all den wundervollen Gaben!

AHO!

ROSEN – FÜLLE

Vor wenigen Tagen hab ich einen Text zu schreiben begonnen mit dem Thema FÜLLE.

Die Frühsommer-FÜLLE der Natur – ROSEN, überall ROSEN! ROSEN in weiß, rot, rosa, gelb, gesprenkelt… oder wild wie die kleine gemeine HundsROSE!

ROSEN überall, überbordend, duftend, bezaubernd!

Und ich mitten drinnen – manchmal mit einem Gefühl des Mangels (…zuwenig dies und zuwenig das… es wird nicht gehen… das wird nix… usw…)… was für ein Kontrast: die farbenfrohe, verschwenderische Fülle der Natur und das leicht angegraute, zähe Mangeldenken!

Als mir das verstärkt aufgefallen ist und mir diese Armseligkeit inmitten dieser Fülle bewußt geworden ist, konnte ich innehalten und klarer wahrnehmen, wieviele destruktive Gedanken da immer wieder daherkommen und: wie destruktiv sich das auswirkt!

Da war mir ganz klar, was jetzt wichtig ist: Gedanken-hygiene! Die guten ins Köpfchen, die schlechten ins Schröpfchen.

Die „guten“ – die die mit dem Herzen verbunden sind und die „schlechten“: die die mich kleinhalten, runterziehen, mir Angst einjagen, den Teufel an die Wand malen, mir sagen, wie peinlich ich bin.

Immer wieder eine Frage der Entscheidung: wie lenke ich meine Energie? Welchen gebe ich Nahrung – den „guten“ oder den „schlechten“?

Es geht immer wieder um´s Innehalten, um´s bewußte Atmen, um die Verbundenheit mit Mutter Erde und Vater Himmel, um Sich-gut-spüren im eigenen Körper, um´s Ent-spannen… darum, mich jetzt und hier ganz zu spüren – gut atmend, vielleicht tönend, vielleicht tanzend.

ROSEN – vorhin wollte ich vor allem über ROSEN schreiben. Ich bin umgeben von ROSEN.

ROSEN in meinem Vorgarten, ROSEN im Innenhof, ROSEN in den Gärten der Nachbarn, ROSEN am Straßenrand, HeckenROSEN. ROSEN auf meinem Tisch im Camper.

Ich liebe ROSEN sehr, die duftenden GartenROSEN genauso wie die wilden HeckenROSEN !

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Wenn ich beim Wandern auf kleinen Wegen wilde ROSEN sehe, freu ich sehr und hab das Gefühl: hier bin ich richtig, das ist ein guter Weg für mich! Weg der ROSEN, Weg des HERZENS!

Insofern bin ich hier im Weinviertel, an der Grenze zum Waldviertel, schon richtig – ROSEN überall, in großer, freudvoller FÜLLE!

Mich bewußt mit dieser FÜLLE zu verbinden und sie in mir zu spüren hilft mir sehr, „oben“ zu bleiben, „im grünen Bereich“. Also oft in die Natur gehen, hinein in diese FÜLLE : richtig gute Medizin!

Die Gedankenhygiene – ein richtig gutes, herausforderndes Übungsfeld!

Immer wieder aufstehen!

In jüngeren Jahren hatte ich immer wieder mal Phasen von eher schwerem, bedrücktem Lebensgefühl, wo nichts wirklich Freude macht und alles wie mit einem Grauschleier überzogen scheint. Wo ich mich zu Dingen, die mir normalerweise Spaß machen, kaum aufraffen konnte.

Was mir am meisten geholfen hat: diese Antriebslosigkeit im Spiel (Atem, Stimme, Bewegung) noch zu übertreiben – also ganz flach zu atmen, mich kaum zu bewegen und zu stöhnen, zu jammern, zu klagen… irgendwann war´s dann genug und neue Impulse sind aufgetaucht, Bewegungen, andere Töne, ein tieferer Atem… es war jedes Mal ein Gefühl wie: ich zieh mich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf, wie der Baron Münchhausen. Das war mmer wieder ein kleiner Sieg über die psychische Schwerkraft!

