LASS ES ZU

In letzter Zeit ist mir öfters dieses Lied von Erika Pluhar eingefallen… Hier ein paar Zeilen, fragmentarisch:

Lass es zu daß du dich schwach fühlst und beschämend klein… laß es zu wie eine Schnecke ohne Haus zu sein…lass es zu daß du dich schön fühlst wie ein Märchenschloss… laß es zu, daß jede gute Zeit vergeht… lass es zu daß man dir tief in deine Seele schaut… laß es zu daß man dir weh tut, deinen Stolz verletzt… laß es zu doch nimm die Waffe trotzdem nicht zur Hand… laß es zu, steh mit dem Rücken ruhig zur Wand… laß es zu dein Lachen deine Fröhlichkeit, laß es zu daß zwischen Tränen dich die Sonne freut… laß es zu daß du ein Mensch bist und kein Wundertier… laß es zu dein Leben heute jetzt und hier...usw….

Lass es zu, daß zwischen Tränen dich die Sonne freut… genau so ein Tag war heute und er hat mit einem hoch im Morgenhimmel leuchtenden Regenbogen begonnen! In der Früh! Sehr ungewöhnlich und magisch!

Ganz alter Herzschmerz (ausgelöst von diesem Mann (von dem ich mich ja bereits vor der Marokkoreise losgelöst habe und der dann doch wieder in mein Leben kam der meine Seele, mein Herz berührt) kommt immer wieder hoch, läßt mich sehr verletzlich fühlen (wie eine Schnecke ohne Haus) und läßt alte Verhärtungen weich werden (viele Menschen lächeln mir spontan zu!), fast gleichzeitig kann ich mich an der zauberischen Stimmung dieses Tages erfreuen, an der Sonne, die immer wieder mal kurz zwischen den Wolken hervorstrahlt, auch an einem inspirierenden Gespräch mit einem lieben Weggefährten, dann kommen wieder Tränen und gleichzeitig Dankbarkeit… es ist, als würde ein sanfter Regenbogen, der alle Gegensätze auflöst, sich auch IN mir ausbreiten…

So vieles passiert gleichzeitig! Schweres, Leichtes, Aufregendes, Ja und Nein, Inspirierendes, Berührendes, beherzte Schritte um das, was ich in die Welt bringen möchte, weiter zu bewegen – zum Beispiel ein Buchprojekt…

Ja, ein Buchprojekt! Vor einiger Zeit ist der Wunsch, einzelne Artikel aus diesem Blog zu nehmen und daraus ein Buch zu machen, aufgetaucht und eben dieser Wunsch nimmt nun langsam Gestalt an! Einige Freundinnen haben mich schon öfters dazu ermutigt und mein langjähriger Freund und Helfer in allen Computerfragen und bei meinen kreativen Projekten – ein sehr feiner Mensch und Künstler – hat begonnen, mir bei der Auswahl der Texte zu helfen und in der Folge wird er dann auch das Layout gestalten und sich um den Druck kümmern.

Ich staune voller Dankbarkeit, wie leicht das alles geschehen darf und wie ich immer wieder zur richtigen Zeit genau die richtige Hilfe bekomme! Ich darf vieles loslassen, muß nicht alles selber können und machen, darf mich einfach auf das konzentrieren, was mir wichtig ist und mir wirklich Freude macht!

Lass es zu! Oh ja!

Schon wieder zurück im Winter!

Es war eine kurze, aber sehr schöne, interessante und unterhaltsame Reise und huschwusch – schon ist alles wieder Vergangenheit und ich sitze im Zug von Salzburg nach Wien, wo ich die nächsten beiden Wochen in der Wohnung einer Freundin (die gerade in Afrika weilt!) wohnen kann.

Die Rückreise mit der Fähre von Tanger in Marokko nach Genau war lang (ungefähr 55 Stunden) und sehr gemütlich. Beim Einchecken bin ich mit einer interessanten Frau aus dem Tessin ins Gespräch gekommen und wir haben uns gleich so gut verstanden, daß wir dann an Bord versucht haben, noch nachträglich eine Kabine zu bekommen; wir hatten beide nur Liegesessel gebucht und für drei Nächte an Bord ist das doch ziemlich ungemütlich… Es hat geklappt, noch dazu zu einem sehr guten Preis und so haben wir – gemeinsam mit ihrem Hündchen eine Kabine geteilt und in richtigen Betten (!) ziemlich gut geschlafen! Schlafen, essen, auf dem riesigen Schiff herumspazieren, uns gut unterhalten (meine neue Reisegefährtin ist Bildhauerin und wir freuen uns, daß wir uns begegnet sind!), wieder essen, lesen, schlafen… und so weiter und so vergeht die Zeit recht angenehm… bis wir gestern in der Früh in Genua bei Sonnenaufgang an Land gehen.

