The things, we carry – das war der Titel eines großartigen Tanzworkshops, an dem ich am vergangenen Wochenende teilgenommen habe, geleitet von Michael Molin-Skelton, einem wundervollen Soulmotion-Lehrer und Herzensmenschen mit großem Tiefgang.
Die Dinge, die wir in uns tragen – sowohl die Wunden und Narben als auch die schönen Geschenke und Begabungen. Diese haben wir in uns gefühlt, im Tanz bewegt und im Ritual gewandelt und gemehrt.
Es war genau der richtige Workshop zur richtigen Zeit – ich durfte frische Energien und neue Kraft schöpfen und die Hoffnung, daß mit meinem Projekt Bauernhof doch noch alles gut wird, wenn auch vielleicht anders als ursprünglich gedacht!
Hab ja einige Flauten hinter mir!
Michael hat mit uns über das alte und über Jahrhunderte vergessene englische Wort RE-SPAIR gesprochen, es bedeutet das Gegenteil von de-spair (Verzweiflung), also neue Hoffnung schöpfen.
i loive it! Neue Hoffnung, daß alles gut wird. In Bezug auf mein großes, kleines Projekt und in Bezug auf das große „Projekt“ Erde (die aktuellen Zustände könnten uns ja verzweifeln lassen). Respair!
Meine finanzielle Situation könnte mich auch fast verzweifeln lassen – viel ist mir zugeflossen und viel hab ich durch Fehlinvestitionen verloren… Geld, das ich jetzt zur Renovierung des Hofes so gut brauchen könnte! Und gerade heute hab ich erfahren, daß der letzte Teil des investierten Geldes, das im Juli hätte ausbezahlt werden müssen und auf das ich so sehr gehofft habe, nicht verfügbar ist, weil´s dieser Firma richtig schlecht geht.
Nach dieser ernüchternden Nachricht bin ich nach Tulln gefahren und bin lange am Ufer der Donau, die ich von Kind an sehr liebe – gesessen… ihr gemächlich-gelassenes Strömen war eine Wohltat für mein strapaziertes Nervensystem! Es hat mir sehr geholfen, wieder zu entspannen, in Frieden zu sein mit dem, was IST und zu vertrauen… RESPAIR! Die Hoffnung kehrt zurück!


Zurück nach Linz/Urfahr zum Workshop: Am zweiten Abend hat´s mich nach dem Workshop auf den Pösslingberg gezogen, bin hinaufgewandert, rein in die schöne Wallfahrtskirche und was sehe ich als erstes: einen geschmückten Durchgang mit der Aufschrift „Pilger der Hoffnung“! Wie schön! Ich bin im Herzen berührt.

Im Workshop ging´s also um alte Wunden und Narben sowie um die Gaben, die wir von den Eltern oder sonstwie mitbekommen haben und in uns tragen. Einige alte Wunden haben sich bemerkbar gemacht, eine davon ist eben diese „Geldwunde“.
Von jungen Jahren an mußte ich immer wieder von den Eltern hören, daß ich nicht mit Geld umgehen kann. Ich finde, jetzt kann endlich Schluß sein damit, ich darf und will das, was noch übrig ist, halten und etwas Schönes, Sinnvolles damit erschaffen.
Eine Gabe, die beide Eltern gelebt haben, ist Durchhaltevermögen und Willenskraft – Qualitäten, mit denen ich lange Zeit nicht gut konnte, die ich nun aber in mir annehme und wertschätze – auf daß das, was ich tue, Erfolg haben möge. Erfolg heißt in dem Zusammenhang für mich: daß das Projekt zum Blühen kommt und Früchte trägt, also das Gute in der Welt mehrt.
Wille nicht aus dem kleinen Ich heraus, sondern aus der Verbundenheit mit dem Großen Ganzen.
JA, ich darf! Ja, ich kann! Ja, ich will!
JA! Es darf, es kann, es will geschehen!
JA! Ich darf, ich kann, ich will sichtbar, hörbar, wirksam sein in der Welt!
Ja! Ich darf, ich kann, ich will ganz da sein, mit allem, was mich ausmacht – mit all den Narben und mit all den wundervollen Gaben!
AHO!