Diese Phasen sind im Lauf des Lebens immer seltener und vor allem viel kürzer geworden – dank jahrzehntelanger innerer Heilarbeit. In den letzten Wochen (in denen sich ja fast alles um die Renovierung meines alten Hofes gedreht hat), haben mich solche (Ver)stimmungen immer wieder mal runtergezogen, mal mehr mal weniger, manchmal verbunden mit großer Müdigkeit.

Vor ein paar Tagen war ein Tiefpunkt erreicht. Auf der Baustelle war nichts los und so war ich zwei Tage in Wien in meiner kleinen Wohnung und bin fast nur auf der Couch gelegen, einfach flach… und das war gut! Gut, daß ich es mir erlauben konnte! Ich war richtig erschöpft – was eigentlich sehr selten vorkommt!

Als ich nach diesen beiden Tagen gestern zurück auf meinen Hof gekommen bin und den Camper starten wollte, rührt sich nichts, gar nichts, er springt nicht an! Der ÖAMTC stellt fest, daß die Batterie richtiggehend kollabiert ist, sie läßt sich nicht mehr aufladen, aus, einfach leer, zusammengebrochen! Faszinierend, diese Synchronizitäten!

Mein guter Pössl-Camper hat dann gleich eine neue Batterie bekommen und läuft nun wieder wie am Schnürchen. Am selben Tag hatte ich dann noch einen Werkstatt-Termin für ein Service mit Ölwechsel usw… Gut so, das fühlt sich richtig gut an!

Am Abend desselben Tages war ich zunächst richtig müde – es war ein anstrengender Tag auch auf der Baustelle (mehr emotional als körperlich), wollte meditieren, bin aber fast eingeschlafen… bis plötzlich ein Impuls kam, mir eine Schaufel zu holen und im Innenhof (mitten in der Nacht) zu werken: den Brunnen, einen Steintrog und alle möglichen Strukturen von rundum angehäufter Erde zu befreien und mit dieser Erde einige tiefe Löcher zu füllen. Dann hab ich mich noch den Blumen zugewendet, die an den Mauern entlang so bezaubernd blühen – Jungfern im Grünen heißen sie! Hab sie von altem Laub und vertrockneten Gräsern und von Geröll befreit – all das hat richtig gut getan und dieses Schaufeln und Kehren und Saubermachen und die Liebe zu den Blumen hat die bleierne Müdigkeit einfach vertrieben! Als hätte ich auch eine neue „Batterie“ bekommen!

Ja, wer weiß, wie unser ganzes System umgebaut und an höhere Energien und Frequenzen adaptiert wird!?

Mich wundert, daß ich so fröhlich bin…

Derzeit geht´s mir wieder richtig gut – so gut wie schon länger nicht mehr – und das nach dem großen Erschrecken in Bezug auf die finanzielle Situation! Klingt paradox und ist es auch und auch wieder nicht.

Jetzt sind die Karten am Tisch, welche Kosten noch ausstehen, während ich vorher wochenlang im Unklaren darüber war; die Architektin hat´s mir nicht sagen können/wollen, und so war da ein großer Elefant im Raum – das Unausgesprochene – und es hat gedrückt, hat Schatten geworfen, die Freude getrübt, hat mich gestresst und hat mir schließlich heftige Magenschmerzen beschert und immer wieder bleierne Müdigkeit.

Nun, nach dem klärenden Gespräch mit der Architektin, ist der Elefant verschwunden, die Magenschmerzen sind besser (na ja, hin und her), der Raum ist klarer und freier und nach dem anfänglichen Schock ist nun die Freude wieder da, das volle JA zum Hiersein, im Weinviertel, in diesem Dorf, auf diesem Hof. Allein der wunderschöne Rosengarten vor dem Haus – ich liebe Rosen sehr – sagt mir, daß ich hier richtig bin!

Und in der Umgebung, überall wuchern und duften die wilden Rosen!

JA, es ist gut hier zu sein! Nun fehlt nicht mehr viel, um Teil 1, also meinen Wohnteil fertigzustellen, so daß ich – ich hoffe, ich hoffe sehr – in ca. zwei Wochen endlich einziehen kann.

Immer wieder kommt mir der Vergleich mit einem Geburtsprozeß, in dem ich mittendrin stecke.

