Archiv für den Monat: Juli 2025

A Hell of a Ride

Dieser Ausdruck ist mir heute beim Putzen – nachdem der Handwerker die letzten Details in den Wohnräumen fertig gemacht hat – eingefallen.

Nach vielen Monaten des Umbauens und Renovierens ist HEUTE der Tag gewesen, an dem innen nun alles fertig ist. Soweit fertig, daß ich ab sofort meine Möbel und Übersiedlungskartons aus dem Stadl rüberbringen und beginnen könnte, meine Habseligkeiten auszupacken.

Das war mir heute beim Saubermachen (Fenster putzen, alles vom Baustaub befreien…) sehr bewußt: what a special day!

Stundenlang war ich heute damit beschäftigt und hab dabei große Erleichterung gespürt: es ist geschafft! Spürbar haben sich die Anspannungen der letzten Wochen gelöst, Tränen sind geflossen als Ausdruck dieser beginnenden Ent-Spannung.

Während des Putzens kam der Impuls, doch meine eigene Musik zu spielen anstatt das ständige Gedumse des Radiosenders, das der Handwerker den ganzen Tag hört, laufen zu lassen…und das hat sooo gut getan!

Rückblickend kommt´s mir vor wie ein statement: ab jetzt wird hier „meine“ Musik gespielt! Es wird, es IST mein Haus!

Ich hab intuitiv solche Musik gespielt, die Erleichterung, Versöhnung, Ankommen bei sich selbst und tiefen Herzens-Frieden ausdrückt und es war ein Gefühl wie früher, nach wilden inneren Reisen voller Herausforderungen – after a hell of a ride! – wenn endlich Friede nach dem Sturm einkehrt und Dankbarkeit, Leichtigkeit, VerbundenSein… und Freude!

Die lyrische Phase nach dem Chaos!

Und ja, es war ein wilder Ritt, diese ungefähr acht Monate dauernde Renovierungsphase, eine wilde Berg-und Talfahrt, mit deftigen Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen: der finanzielle Engpaß durch explodierende Kosten hat alte ExistenzÄngste ausgelöst; das langsame, zähe Tempo hat meine Geduld – vor allem gegen Ende hin – immer wieder heftig strapaziert; und die zeitweiligen Konflikte mit der Architektin (einige meiner alten innere Themen sind ganz schön getriggert worden!) hab ich – bei aller Wertschätzung und Zuneigung – als ziemlich anstrengend empfunden.

Ich bin also müde, erleichtert, froh, hab im Innenhof (der mich irgendwie an Mexico erinnert (Mexico lindo… meine zweite Heimat!) Kerzen angezündet, auch in der Küche, die ich von Anfang an gemocht habe mit ihrer liebevoll einladenden Energie, hab ein Glaserl Rotwein getrunken, Musik (meine Musik!) gespielt und befreit getanzt.

Ich hab das gute Gefühl: es wird hier alle möglichen Feste geben und darauf freu ich mich sehr!

Und daß das hier ein guter Ort für kreatives Schaffen sein wird, hoffentlich auch gemeinsam mit anderen experimentierfreudigen, kreativen Menschen!

PS: diesen Beitrag hab ich schon vor drei Tagen geschrieben, nur kann ich ihn jetzt erst hochladen…

Inzwischen ist schon wieder viel passiert, die Berg-und Talfahrt geht weiter… innen ist die Baustelle zwar fertig, aber außen gehört immer noch immer noch einiges gemacht, das Geld rinnt weiterhin weg, ich muß immer noch vor Ort sein, zumindest noch eine Woche… für eine Frau wie mich mit großem Freiheitsdrang sehr herausfordernd! Am liebsten würd ich mich in den Camper setzen und einfach losfahren, eine schöne Runde drehen, Freundinnen und Freunde da und dort besuchen…also das, was ich eh schon jahrelang immer wieder gemacht habe. Und was wunderschön war!

Doch anscheinend geht´s jetzt andersrum: ich in Ort und Stelle, also seßhaft und Freunde kommen zu mir, manche haben auch schon ihre Hilfe angeboten. Ungewohnt, aber wahrscheinlich wird das auch schön sein!

Daß das Geld so knapp ist und ein weiteres Ausbauen und Renovieren derzeit nicht in Frage kommt, trübt meine Freude immer wieder… was wird nun aus meiner ursprünglichen Vision? Die Herausforderung ist wohl, möglichst im Jetzt zu sein, in der Gegenwart und nicht soviel vorauszudenken… und nicht mich runterziehen zu lassen durch negative Gedanken…

Nun könnte ich zwar beginnen, alles einzuräumen, aber eigentlich ich hab gar keine Lust dazu! Was mich wundert und verunsichert… wieso zieh ich nicht ein? Wahrscheinlich bin ich einfach müde und brauch mal eine Pause! Wenn ich all meine Habseligkeiten sehe, die da unter alten Leintüchern im Stadl darauf warten, endlich wieder ausgepackt zu werden und einen neuen Platz zu finden, fühle ich mich schlichtweg überfordert… heb nur da und dort die Leintücher auf, um zu sehen, was da alles drunter ist und geh dann wieder… außerdem leb ich ja sowieso gern im Camper, jetzt im Sommer!

Nun ja, immer wieder läuft´s drauf hinaus, wie wichtig es ist, innezuhalten, mich gut zu erden und zu himmeln, bewußt zu atmen, mich gut im Körper zu spüren und im Herzen zu verankern, im Kiefer zu entspannen und eventuell Töne und Bewegungen geschehen zu lassen; für mich die beste Art, wieder präsent, also ganz jetzt da zu sein!

AHO!