Nach einem kleinen Frühstück in einer Bar verabschieden wir uns und da mein Zug nach Salzburg erst am Abend geht, habe ich einen ganzen Tag in Genua, dieser interessanten Hafenstadt! Bin beschwingt und voller Dankbarkeit – fühle mich getragen und reich beschenkt vom Leben – immer wieder! Auch die Begegnung mit dieser tollen Frau und ihrem Hund – ein Geschenk!

Und nun ein milder sonniger Tag in Genua – mich zieht´s in die Hügel hinauf und ich genieße den Blick auf die Stadt, den Hafen, auf´s Meer, in den blauen Himmel…

… zwischendurch die Besuche in netten Bars mit Cappuccino (endlich wieder guter Kaffee und Schokolade…!)

…dann später das Bummeln durch enge Gassen, das bunte Treiben der Menschen verschiedenster Herkunft, die kleinen Läden der Italiener, der Nordafrikaner und Schwarzafrikaner… I love it!

Und zuletzt mit dem Nachtzug (in einem Abteil ganz für mich alleine) nach Salzburg! Schön daß auch hier die Sonne scheint bei ziemlich milden Temperaturen…

DANKE DANKE DANKE für diese Reise, für all die schönen Erfahrungen und EIndrücke!

Schreib-und Mußestunden im Hotel

Diese Stunden im Hotel – mit Blick auf die Hafenkräne, auf´s Meer und in den blauen Himmel genieße ich sehr! Die Straße mit den paar Hafenkneipen und kleinen Läden bin ich schon ein paar Mal auf- und abgegangen und so gibt es keine weiteren Ablenkungen – ich bleibe einfach im Hotelzimmer und schreibe!

Nun wieder zurück – vor einer Woche:

Also, nach dem etwas wehmütigen Abschied vom Georg (wir hatten ja eine gute gemeinsame Zeit!) bin ich dann mit frischer Abenteuerlust alleine weitergereist.

Erst mit dem Taxi collectivo, dann mit dem Zug nach Marrakesh. Ein österreichischer Wüstenfahrer, den wir in Assilah getroffen haben, hat mir von einem hübschen Campingplatz bei Marrakesh erzählt – dort beziehe ich ein schönes großes (fixes) Zelt für ein paar Tage. Soviel Platz rund um mich herum, für mich alleine! Das ist ganz wunderbar – nach all den Nächten in Georg´s Camper, in denen ich umwuchert von Gwand und Kisten und unendlich viel Krimskrams auf kleinstem Raum nicht gar so gut geschlafen habe! Und es gibt eine saubere Dusche mit warmem Wasser – großartig!

Mein Zelt!

Marrakesch – eine wurlige, quirlige magische Stadt! Sehr weit ausgedehnte Plätze voll von Spielern, Gauklern, Akrobaten, Schlangenbeschwörern, Geschichtenerzählern… mit jeweils Trauben von Menschen rundherum, alles ist in ständiger Bewegung und formiert sich immer wieder neu, dazwischen knattern und brausen die Mopeds, schlängeln sich die Radfahrer, preisen die Händler lautstark ihre bunten Waren an… eine Weile faszinierend, dann wird´s fast anstrengend, diese chaotische Überfülle an Sinneseindrücken – Düften, Gestänken, Lärm, Farben, Mustern, Schönes und Häßliches dicht nebeneinander…

Und dann die Souks, die Märkte – wieder eine bunte faszinierende Überfülle an Kunsthandwerk, Handwerk, Essen… auf kleinstem Raum, in engen Gassen…

Was mich begeistert:; wie freundlich und hilfsbereit die Menschen sind, auch die Männer! Nicht so wie früher, als wir Frauen kaum in Ruhe gelassen wurden, sondern ich werde respektvoll behandelt und immer wieder gibt es auch lustige, humorvolle kleine Begegnungen! Die Vorzüge des schon Älterseins, der weißen Haare! Juju!

Einer der Gründe, warum ich nach Marrakesh wollte, war der Garten von Andre´Heller und er ist wirklich wunderschön, im Heller´schen Stil eben – ähnlich wie sein Garten in Gardone am Gardasee.

Ja, und dann war´s auch wieder genug… Abschied von Marrakesh… Mein Ticket für die Überfahrt mit der Fähre von Tanger nach Genua am 27. Jänner ist gebucht und es bleiben mir nur noch wenige Tage bis dorthin…

Mit dem Zug geht´s stundenlang wieder Richtung Norden…

Vom Zug aus…

In Assilah schließt sich dann der Kreis und ich freue mich, nochmal einen Tag und eine Nacht in dieser wunderschönen Stadt zu verbringen. Immer wieder ergeben sich nette Gespräche mit Einheimischen, vor allem die Frauen freuen sich an einem Schwätzchen!