Die Geburt eines neuen Wohnraumes für mich, eines neuen Lebens mit ganz neuen Möglichkeiten und Lernfeldern. Der Prozeß ist nun mal im Gang, es gibt erstmal kein Zurück mehr, Widerstand ist zwecklos, ich kann nur versuchen, mich möglichst in die auftauchenden Ängste hinein zu entspannen und darauf zu vertrauen, daß sich nach der beängstigenden Enge eine neue Weite auftut…

Diese Ängste und die damit verbundenen Magen- und Bauchschmerzen sind wie Wehenschmerzen und gehören wohl einfach dazu. Als würde das Leben sagen: jetzt bist du mitten drin in diesem „Geburtskanal“ – was für eine großartige Gelegenheit, dein Vertrauen ins Leben zu vertiefen! Bist du bereit?

Ja, ich weiß ja, daß es um Vertrauen geht, um ein größeres Leben und daß Widerstand alles nur schlimmer macht!

Gestern Nacht ist spontan, aus einer Meditation heraus, ein kleines Ritual entstanden: Neben der Eingangstür sind zwei Nischen in der Mauer und schon vor längerer Zeit war mir klar, daß da ein Altar hineingehört.

Letzte Nacht hat´s mich also dorthin hingezogen und ich hab begonnen, die linke der beiden Nischen abzustauben, mit den effektiven Mikroorgansimen einzusprühen, um harmonisierende Impulse zu setzen, hab einen wunderschönen Wiesenblumenstrauß, den ich vorgestern auf einer meiner Lieblingspfade in der Nähe von Eggenburg gepflückt hab, hineingestellt und eine Bienenwachskerze angezündet. Und dann noch mit Salbei geräuchert.

Ein Hausaltar für den Hausgeist! Für einen weiblichen Hausgeist, wie mir scheint! Für eine Hausgöttin!

Ich lade sie ein, sich hier niederzulassen und gute, freudvolle und herzenverbindende Energien auszustrahlen! Ich lade dich ein und gestalte dich mit!

Und sieh da: die Nische nebenan möchte auch ein Licht; mir scheint, da will ein männlicher Hausgeist einziehen, ein guter, kraftvoller bitteschön! Willkommen!

Noch ziemlich urig, dafür mit Starkstrom-Anschluß : )

Ich liebe es, Altäre zu gestalten und die entsprechenden Energien einzuladen, auf daß sie in den ganzen Raum hineinwirken – liebevoll erhellend, inspirierend, kräftigend, klärend und harmonisierend!

OBEN UNTEN

Vor ziemlich genau einem halben Jahr, im Spätherbst, war ich OBEN – OBEN in der Freude, in Begeisterung, im Zauber des Beginnens

Jetzt, genau gegenüber im Jahreskreis, im Wonnemonat Mai, bin ich UNTEN – belastet, enttäuscht, ärgerlich, geschwächt

Manchmal hoch…. manchmal runter… ….. ….. oben unten, dasselbe. Und auch verschieden…!“ Als ich an diesem innerlich trüben Spätnachmittag heute den Roman, den ich gerade lese, aufschlage (Geschichte für einen Augenblick von Ruth Ozeki), stehen da diese Sätze… eine Figur im Roman träumt von einer alten weisen japanischen Nonne (Zen), die diese Worte in einen Computer schreibt.

Passt genau! Bingo! Danke! Derartige „Zufälle“, besser gesagt Synchronizitäten faszinieren mich immer wieder!

Im Herbst letzten Jahres hab ich diesen alten Hof hier im Weinviertel gekauft, es hat alles so gut und freundlich begonnen! Oben! Ideen sind reingepurzelt, Inspirationen, was hier alles enstehen und stattfinden könnte, die tolle Zusammenarbeit mit meiner Architektin, die auch meine Nachbarin ist und mittlerweile gute Freundin!

Un jetzt? Ein Tiefpunkt in Bezug auf die Finanzen. Und in Bezug auf meine Stimmung! Allein das Umbauen und Renovieren des ersten Teils (meines zukünftigen Wohnbereiches), wird um einiges mehr kosten als mein Budget für die Renovierung des gesamten Hofes! Das ist mir genau heute durch ein offenes Gespräch mit Maria (der Architektin) erst so richtig klar geworden. Und das bringt mich ziemlich an meine Grenzen – mein Geld schwindet dahin – viel mehr als geplant, viel schneller als erwartet.

