Innere – äußere Landschaften

Vor vielen vielen Jahren hab ich mal ein Buch gelesen: „Das weite Land der Seele“ – schon der Titel hat mir gut gefallen! Das Land, die Landschaften der Seele… wie sieht meine/deine Seelenlandschaft aus? Immer wieder mal hab ich mir diese Frage gestellt bzw. den Menschen, mit denen ich therapeutisch gearbeitet habe. Gestern in der Meditation war da auf einmal der klare Gedanke: ich fahre, bewege mich die ganze Zeit durch die Landschaften meiner Seele – wie innen, so außen! Und da, wo mich etwas stark berührt – so wie die Reste des Eisernen Vorhangs – gibt es dieses Thema auch in mir, in der eigenen Seele. Als ich dort war, war ja gleich der Wunsch da, das belastete Energiefeld zu klären, zu reinigen und später dann, zu Hause im Camper, sind in der Meditation heilende Bilder, die Vision eines heilenden Rituals aufgetaucht: da, wo die Mauer stand und wo noch Reste stehen wie in Cizov, säen Menschen von beiden Seiten der Grenzen Blumen, so daß bunte duftende Blühstreifen entstehen, Bienenweiden, Schmetterlingsweiden! Und da, wo die Wachttürme standen, von denen aus auf die Flüchtlinge geschossen wurde, pflanzen sie Bäume – Lebensbäume! Und das in der ganzen Länge des ehemaligen Eisernen Vorhangs – vom Baltikum bis zur Adria! Eine alte schwere Geschichte wird überschrieben mit Blumen, Farben, Düften, mit der friedlichen und freudvollen Begegnung zwischen den ehemals getrennten Menschen, mit neuem Leben! Und ja, es geht auch um die Mauerreste in mir – in der Landschaft meiner Seele! Um die Reste von Trennungslinien, von alten Macht-Ohnmacht-Geschichten und vor allem deshalb dieses Bedürfnis nach Heilung und Wandlung! Ich sehe ein sanftes Ablegen der letzten alten Lasten, ein Dankesgebet an Mutter Erde, daß sie diese Altlasten aufnimmt und in Humus verwandelt, in nährende Erde für all die Samen der Blumen, für die Rosensträucher und die Bäume, die gepflanzt werden… für das blühende Leben!