Ich hatte großes Glück mit meiner Unterkunft – wieder sehr großzügig, mit Terrasse und schönem Ausblick, mit Kochmöglichkeit und freundlicher Familie…

Wäre gern noch einen Tag länger geblieben, aber die Fähre ruft!

Und so bin ich gestern hierher nach Tanger Med gefahren, nur um dann zu erfahren, daß ich mich im Datum geirrt habe, also einen Tag zu früh dran bin! Hihaha!!! 😂

Diese kleinen Hoppala´s sind dann oft Glücksfälle – ich mag diese rauhe Atmosphäre von großem Hafen, kleinen Kneipen und vor allem dann wieder die Ruhe meines Hotelzimmers!

…das war gestern abends…

Jetzt ist Mittag – ganz sicher der 27. Jänner! Noch ein paar Stunden, dann kann ich tatsächlich einchecken; um 23 Uhr wird dieses Riesenschiff dann ablegen…

Wiedermal Marokko!

Nun bin ich schon wieder auf der Rückreise, genauer gesagt ganz in der Nähe vom Fährhafen Tanger Med. Nachdem ich mich kurioserweise im Datum geirrt habe – ich war ganz sicher, daß heute der 27. Jänner ist, also der Tag, an dem meine Fähre nach Genua ablegt – bin ich heute am frühen Nachmittag hier angekommen (ich wäre gern noch einen Tag im schönen Städtchen Assilah geblieben!) Auf der Suche nach meiner Fähre hat mich ein sehr netter junger Polizist aufgeklärt, daß heute erst der 26. Jänner ist (!) und ich mußte sponan lachen und lachen und er mit mir! Ein Taxi hat mich dann zu einem Hotel in der Nähe des Fährhafens gebracht und hier bin ich nun und habe ganz viel Zeit… es gibt hier wirklich – außer Essen und Schlafen – nichts zu tun und so komme ich endlich zum Schreiben… super!

Also nun ein kurzer Rückblick auf die bisherige Reise:

Begonnen hat alles so: da ich seit Mai des vorigen Jahres ein Nomadenleben führe (ohne fixe Wohnung), war ich offen für ein Angebot, das mir wie auf dem Silbertablett präsentiert wurde: ein Bekannter einer Freundin habe vor, mit seinem Camper nach Marokko zu fahren und würde ganz gern jemanden mitnehmen. Dieser Bekannte war mir beim Kennenlerntreffen sympathisch und umgekehrt wohl auch und so haben wir die gemeinsame Reise beschlossen; ich mit der Einschränkung, daß ich so lange mitfahren werde, wie es für mich stimmig ist.

Und ein paar Tage später, Mitte Jänner war´s dann soweit – bei Schnee und strahlendem Sonnenschein sind wir losgefahren, immer südwärts… über Innsbruck, den Brenner, Bozen… ich bin beeindruckt, wie der Georg die schönsten „wilden“ Stellplätze zum Übernachten mit Hilfe von google maps findet (bei Kirchen, bei Baustellen, auf Parkplätzen überm See und am Meeresufer…)…

Die Fahrt am Ostufer des Gardasees entlang ist wunderschön, ich bin fasziniert von den gedeckten Farben des Winters, von den feinen, wie schwebenden Grau-Blau-Nuancen des Sees und der Berge und außerdem es ist wunderbar ruhig, keine Touristen unterwegs…

Der Blick von unserem Schlafplatz aus!

Und dann gemütlich immer weiter runter, westlich an Genua vorbei, ein guter Schlafplatz direkt am Meer, am nächsten Tag rüber nach Westen – ein Viele-Kilometer-Fahrtag unter trübem Himmel, unter feinen, feuchten Nebeln oberhalb der dicht besiedelten, zerhüttelten Cote dÁzur…und so weiter… bis nach Sete, unserem Fährhafen, wo wir uns am folgenden Nachmittag einschiffen.

So sind wir in der Früh bei Sete aufgewacht!

In Sete herrscht ein buntes Treiben im Hafen – jede Menge marokkanische Transporter, hoch aufgepackelt mit Sperrmüll aus Europa und viele schicke Wohnmobile, meist ältere französische Paare…

Die Überfahrt ist gemütlich, unterhaltsam, erholsam, dauert lang (ca. 45 Stunden), bei ziemlich schlechtem Essen und bruchstückhaftem Schlaf (immerhin habe ich eine etwas versteckte gepolsterte Bank ausfindig gemacht, wo ich doch jeweils ein paar Stunden schlafen kann)

Gibraltar

Und dann sind wir nach 2 Tagen und 2 Nächten auf einmal in Marokko, im Hafen von Tanger!