Ein Teil in mir ist innerlich erstarrt als Reaktion auf diese Erkenntnis, total erschrocken und sieht nur mehr schwarz (... jetzt geht gar nix mehr… das Geld reicht nicht aus… jetzt können wir all die tollen Ideen nicht mehr verwirklichen, nur mehr das AllerAllernotwendigste usw… usw… ).

Er (dieser Teil) läßt den Kopf hängen, denkt all diese negativen Gedanken, fühlt sich eng und kraftlos… was ist das Gegenteil von Begeisterung? Ent-geisterung? Verdunkelung? Erstarrung?

Und gleichzeitig kann ich spüren und weiß: es ist nur ein Teil von mir, der so düster drauf ist, nicht mein ganzes ICH! Ich merke, es gibt tatsächlich eine Kraft in mir, die weitgehend unberührt ist von diesen äußeren Geschehnissen, die sich nicht mit runterziehen läßt!

In der Meditation vorhin durfte ich diesen inneren Frieden wieder erleben. Gott sei Dank!

Und auf einmal war mir klar: es ist wichtig, mich jetzt NICHT in die Enge treiben zu lassen (durch widrige Umstände), mich NICHT mit diesem pessimistischen Teil zu identifizieren, mich NICHT ins Bockshorn jagen zu lassen (das war mein Leitspruch während der Corona-Jahre!).

In Ruhe meinen Wohnteil fertigstellen lassen, einziehen, richtig ankommen, also Schritt für Schritt… und dann schau ma weiter…

Ich glaub, daß es genau darum geht, daß ich genau das lernen soll: Standfestigkeit, firmeza y amor, die Vision hochhalten, dem Leben vertrauen. Wenn das ganze Vorhaben wirklich stimmt, von Herzen, in der Seele, dann wird es gedeihen und unterstützt werden. Falls nicht, dann nicht, aber das glaub ich nicht; ich hab vielmehr das Gefühl, daß ich hier am richtigen Ort bin, daß ich gerne hier sein möchte! Und was hier entstehen will, das wird sich zeigen, nach und nach…

„Denn wenn wir aus der Seele leben, können wir alles wagen im Leben“ – dieser schöne Satz ist mir auch heute untergekommen! Ja, ich glaube, daß es so ist und mir scheint, das Leben will wissen, ob ich auch wirklich und ganz praktisch danach lebe!

Was ich sicher machen möchte – heuer noch (!) – ist, den Dachboden von der alten, verdreckten Mineralwolle befreien. Das Oberstübchen gehört gereinigt, geklärt, „entgiftet“! Es fühlt sich nicht gut an, unter altem Sondermüll zu leben!

Dafür Geld auszugeben, scheint mir stimmig und setzt ein Zeichen: raus aus der Enge, rein ins Vertrauen!

Mamma mia, was für ein intensiver Prozeß!

Und es wird gut sein, am Ende ist alles gut…

Und wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende… (so heißt es doch...)

Es zieht sich… und zieht sich… und zieht sich…

Freundinnen und Freunde sagen, das sei ganz normal, Baustellen dauern immer viel länger als gedacht und kosten immer viel mehr als man eigentlich hat… oh ja, genau so…

Nun, in der letzten Phase (der Estrich ist trocken, die Wände sind bereits einmal gestrichen, es fehlen eigentlich fast nur mehr die Fliesen am Boden und in den Bädern) hab ich immer wieder mal Tiefpunkte – Streß wegen der Kosten, Ungeduld wegen der langen Dauer, Müdigkeit, Genervtsein weil ich so angehängt bin (nur sehr selten komm ich für höchstens 2-3 Tage weg von der Baustelle)… und das, nachdem ich vorher jahrelang ganz viel und vogelfrei im Camper unterwegs war!) Puhhh!

Aber gut, nun ist eben was anderes dran, es geht um andere Qualitäten: um Geduld, Gelassenheit, Vertrauen, Durchhaltevermögen, Standfestigkeit und vor allem darum, daß ich die ursprüngliche Vision lebendig erhalte… sie ist ja der Grund, warum ich das alles mache!

