Seit meiner Jugend liebe ich die Julischen Alpen (damals waren sie noch relativ einsame Berge im Vergleich zu den viel besuchten Dolomiten) und immer wieder zieht es mich in diese Region, wo die Länder Österreich, Italien und Slowenien sich treffen.
Tarvis, Kranijska Gora, der Vrsic-Pass und dann runter ins Socatal, das südliche Kärnten – magische Welten, mit ganz vielen schönen Erinnerungen verbunden.
Nun war ich gestern wiedermal in Tarvis; in einem kleinen slowenischen Städtchen habe ich ein Foto von der Kirche auf dem Monte Lussari gesehen und gewußt, daß ich da hin möchte.
Die Julischen Alpen wirken – gerade jetzt im schönsten Altweibersommer – bei aller Erhabenheit doch leicht und lichtdurchflutet, eine Silhouette wie schwebend hinter der anderen…

Ich schau etwas wehmütig und auch mit leisem Schaudern hinauf zu den hohen Gipfeln – damals in jungen Jahren waren wir ja ganz wild auf´s Klettern, auf Felswände und ausgesetzte Überschreitungen – ja, das war einmal und es war toll, großes Abenteuer!

Heute bin ich gemütlich mit der Seilbahn auf den Monte Lussari bei Tarvis gefahren und es war fantastisch!
Im Vergleich zu damals nehme ich nun die Magie und die Heiligkeit der Berge viel intensiver wahr; ich war überwältigt und tief berührt von der Schönheit dieser Berge und von ihrer Wirkung auf mich… und voller Dankbarkeit!
Der Berg Luschari /Monte Lussari gilt – so hab ich´s gelesen – seit dem Mittelalter als heiliger Berg. Nachdem Hirten wundersame Erscheinungen hatten, wurde bereits im Jahr 1360 auf dem Gipfel des fast 1800 Meter hohen, steilen Berges eine Kirche erbaut – unvorstellbar!
Seitdem ist diese Bergkirche Maria Luschari ein Pilger- und Wallfahrtsort; viele gläubige Menschen aus Italien, Slowenien und Österreich kommen bis heute zu diesem Santuario dei Tre Populi, zur Kirche der drei Völker.