Arrive´! Es ist ziemlich lange her, daß ich das letzte Mal in Marokko war – ungefähr 20 Jahre! Das erste Mal war ich vor 50 (!!!) Jahren hier, gleich nach der Matura mit einer Freundin… da gab´s noch kaum Touristen, nur ein paar Hippies am Strand von Essaouira!

Eine neue Erfahrung für mich, mit dem Camper in Marokko unterwegs zu sein… der Campingplatz ca, eine Stunde südlich von Tanger – in Assilah – ist dicht belegt mit französischen Wohnmobilen und einigen hochgerüsteten strammen Wüstenfahrzeugen! Wir haben interessante Nachbarn: eine zarte Engländerin und ein robuster Maori – sehr symapthisch beide!

Die Medina von Assilah begeistert mich – eine kleine, leuchtend-weiß-blaue Stadt am Atlantik…

Am nächsten Tag fahren wir ein kleines Stück weiter südwärts, in ein Dorf an einer friedlichen Lagune – der Georg war schon mal hier… auf der Straße fängt uns ein Marokkaner ab, um uns seinen privaten Campingplatz anzubieten… wir nehmen an – wieder ein sympathischer Schlafplatz bei einer netten Familie!

Georg hat vor, mehrere Monate in Marokko zu bleiben und sich ganz langsam auf das Land einzuschwingen; für mich steht eine Entscheidung an: will ich auch tiefer eintauchen in dieses Land und länger mit ihm unterwegs sein oder nicht? Ich horche und spüre in mich hinein und es wird mir klar: es zieht mich zurück nach Wien!

Obwohl die Reise bisher fein war, unkompliziert und unterhaltsam (Georg ist ein liebenswerter, interessanter und witziger Zeitgenosse!) hatte ich doch immer wieder das Gefühl: „Ja eh, es ist eh schön, aber die Freude geht nicht wirklich tief… es ist, als ob ich schon recht satt wäre von all den äußeren Eindrücken… wirkliche Erfüllung fühlt sich anders an…“… Außerdem finde ich es auf Dauer anstrengend, immer mit einem anderen Menschen (auch wenn er noch so sympathisch ist) auf engem Raum zusammen zu sein, immer in SEINEM Raum zu sein! I need my own space again!

Und vor allem der Vorsatz, den ich für dieses Jahr ganz klar gefasst und formuliert habe, hat gewunken und gerufen: „Hej, remember me!“ Es war so klar zu Jahresbeginn, daß es Zeit ist, meine Begabungen mehr zur Entfaltung zu bringen, so daß sie deutlicher wirksam werden in der Welt! Also habe ich damals beschlossen, meine Entscheidungen danach auszurichten und mich nicht immer wieder hierhin oder dorthin ablenken zu lassen…

Ja, und so habe ich mich am nächsten Tag vom Georg und von der gemeinsamen Reise verabschiedet und habe mich auf den Weg nach Marrakesh gemacht…. eine Woche gebe ich mir noch in Marokko, bevor ich wieder den Heimweg antrete!

Fortsetzung folgt!

Durch die Brüche kommt das Neue herein!

„… it´s the cracks, where the light comes in…“ hat schon Leonard Cohen gesungen….

Solche Brüche in meiner bisherigen Erfahrungswelt hat es in letzter Zeit öfters gegeben, eigentlich immer wieder, in unterschiedlicher Gestaltung. Jeweils bewirkt durch Menschen, deren Verhalten mich innerlich ausgehebelt hat („wie kann jemand nur so sein? so schräg agieren…?“) und das zu einem Bruch, einer Trennung geführt hat, zuletzt mit einem geliebten Mann. Diese Brüche sind wie ein inneres Beben, stiften Verwirrung, seelische und oft auch körperliche Schmerzen und sie „zwingen “ mich, einen Schritt zu machen – „nach vorne“ oder „nach hinten“! „Nach hinten“, in die alte Welt der Ablehnung, der Trennung, der Manipulation, der subtilen Rache – das ist keine Option mehr… also „nach vorne“ in zunehmend weites helles Land, in warmes Licht auf fruchtbarer heilender Erde…. auch wenn es sich zunächst ungewohnt und schwer anfühlt (ein Affront für´s Ego!), auf die alten Reaktionsweisen zu verzichten!