Das Geldthema ist ein großes! Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich in ein altes Mangeldenken reinfalle: …es geht sich nicht aus… es ist zu wenig… kann ich halt die ehemaligen Ställe nicht ausbauen... der ursprüngliche Plan war, den früheren Hendlstall in ein uriges Gästezimmer zu verwandeln; einen Quertrakt, der wohl auch ein Stall war, in ein tolles großes Wohnzimmer, in dem auch workshops stattfinden könnten; der ehemalige Schweinstall…? wird bleiben – vielleicht könnten ja zwei Minischweine einziehen…? Da darf ich auf die negativen Gedanken aufpassen, daß sie nicht überhand nehmen und somit tatsächlich Mangel kreieren… Vertrauen, Vertrauen,Vertrauen!

Die Aussicht, wieder mit Tieren zu leben, stimmt mich froh! Endlich wieder mit einem Hund – acht Jahre ist es nun schon her, daß mein geliebter Labradorrüde Laurin gestorben ist! Welcher Hund wird wohl diesmal zu mir kommen? Vielleicht auch eine Katze, vielleicht Hasen, vielleicht Hühner, Schweine…???… mal sehen…

Und das erste Mal im Leben selber einen Garten zu haben – das wird auch schön sein! Da tun sich ganz neue Welten auf! Säen, pflanzen, ernten, viel lernen, mehr und mehr Erfahrungen mit den effektiven Mikroorganismen machen, die mich so begeistern… also ja, es gibt Schönes, natürlich! Und ich liebe das Weinviertel, diese weite sanfte Hügellandschaft mit den Weinbergen, den urigen Dörfern, den Kellergassen, die freundlichen, oft auch recht humorvollen Menschen (es rennt da Schmäh!), und: kaum Touristen (!), was ich – von Salzburg kommend – besonders schätze!

Also ja, vieles ist gut hier und wird gut sein in diesem meinem „neuen“ Leben und wenn ich in mir wirklich Ruhe finde, einkehre bei mir, heimkehre, dann kann ich schon immer wieder mal spüren und tief wissen: ALLES IST GUT! Und das ist ein wundervoll entspanntes, friedvolles Gefühl, ein vertrauensvolles Sein.

Etwas Bezauberndes haben meine Nachbarn vor ein paar Tagen in meinem alten Briefkasten (der nicht mehr in Gebrauch ist) entdeckt: ein wollig-kuscheliges Nest mit vier winzig-kleinen Vogeljungen drin!

Anfangs waren fast nur die weit aufgesperrten gelben Schnäbelchen sichtbar und ein bißchen Haut; mittlerweile sind schon die Flügelchen sichtbar und etwas gelb und grün – es ist wunderschön zu sehen, wie sie heranwachsen! Ein Geschenk!

Viel Ruhe und viel Natur, oh ja!

Heute bin ich nach längerer Zeit wiedermal zu einem meiner Lieblingsplätze gewandert – zu den Kogelsteinen bei Eggenburg. Ein wunderbarer Kraftplatz! Anstatt auf der Baustelle zu werkeln, hab ich mich für die Natur entschieden und es hat mir sooo gut getan. In Stille bei einer dieser geliebten Felsgestalten sitzen, in der warmen Frühlingssonne, umgeben von blühendem Buschwerk und summenden Bienen, einfach nur DA sein, mit offenen Sinnen, ganz zur Ruhe kommen, bewußt atmen, wieder ganz in mir und im Jetzt ankommen – was für eine Wohltat nach diesen schweren Tagen vor Ostern! Etwas in mir hat sich entspannt und blickt nun wieder viel gelassener auf diesen herausfordernden (Geburts-)Prozess. Somit kann ich mit etwas Abstand ganz gut die Vergangenheit (den realen Geburtsvorgang) mit der jetzigen Situation abgleichen: diesmal geht´s ja nicht um Leben oder Tod, nicht um das Gefühl von Verlassenheit, sondern eigentlich „nur“ darum, ob das Geld reichen wird für die Verwirklichung meiner schönen Vision, ob sie überleben wird. Und ja, ich fühle wieder ein kräftiges JA, es geht weiter, ich darf entspannen, vertrauen und dem Prozeß seinen natürlichen Verlauf nehmen lassen.

