Zurück im base-camp am Aigner Campingplatz – ein mir sehr lieber, guter Ort, um hier in Salzburg alle paar Wochen alles mögliche zu erledigen – Dinge die liegengeblieben sind, Bürokratisches, auch Unangenehmes… und auch viel Schönes: Freundinnen und Freunde wieder zu treffen, in mein Lieblingscafe´ zu gehen, in meiner Lieblingsbuchhandlung zu schmökern, über den Mönchsberg zu spazieren oder rauf in den Aigner Park, wo wir als Kinder immer „Indianer-gespielt“ haben… also ganz viel Geschichte hier!
Nachdem gerade nichts drängt und unbedingt geschrieben werden will, einfach ein paar Eindrücke, kleine bunte Happen, nette Fundstücke…
Das folgende Häppchen stammt aus einem Roman – „Fischers Frau“ von Karin Kalisa, der mir gestern in eben dieser Buchhandlung empfohlen wurde – von meiner Lieblingsbuchhändlerin! Ein Absatz gleich auf Seite 22, gefällt mir gut… Sie, die Heldin Mia Sund, entschuldigte sich von der Arbeit, indem sie sagte, daß sie sich nicht fühle… und ging zwei Stunden früher heim. Das war aber eine Lüge gewesen, „denn tatsächlich fühlte sie sich heute zum ersten Mal seit sehr langer Zeit. Vielleicht, dachte Mia, …. ist es so, wenn man sich fühlt: daß man auf einmal nicht den immergleichen Weg geht, sich nicht verhält wie eine Kugel in ihrer Bahn….. und sie somit wie von selbst nicht wie immer … eine Straße geradeaus nahm…., sondern geradeaus und immer weiter direkt ans Wasser ging und sich am Rand des Hafenbeckens niederließ…“
Diese Zeilen haben mir auch deshalb gefallen, weil ich einige Stunden davor auch ausgeschert bin aus den gewohnten Wegen! Synchronizität! Salzburg und auch Wien – in beiden Städten habe ich viele Jahre lang gelebt – sind da besonders „gefährlich“ oder besser gesagt ich bin da besonders gefährdet, wie eine Kugel in ihrer Bahn, auf immergleichen Wegen unterwegs zu sein, eben wie ein sich eher wenig fühlendes Gewohnheitstier! Außer ich nehme mir bewußt vor, so durch die Stadrt zu gehen als wäre ich das erste Mal hier! Aber heute ist die Kugel ganz von selbst, ohne mein bewußtes Zutun, aus ihrer gewohnten Bahn gerollt: Statt wie geplant zum Dm zu gehen, habe ich mich ganz überraschend in der Kollegienkirche wiedergefunden – in diesem prächtigen und auch wundervollen Bauwerk mit fantastischer Akkustik, in dem ich schon viele, zum Teil sehr berührende Konzerte hören durfte.
Und dieses Ausscheren aus den gewohnten Wegen hat gut getan – „ich habe mich gefühlt!“ Ich hab mich einfach führen lassen. Wie lebendig sich das gleich anfühlt… ich möchte mich öfter, noch öfter fühlen – gerade hier in Salzburg, wo ich scheinbar alles schon so gut kenne und wo sich so viele Gewohnheiten angesammelt haben!
Hier noch ein paar nette Fundstücke:
Ja! Lassen wir sie nicht landen auf unseren Köpfen, lassen wir sie nicht nisten in unseren Haaren und Gehirnen!
Wohl wahr!!!
Gennau, unt wier ale lärnen jez fülen, weihl gantz kscheid sein, dass könen wier schohn 👻!