Es fühlt sich an wie an der Schwelle zu diesem weiten hellen Land zu stehen, reinzuschnuppern, erste Eindrücke zu bekommen, wie es sein kann, darin zu leben…

LEBEN – Frei!

Frei von Schuld und Scham! Frei von falschen Heiligen, von falscher Moral! Frei von Rechthaberei! Frei von Schubladen-Krämerei! Frei von Wut und altem Groll!

Frei! Frei zu leben, wie es mir entspricht! Frei zu lieben, wie es mir gefällt! Frei, das Leben bunt zu feiern!

. – . – . – . – . – . – . – . – . –

Durch die heftige und sehr kurze Liebes-„Affaire“ mit einem Mannn war ich plötzlich mitten drin in der alten Mann-Frau-Dramatik voller Leidenschaft, Erotik und Verlassenwerden-Schmerz. Habe eIne Runde dieses erregenden und auch anstrengenden Tanzes mit ihm wie im Zeitraffer gedreht – aus großer Höhe bereits in der dritten Begegnung der Fall in Trennung und Schmerz, der BRUCH. Und doch: Hinter all der Verwirrung das leise innere Wissen: es soll wohl genau so sein… it´s ok…

Und natürlich war da immer der Wunsch, die Absicht, möglichst gut und heilsam damit umzugehen – eben nicht „nach hinten“, sondern „nach vor“ zu gehen und nun spüre ich, daß es „gelungen“ ist… konnte mich vor ein paar Tagen innerlich in Frieden von ihm verabschieden und große Dankbarkeit für das Wunder-volle dieser Begegnung empfinden… es war trotz allem ein Geschenk, eine duftende Rose mit kräftigen Dornen!

Und nun sehe ich dieses weite offene Land vor mir, ohne Drama, mit viel Freude und Humor and lots of love! Und – in wunderbarer Synchroniztät dazu hab ich gerade ein paar Zeilen von Claudia Hohlweg, einer feinen Astrologin gelesen: „…Es fühlt sich ein wenig an wie in einem Märchen: wir stehen neugierig vor einem Tor, schauen durch ein Guckloch und erhaschen erste Einblicke in eine neue, noch unbekannte Welt. Doch sie scheint vielversprechend, gar verheißungsvoll zu sein und alles in uns weiß: da will ich sein!“ Ja, genau so fühlt es sich an!

Wiedermal bin ich fasziniert von der Choreographie meines Lebens: Das Bühnenbild für die leidenschaftliche, hoch-komplizierte Mann-Frau-Geschichte ist weggebrochen und nun das Bild mit dem Tor und dem Gucklock… Durch den Bruch kommt das Neue herein („…it´s the crack where the light comes in…“). Ich fühle große Dankbarkeit, daß ich in Frieden sein kann mit diesem so intensiven Prozeß… and I feel FREE to move on – innerlich und auch äußerlich: morgen werde ich mit einem Mann, den ich eben erst kennengelernt habe, in seinem Camper Richtung Marokko fahren – die Wellenlänge zwischen uns stimmt! Mal sehen, wie weit ich mitfahren werde…

Just in dem Moment, als die oben erwähnte Geschichte mit dem Geliebten kompliziert und schwer zu werden begann, ist mir diese Möglichkeit zugespielt worden und es hat sich sofort leicht und irgendwie spielerisch angefühlt. Und so habe ich sofort Ja gesagt! Es fühlt sich an wie: raus aus einer alten Enge, rein ins weite offene Land!

Und zwischendurch darf ich bei meiner Clownfreundin mit ihrer bunten Familie in ihrer Villa Kunterbunt wohnen – das ist sehr erfrischend, wir lachen viel und das ist beste Medizin… eine Freude!

Ich habe unter anderem gelernt, daß ich – um eine alte, noch unheile Geschichte wenden und in Frieden beenden zu können – nur meine Intention und meine Bitte um Führung brauche… es braucht den Mann nicht unbedingt dazu, wenn er nicht dazu bereit ist; und ich muß nicht unbedingt verstehen, warum er so und nicht anders agiert hat und ich muß mich nicht unbedingt von ihm verstanden fühlen. Sehr befreiend, wenn so ein Loslassen geschieht!

In mehreren Gesprächen mit Frauen, mit Freundinnen und auch mit ihren Töchtern ist mir bewußt geworden, wie viele Frauen etwas ganz Ähnliches erleben: den Schmerz um „zuwenig Mann“ (Mann, der immer so schnell weg muß – Karriere machen, in den Krieg ziehen, die Welt entdecken, erforschen, in irgendwelche inneren Welten abtauchen…) und wie auch sie natürlich Wege suchen, heilsam damit umzugehen – schwankend (so wie´s mir auch gegangen ist) zwischen: „Ich geh raus aus dieser unbefriedigenden Situation, ich sag Nein dazu…“ und: ich bin bereit, alle Gefühlen, die aufsteigen, gut im Körper zu spüren, hin zu atmen, sie liebevoll ins Herz zu nehmen…“ also einfach JA zu sagen… auf daß die Gefühle wieder fließen können! Ich glaube, es ist ein Tanz zwischen diesem Ja und Nein, je nachdem was gerade dran ist!