Ich bin so dankbar, wieder Zuversicht und auch Freude fühlen zu können, dieses lähmende Gefühl der Vor-Ostertage hat sich aufgelöst und nun hab ich wieder Lust auf Bewegung, Körperübungen, Tanzen, Wandern in der Natur… eben das Bedürfnis, den Körper wieder gut zu spüren in seiner Lebendigkeit!

Astrologinnen une Astrologen betonen immer wieder, daß der April und vor allem diese Woche die wohl intensivste Zeit im heurigen Jahr ist und wie wichtig es ist, Aktivitäten runterzufahren, viel Ruhe zu haben, viel in die Natur zu gehen und gut auf seine Bedürfnisse zu achten. Oh ja!

Ostersonntag

mein heuriger „Ostertisch“ im Camper!

Was für ein schöner Tag das heute war – ein wundervolles Geschenk! Ostersonntag! In dieser lichtgrünen blühenden Natur im Thayatal zu wandern, vorbei an Waldböden übersät mit weißen Sternchenblumen, mit rot-blauen Hänsl- und Gretl-blümchen und kleinen lila Veilchen am Wegesrand, am Ufer der Thaya zu sitzen und mich einzustimmen auf ihr sanftes Strömen… und das Gehen, einfach gehen in dieser schönen Landschaft im schönsten Frühlingsgewand!

Allerdings geh ich mit Schmerzen im Kreuz (nicht sehr schlimm), mit zwei entzündeten Augen (bzw. Bindehäuten, rechts mehr als links), gottlob und den effektiven Mikroorganismen (EM) zum Dank schon deutlich besser als gestern! Ich kann wieder ins Licht schauen, ins Helle, ohne daß es wehtut (gestern war das noch sehr schmerzhaft, bis rauf ins Gehirn).

Bin sehr froh, hier zu sein, an einem meiner Lieblingsplätze etwas oberhalb der Thaya, ich komme gerne immer wieder hierher, auch wenn ich ratlos und durcheinander bin (so wie vor eineinhalb Jahren, als ich Hals-über-Kopf aus einer schrägen WG im Waldviertel ausgezogen und wieder in den Camper übersiedelt bin… und nicht gewußt hab, wohin? was nun?

Erstmal hierher, wo ich jetzt gerade bin… und diesmal (gestern) bin ich beschwert und überfordert gekommen – es ist also auch so etwas wie ein Zufluchtsort! Runterkommen, wandern in dieser wunderschönen Natur, stiller werden im Kopf, die Verbindung nach innen suchen und finden… in dieser ruhevollen Landschaft beruhigt sich das Chaos und ich kann wieder freier atmen und wieder mehr Vertrauen !

Und so erlebe ich´s auch dieses Mal: ich hab mich vor allem in den letzten Tagen von meinem Bauernhof-Projekt immer wieder überfordert gefühlt, vor allem in finanzieller Hinsicht.

Was, wenn das Geld nicht reicht? Was, wenn ich´s nicht schaffe? Was, wenn ich dann, wenn alles fertig ist, kein Geld mehr hab und ganz arm bin? uswuswusw…

Pures Mangel-denken aus purem Mangel an Vertrauen…. Aber kann ich denn wirklich vertrauen? Hast du das nicht schon oft erlebt, wie liebevoll du geführt bist? Doch, ja! Ja eh…

Gestern Nacht, hier im Camper, bin ich lange gesessen – meditierend, die Fühler nach innen richtend: worum geht´s? was wird hier grad gespielt?

Und es war sehr erhellend, was sich gezeigt hat! Ein Geburtsprozeß, der gerade im Gang ist und der zur Zeit stagniert – wegen eben dieser Ängste vor Überforderung und Kontroll-Verlust.

