Regen, Sonnenschein, Regen…

Nach einer vollen runden großen Mondin, die ich sehr tiefgehend erlebt hab (ich war noch dazu an den Vollmondtagen in einem Seminar mit großem Tiefgang – und viel Liebe) nun das tiefhängende Grau der Regenwolken, die Felder, die vor wenigen Tagen noch goldgelb geleuchtet haben, nun blaß und eingetrübt und so auch die Vitalität, die Lust auf Aktivität und Bewegung… ok, darf ja sein, up and down the hill…. wahrscheinlich sind diese ruhigen Tage sogar ganz hilfreich, die intensiven Erfahrungen im Seminar zu verdauen und zu integrieren. Das Seminar war ganz oben im Waldviertel, in einem kleinen Dorf fast an der tschechischen Grenze… der Himmel war oft verhangen aber immer wieder kam auch die Sonne durch; am freudvollen Ende des Seminars hat der Himmel sich geöffnet, alles war wie reingewaschen, intensiv leuchtende Farben und Klarheit… bin mit dem Rad rüber nach Tschechien gefahren, immer der Nase nach und war bezaubert von der ruhigen Schönheit dieser Landschaft.

Das war vorgestern… Im Gegensatz dazu ein paar Bilder von heute – einem meist trüben, schon fast herbstlich anmutenden Tag – die Kogelsteine bei Eggenburg

Ich finde diese uralten, wuchtigen Granitfelsen wunderschön, sehe oft Gesichter und alle möglichen Wesen drin, mag sie gern berühren und die verschiedenfarbigen Flechten, die sie in mannigfaltigen Mustern überziehen, bewundern…

Das war – trotz trübem Wetter ein schöner Vormittag heute…. dadurch, daß ich so viel draussen bin in der Natur, in den verschiedensten Landschaften, werde ich noch wacher und empfänglicher für die Schönheit der Natur, der kleinen und der großen Wunder…

– und dann: ein langsamer, feiner Nachmittag – lazy sunday afternoon… erst im Camper – sehr gemütlich, wenn draussen der WInd braust; dann in einem netten kleinen Cafe, wo ich ein Buch (gehört nun zu meinen Lieblingsbüchern) fertiggelesen hab: „Die Yogini“ von Ulli Olvedi. Eine Geschichte, die sich um den tibetischen Buddhismus rankt (im 18. Jahrhundert), die unter anderem zeigt, wie auch dort der patriarchale Geist den Buddhismus durchdrungen und geprägt hat und die vom Weg der Befreiung zweier starker Frauen erzählt und von Yoginis, die Erleuchtung erlangt haben – allerdings im Verborgenen… es war ja ausgemachte Sache im Patriarchat, daß ausschließlich Männer die Buddhaschaft, die Erleuchtung erlangen können! Ein paar schöne Sätze aus dem Buch: „Der lange Weg… wurde für sie immer mehr das Symbol des Lebens….die Vergangenheit war alte Geschichten, die Zukunft war neue Geschichten, aber das Jetzt war keine Geschichte, es war da, so ganz nah und unmittelbar. Die äußeren Umstände waren nur Ornamente des Jetzt…“ Und: „….Alles Erleben, jede Erfahrung – Streit,Vergnügen, Wut, Lust, Trauer, Ekstase, Eifersucht – ist kostbar, ist ein Teil des Pfades. Es ist nicht gewöhnliches Leben. Es ist der Weg der Verwandlung.“ Ja, es ist der Weg der Verwandlung!