Lebendigkeit, Improvisation, Kreativität, Verbundensein mit der inneren Kraftquelle – das sind für mich fast Synonyme, gehen freudvoll Hand in Hand… Kinder improvisieren ganz spontan und spielerisch: …ein Taschentuch wird zur Fledermaus… zum Gesicht… zu einer Blume die sich entfaltet… usw…usw…
Es ist diese Offenheit, die Vielfalt der Möglichkeiten, die Ganzheit aus der Kinder noch schöpfen – bevor sie in die Normen und Vorgaben der Erwachsenenwelt hineinerzogen werden – da wo 2 und 3 immer 5 sein „muß“ und der Weg von A nach B möglichst gerade…. Schicksal nimm deinen Lauf….
Im Erwachsenenalter, im Zuge des Älterwerdens ist es wohl eine der größten Herausforderungen, in all unserem klugen kopflastigen Dasein diese ursprüngliche Offenheit wieder zu entdecken, immer wieder anzuhalten, uns im Inneren wieder ganz still, „nicht-wissend“ und unbegrenzt zu erfahren .
„Werdet wieder wie die Kinder“ – auf einer neuen, bewussten Ebene. Leben mit einem spielerischen, wachen, schöpferischen Geist, der Raum lässt für die Wunder des Lebens, – das ist damit wohl gemeint.
Spannend wird es für mich immer dann, wenn ich mich voll auf ein bestimmtes kreatives Projekt einlasse. Das sehe ich so im Kleinen und auch im ganz Großen – das Leben selbst als unser größtes kreatives „Projekt“!
Da gibt es den Ausgangspunkt A, das angepeilte Ergebnis B und: den Weg dorthin, von A nach B. Erste Ideen, Impulse – das Abenteuer hat begonnen! Phasen der Begeisterung, Sackgassen, Verschnaufpausen, neue Impulse, Schritt für Schritt…. Im Gehen, Probieren, Stolpern, Weitergehen, im Improvisieren nimmt etwas Form an, entsteht etwas, spiegelt uns!
Hilfreich ist, mich von der Vorstellung, dass der Weg von A nach B möglichst kurz und gerade sein sollte und daß B genau so aussehen sollte, wie ich es mir anfangs vorgestellt habe, zu verabschieden!
Und: immer wieder das Bewusstsein in den Körper sinken lassen, in die innere Stille gehen, an der Quelle auftanken…. es geht mir ja darum, aus der Verbundenheit, in schönstem Einklang mit meiner Seele die Dinge passieren zu lassen, mich führen zu lassen – Improvisation aus dem FLOW heraus!
Wenn es ein „Rezept“ für mich gibt, diese Art von Improvisation lebendig zu halten, dann ist es das:
Frau nehme sich genügend Zeit, spüre in den Körper hinein, nehme ein paar volle gute Atemzüge, werde still, lasse den Körper so bewegen wie er will, nehme die Stimme hinzu, lasse sie so tönen stöhnen ächzen krächzen jubilieren wie sie gerade möchte , rühre immer wieder volle Atemzüge ein, spüre die Kraft des Beckens, des Bauches, des Herzens…. und lasse sie sich wohlig im Körper verbreiten….eh voila! Das Süppchen brodelt! Der Kuchen geht auf!
Es lebe die Kunst der Improvisation!