Dieser jetzige „Geburtsprozeß“ (wird die Vision geboren werden?) erscheint mir wie ein Echo meiner leibhaftigen Geburt vor 70 Jahren. Dank einer Rebirthing-Sitzung habe ich die Essenz dieser meiner Geburt erinnert: mit Freude und beherzt n den Geburtskanal eintreten, es geht voran und dann auf einmal stockt´s, lähmende Ängste kommen hoch, die bevorstehende Enge nicht zu überleben…. So wie jetzt, im übertragenen Sinn.

Wenn ich das also so sehe – als Echo – gibt es eigentlich kein Zurück, nur ein Vorwärts, also geht es um Vertrauen und letztlich um Hingabe.

Heute hier geht´s vorwiegend um Stillstand – diese Tarotkarte hab ich gestern gezogen: Innehalten, runterkommen, innerlich still werden, nichts wissen müssen und nichts entscheiden müssen…

ja, genau deshalb bin ich hier… es fühlt sich an, als würde ich mich von einer Krankheit langsam erholen…

Das ist also Ostern für mich heuer: zur Ruhe kommen, der wundervolle Osterspaziergang im Thayatal, Rekonvaleszenz, Stille, Stillstand. Und: das JA ist wieder da, das JA daß es weitergeht mit der Baustelle, mit meinem Projekt ( mit dem Geburtsprozess) – es fühlt sich richtig an, nicht überschwänglich freudvoll, aber stimmig. Und das ist auch ein Geschenk!

Karfreitag

Heute ist schon Ostersonntag und die Welt schaut wieder freundlicher aus… aber vorgestern am Karfreitag hatte ich ein größeres Tief… es war ein trüber kalter verregneter Tag, traurig war ich, grantig, sorgenvoll (wieder mal wegen Geld!); in der vergangenen Nacht hatte ich wenig geschlafen, war einige Stunden hellwach, mein rechtes Auge hat ziemlich weh getan und war am nächsten Morgen sehr rot, sehr lichtempfindlich und hat ausgesehen, als hätte ich die Nacht durchgeheult!

Im letzten Beitrag vor wenigen Tagen hab ich lachend über die wiedererstandene Freude an meinem alten Bauernhof geschrieben, über das Hochlebenlassen der schönen Vision, über das Wiedererstarken des Vertrauens… und dann – kurz danach wieder der trübe Blick drauf (aus meinen entzündeten Augen), das äußerst ungute Gefühl. daß mein Geld unaufhaltsam davonrinnt, Rechnungen, nichts als Rechnungen – jeweils über viele tausend Euro…

Ja, das Vertrauen ist wie ein Vogerl, etwas scheu derzeit… so bleib doch und bau dein Nest in meinem Herzen, bleib doch da, bleib ewig jung!

Das Geld und deine Energien – sie rinnen ja nicht einfach weg in irgendeinen Abwasserkanal, es wird ja etwas aufgebaut, versucht mein weiseres Ich zu trösten, ein Haus, ein Hof, ein guter Ort für uns zum Leben und für Menschen, die hoffentlich kommen werden – zum Singen und Tanzen, zum Spielen und Feiern, um gemeinsam etwas zu erforschen, zu erschaffen zu gestalten, um einfach zu SEIN!

Im Lauf des Lebens hab ich ja bereits mehrmals Räume für andere Menschen kreiert und bereitgestellt: In den 90er Jahren hatte ich ein Therapiezentrum in Wien im 3. Bezirk übernommen und mehrere Jahre lang geleitet (WYNGS, das Zentrum am Esteplatz); das waren noch Zeiten! Ich hatte meine kleine Praxis drin, Therapeuten haben sich eingemietet, Tänzer haben im Gruppenraum geprobt und alle möglichen Seminare zur Selbsterforschung haben dort stattgefunden.

Später dann, in meinen Jahren in Mexico, hab ich zunächst ein kleines feines Cafe geführt (El Café del Rosal) mit kleinen feinen Ausstellungen, Lesungen und manchmal Live-Musik – damit habe ich mir einen Jugendtraum erfüllt! Es war viel Arbeit und hat mir viel Freude gemacht!

Und dann noch ein zweites Projekt in Mexico – ein großes Haus mit schönem Innenhof für Veranstaltungen: Konzerte, Tanz, Ausstellungen, auch für Gruppen, die schamanisch gearbeitet haben… und für bunte Fiestas!