Wir fragen uns oft: was ist los mit vielen Männern? Viele Männer kommunizieren nicht – wollen nicht, können nicht, entziehen sich, als hätten sie Angst vor der Liebe, vor wirklicher Nähe und Intimität…?

Ein kluger Psychotherapeut hat mal gesagt: Das Drama zwischen Mann und Frau hat viel damit zu tun, daß die meisten Frauen als kleine Mädchen „zuwenig Vater“ hatten und in der Folge unter „zuwenig Mann“ leiden und daß die meisten Männer als Buben „zuviel Mutter“ hatten und daher gerne das Weite/die Weite suchen.. was heute bei all den berufstätigen Müttern so wohl nicht mehr ganz zutrifft…

Bei allem, was mir so widerfährt und was ich rundum so wahrnehme, bin ich immer wieder betroffen, wie tief verletzt wir Menschen doch sind und wie dringend es Heilung braucht, gerade auch zwischen Mann und Frau.

Claudia Shatkov, deren Artikel in den newslichtern (schönes online Portal für gute Nachrichten) ich sehr schätze, hat erst kürzlich über dieses Mann-Frau-Thema geschrieben. Sie ruft dazu auf, daß wir neue Bilder, neue Vorstellungen entwickeln, was Männlichkeit für uns bedeutet.Und Väterlichkeit… Und daß wir damit alte Bilder von Männlichkeit (einsame Wölfe, Soldaten in Schützengräben, Männer, die es immer nur in die Welt hinauszieht…) hinter uns lassen können und statt dessen in Männern bewußte Hüter des Lebens, Magier der Liebe und begeisterte Väter sehen. Männer: bewußte Hüter des Lebens, Magier der Liebe und begeisterte Väter – das finde ich sehr schön! Und sie meint, daß solche Männer immer präsenter werden… Yes, please!

Dann folgt noch ein schöner Absatz: „… Das Männliche finder einen liebevollen Stand in jeder und in jedem von uns. Und das Weibliche wird mit zunehmendem Sturm immer stärker. Ausgestattet mit dieser neuen, inneren Kraft, wird es zur hingebungsvollen und seelenintegeren Gastgeberin für das Männliche. Glasklar in seiner Fähigkeit zu unterscheiden und Grenzen zu setzen. Unbestechlich in Bezug auf die Liebe und das Leben.“

Der Tanz von Frau und Mann

Nach längerer Pause hat´s mich wiedermal „erwischt“ – der magnetisch-erotische Tanz mit einem Mann! Höchst intensiv und schon wieder vorbei… von ekstatischen Höhen runter in den uralten Verlassensein-Schmerz… Intensive Gefühle, Tränen, innere Einsicht, daß alles gut so ist, wie´s ist, daß ALLES aus Liebe geschieht, daß es um Heilung geht! Und dann wieder inneres Herumrudern – auf der Suche nach einem guten Weg, heilsam damit umzugehen… immer wieder ein Hin und Her zwischen einem klaren „Nein“ („nein, dieses jähe Unterbrechen der gerade noch wundervollen Verbundenheit, ohne ein weiteres Wort von ihm – das brauch ich nicht mehr…, nein danke!“) und dem tiefen Wunsch, dieses uralte Drama mit LIebe zu wenden – in eine neue Art von Beziehung, in der Frau und Mann sich in der Tiefe erkennen, einander ehren und lieben in ihrem Sosein. Ich hätte mir gewünscht, daß wir durch ehrliches Sich-uns-Zeigen (ganz, nicht nur die Zuckerseiten!) und durch meine Entscheidung, die Herzenstüren offen zu halten Brücken bauen können zwischen scheinbaren Unvereinbarkeiten, Unzulänglichkeiten, zwischen alten Brüchen… aber anscheinend geht´s doch eher darum, daß ich für mich die inneren Prozesse durchlebe, um so in mir die alten Verletzungen heilen zu können.

