Kreativität

vor etwa 4 Jahren habe ich diesen Artikel zum Thema Kreativität für die Zeitschrift „Wege“ geschrieben; heute ist er mir wieder untergekommen – ich finde,er passt ganz gut hierher!

 

KREATIVITÄT

Lebendigkeit, Verbundensein mit der inneren Kraftquelle und Kreativität – das sind für mich fast Synonyme, gehen freudvoll Hand in Hand… Kinder sind auf diese natürliche Weise kreativ….ein Taschentuch wird zur Fledermaus zum Gesicht zu einer Blume die sich entfaltet…

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Es ist diese Offenheit, die Vielfalt der Möglichkeiten, die Ganzheit aus der sie noch schöpfen – bevor sie in die Normen und Vorgaben der Erwachsenenwelt hineinerzogen werden – da wo 2 und 3 immer 5 sein „muß“ und der Weg von A nach B möglichst gerade…. Schicksal nimm deinen Lauf….

Im Erwachsenenalter, im Zuge des Älterwerdens ist es wohl eine der größten Herausforderungen, in all unserem klugen kopflastigen Dasein diese ursprüngliche Offenheit wieder zu entdecken, anzuhalten, uns im Inneren wieder ganz still, „nicht-wissend“ und unbegrenzt zu erfahren . „Werdet wieder wie die Kinder“ – auf einer neuen, bewussten Ebene. Leben mit einem spielerischen, wachen, schöpferischen Geist, der Raum lässt für die Wunder des Lebens, – das ist damit wohl gemeint.

Spannend wird es für mich immer dann, wenn ich mich voll auf ein bestimmtes kreatives Projekt einlasse.  Da gibt es den Ausgangspunkt A, das angepeilte Ergebnis B und: den Weg dorthin, von A nach B. Erste Ideen, Impulse – das Abenteuer beginnt!

Phasen der Begeisterung, Sackgassen, Verschnaufpausen, neue Impulse, Schritt für Schritt….im Gehen, Probieren, Stolpern, Weitergehen nimmt etwas Form an, entsteht etwas, spiegelt uns! Hilfreich ist, mich von der Vorstellung, dass der Weg von A nach B möglichst kurz, schmerzlos und gerade sein sollte, zu verabschieden! Und: immer wieder das Bewusstsein in den Körper sinken lassen, in die innere Stille gehen, an der Quelle auftanken….

Wenn es ein Rezept für mich gibt, „meine“ Kreativität lebendig zu halten, dann ist es das:

Frau nehme sich etwas Zeit, spüre in den Körper hinein, nehme ein paar volle gute Atemzüge, werde still, lasse den Körper sich so bewegen wie er will, nehme die Stimme hinzu, lasse sie so tönen stöhnen ächzen krächzen jubilieren wie sie gerade möchte , rühre immer wieder volle Atemzüge ein, spüre die Kraft des Beckens, des Bauches, lasse sie sich wohlig im Körper verbreiten….eh voila! Das Süppchen brodelt! Der Kuchen geht auf!

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Anmerkung heute: dazu passt der Name „PAIDEUMA“, den Reinhard Hesse, der Architekt der Domhäuser, seiner Arbeit gegeben hat; gemeint ist die „KIndseele“, die leben und lebendig sein will, auch in uns Erwachsenen!