Das war anfangs auch toll, aber eine Nummer zu groß für mich, es ging schnell steil bergauf und schnell wieder steil bergab – ich mußte wegen meiner Mutter, die inzwischen alt und hilfsbedürftig geworden war, zurück nach Österreich.

Ich habe also schon geübt, wohtuende Räume zu erschaffen und nun geht es mir mehr denn je darum, daß darin ein heilsames kreatives Midananda entstehen kann.

Ich übe, meine Vertrauenskrisen anzunehmen, die Sorgenvolle in mir ins Herz zu nehmen und nicht im Mangelbewußtsein stecken zu bleiben. Mich zu öffnen für die Fülle, für die Hilfe und Liebe der geistigen Welt… Das kann ich heute, am Ostersonntag, schon wieder besser spüren

Möge diese Wende immer wieder gelingen!

Wieder im Camper! Juhu!

In den vergangenen kalten Monaten bin ich viel herumgezogen – von einer Herberg zur nächsten, für jeweils ein paar Wochen. An jedem Ort hab ich mich wohlgefühlt, es war schön warm und Freundschaften sind dabei entstanden – was für ein Geschenk!

Zuletzt hatte ich eine 10-tägige Wien-Phase, bin fast täglich mit dem Zug zu meiner Baustelle und wieder zurück gefahren, etwas Zeit also in Wien für Kinobesuche (zwei tolle Filme: Ein Tag ohne Frauen und Köln 75), eine Ausstellung, für Besuche in Buchhandlungen und Cafés – also ein bißchen urbanes Leben zwischendurch… mit seinen Reizen und mit der Zeit mit seiner Unruhe und Rastlosgkeit.

Gestern war´s dann genug mit der Wien-fahrerei, nun bin ich wieder in meinen geliebten Camper übersiedelt und werde so lange drin wohnen, bis die Baustelle endlich fertig ist und ich einziehen kann in meinen Hof! Wahrscheinlich wird´s Juni werden… es zieht sich! Geduld ist gefragt!

Vor ein paar Tagen ist der Estrich reingegossen worden – Fließestrich in alle Räume, über die Schläuche für die Fußbodenheizung drüber – endlich! Nun muß er fünf Wochen lang ganz durchtrocknen und dann können erst die Fliesen verlegt werden. Naja, es dauert eben so lange es dauert! Auch wenn man am Gras zieht – deswegen wächst es auch nicht schneller – so heißt es doch!

In all dem Baustellen-Schutt – das Leben bahnt sich seinen Weg.. und duftet! Wie tröstlich!

Der Vorgarten – eine wunderschöne Überraschung!

Nun, wo ich wieder hier in Unterdürnbach bin und hinter meinen beiden Heustadln im Camper wohne, merke ich so deutlich den Unterschied zu Wien: diese ruhige stille Energie hier im Unterschied zu der laut-pulsierenden dichten Wien-Energie.

Im Wohnmobil sitzen, mit offener Dachluke und den milden Nachtwind spüren, wie er über mein Gesicht streicht, der klare Sternenhimmel, die altehrwürdige Linde mir gegenüber, den Wind in ihr rauschen hören – das ist wunderschön, es fühlt sich an wie Zuhause ankommen, zur Ruhe kommen innerlich und die Freude an meinem großen Projekt lebt wieder auf!

Sie war immer wieder etwas getrübt von etwas Geld-Stress (alles ist so teuer, wird das Geld reichen für den Umbau?) und nun, wo ich wieder hier bin, an Ort und Stelle, überwiegt wieder die Freude, das Vertrauen und die Zuversicht… ein gutes Durchatmen, ein Aufatmen!

Die ursprüngliche Vision wird wieder neu belebt!

Das ist ganz wunderbar, der Lebensbaum bekommt neue frühlingsgrüne Blätter, „alle Vöglein sind schon da“ und singen ihre Frühlings-Freude-Lieder!

Und neue Ideen fliegen mich an, ein bunter Reigen von Möglichkeiten, was hier alles geschehen kann, soviel Schönes, Verbindendes, Kreatives, Heilsames!

Was ich interessant finde: kaum bin ich zurück im Camper, kommt die Lust am Schreiben wieder! Wie schön!