Ich lese gerade ein wunderschönes Buch – mit schwerem Inhalt, großem Tiefgang, großartig geschrieben, sehr poetisch und sehr berührend. „Das Leben Ist ein vorübergehender Zustand“ von Gabriele von Arnim – sie beschreibt in großer Klarheit und Ehrlichkeit ihr gemeinsames Leben mit ihrem – nach zwei Schlaganfällen schwerstbehinderten, einstmals tollen, voll und saftig im Leben stehenden Mann. Zehn lange Jahre lang! Trotz dieses schweren Themas ist das Buch nicht wirklich bedrückend, es leuchtet an vielen Stellen!

Sie schreibt viele wunderbare Sätze und Abschnitte im Buch… hier dieser, weil er gerade so gut dazupasst: „Vielleicht ist Liebe genau die Tür, die man öffnen muß, um sich gegen die Drachensaat der Zumutungen behaupten zu können….“

Im selben Zusammenhang zitiert sie Theodor Fontane, der geschrieben hat: „Die Liebe lebt von liebenswürdigen Kleinigkeiten.“

Oh ja, das finde ich auch! So kleine Freundlichkeiten, Liebenswürdigkeiten sind gut für die Liebe, für die Freundschaft, für die Seele! Sie stärken das Vertrauen ineinander!

Der Weg ist ein mäandernder Fluß!

Ich liebe diese frei im offenen Land dahin-mäandernden Flüsse – große, kleinere, auch die Bächlein die sich sanft durch die Wiesen schlängeln – die hab ich schon als kleines Mädchen sehr geliebt!

Und ich liebe es, so zu reisen in meinem Camper – wie ein frei mäandernder Wasserlauf… es gibt wohl ein Ziel (auch nicht immer, manchmal fahr ich einfach drauf los), aber der Weg dorthin ist nicht festgelegt, nicht direkt und gerade sondern eben in schwingenden Linien – mal hierhin mal dorthin, wo´s mich eben hinzieht. Ich hab ja Zeit und das ist wunderbar!

Und so wie ich im Camper reise, reise ich auch im Leben. Es gibt ein der Seele innewohnendes Ziel, ein Bild der aufgeblühten Blume, deren Same in mir angelegt ist oder des erwachsenen Baumes, ein Bild der Hanna, die ihre Essenz lebt, verkörpert, auf ihre einzigartige Weise zum Ausdruck bringt. Und der Weg dorthin ist natürlich alles andere als gerade, oft zickzack, voller Sackgassen, durch die unterschiedlichsten seelischen Landschaften und immer öfter fühlt er sich – Gottlob – an wie ein mäandernder Fluß, ein manchmal sanfter, manchmal wilder Tanz zwischen den Polaritäten.

In den letzten Wochen und Monaten immer wieder ein wilder Tanz – etwas fängt wunderschön an und dann ein jäher Bruch, völlig unerwartet, höchst verwirrend, auch schmerzlich und letztlich wohl befreiend.

Wenn gestern oder vorgestern ein volles Ja zu einem Nein gestimmt hat (siehe im letzten Blog-Artikel), dann war das momentan befreiend, aber noch nicht wirklich heilend – in Bezug auf den Tanz mit einem geliebten Mann. Ein Aspekt, ein Schritt heraus aus einer alten Opferrolle und ein Versuch, mich vor intensiv-schmerzlichen Gefühlen zu schützen. Gut! Und der Fluß fließt, stagniert dann wieder und es wird ein neuer Aspekt sichtbar: so geht Heilung nicht, nicht in dieser Konstellation! Der Fluß ändert die Richtung, mäandert dahin, der Schmerz der Frau, die sich vom Mann verlassen fühlt, kommt zurück und mir wird klar, daß es nun wieder um´s liebevolle Annehmen der Gefühle geht, um´s Durchfließen-lassen….. EIn sehr schöner Text dazu, bzw. eine Übung – heute im Internet gelese, von Chameli Ardagh, daß ich mich nicht nur in meiner kleinen persönlichen Geschichte befinde, sondern in etwas Größerem, einer archetypischen Geschichte zwischen Mann und Frau, die dringend gewandelt werden möchte

Die alte Geschichte: Der Mann, der hinaus muß in die Welt, der in den Krieg ziehen muß, der „die Welt “ erforschen, entdecken, erobern muß, der sich da draussen beweisen muß, der die Karriereleiter hinauf muß usw… der Mann, den´s wegzieht von zu Hause, von der Frau und den Kindern…

Und die Frau, die sich verlassen fühlt, krank vor Sehnsucht und Schmerz, allein mit Kind oder Kindern, die sich nach „mehr Mann“ sehnt, nach mehr Zuwendung und wohl auch nach mehr Rückhalt und Schutz…. Auch die alte Geschichte…

Ein g´scheiter Pychotherapeut hat es mal so auf den Punkt gebracht: das Drama zwischen Frau und Mann ist, daß die meisten Frauen zu wenig Vater hatten und die meisten Männer zuviel Mutter. Für mich stimmt das weitgehend – in den ersten Lebensjahren viel zu wenig Vater, danach, so ab dem 8. Lebensjahr zuviel (da ging er bereits in Pension – er war ein alter Vater!

Exakt zu dem Thema Mann-Frau, Vater…habe ich heute einen tollen Text von Claudia Shakov im Internet gelesen – sie schriebt regelmäßig für die newslichter, dieses wunderbare Portal für gute Nachrichten und ich finde ihre Texte immer gut.

Sie schreibt über die Notwendigkeit, alte Männerbilder loszulassen (Ich ergänze: und alte Frauenbilder!) „…es geht darum, eigene und vor allem neue Vorstellungen zu entwickeln davon, was Männlichkeit für uns bedeutet. Und Väterlichkeit. Sowohl in unseren Familien als auch im Weltengeschehen. Wir lassen damit einen großen Teil der Männlichkeitsbilder, die mehr mit einsamen Wölfen, Soldaten in Schützengräben und eisernen Kämpfern an der Front als mit bewussten Hütern des Lebens, Magiern der Liebe und begeisterten Vätern unserer Menschheitskinder zu tun hatten, immer mehr hinter uns.

Und in Einem bin ich mir ganz sicher:… Väter als echte Hüter des Lebens und Magier der Liebe werden in unserem Leben immer präsenter, eine Ausdehnung und Weiterentwicklung findet statt, gerade WEIL wir das Kontrastprogramm ausgiebig gelebt haben. Das Männliche findet einen neuen liebevollen Stand in jedem und jeder von uns. Und das Weibliche in uns wird mit zunehmendem Sturm immer stärker. Ausgestattet mit dieser neuen inneren Kraft, wird es zur hingebungsvollen und seelenintegeren Gastgeberin für das Männliche. Glasklar in seiner Fähigkeit zu unterscheiden und Grenzen zu setzen. Unbestechlich in Bezug auf die Liebe und das Leben.

Die Kunst des kreativen Wendens

EIn weiser Mann, den ich vor einigen Jahre kennenlernen durfte, hat zum Jahreswechsel ungefähr das Folgende gesagt: „…2024 wird definitiv ein Jahr sein, in dem wir die Komfortzone verlassen müssen/dürfen… gut für die Menschen, die sie bereits verlassen haben…“ O ja, ich habe sie definitiv verlassen im vergangenen Jahr! Und immer wieder fühlt es sich – inmitten all der wundersamen Abenteuer und Entdeckungen – auch ungemütlich, nervig, herausfordernd… an und die Frage ist immer wieder: Wie geh ich damit um? Bleib ich stecken im Genervtsein, im Bedrücktsein, in der Resignation? Oder kann ich´s wenden? Besser gesagt: wie kann ich´s wenden?

Gottlob, es glückt immer wieder! Hier ein Beispiel aus jüngster Zeit: So nomadisch, wie ich derzeit lebe, bin ich am 1.Jänner schon wieder in eine andere Wohnung (in die Wohnung einer Bekannten) umgezogen (erstmal nur für eine Woche, dann gegen Ende Jänner für 4 Wochen) und zunächst war ich heftig im Widerstand gegen den überbordenden Krimskrams überall, gegen die Art der Bilder, gegen den Schmutz in Küche und Bad, gegen fehlenden Platz für meine paar Sachen… ich war also genervt, bedrückt, hab hin und her überlegt, wie ich da wieder rauskomme (hab ja schon die Miete bezahlt), wo ich dann hingehen würde… Zweifel sind aufgekommen an meinen Entscheidungen – hätte ich nicht lieber… wär´s nicht besser gewesen, wenn… usw usw… bis mir klar war, daß ich mit dieser Art zu denken in der Sackgasse stecke und daß es nur in eine gute Richtung geht, wenn ich mich mit meiner inneren Führung, mit meinem geistigen Team verbinde. Und so hab ich mich hingesetzt, um in die Stille zu gehen, nach innen zu fragen und zu lauschen und tatsächlich – nach einer Weile ist ein klarer Impuls gekommen und zwar: „Steh auf und tu was! Gestalte! Räum Sachen von ihr zur Seite und schaffe dir Platz für deine „Altäre“ – solange bis du dich wohlfühlst! Erschaffe dir deine kleine Oase inmitten vom fremden Chaos und laß ihre wohltuende Wirkung in den Raum ausstrahlen!“ Und so hab ich´s dann gleich gemacht bzw. so ist es dann fast wie von selbst und mit Freude geschehen! Aus einer bedrückenden Situtation ist eine interessante Herausforderung geworden – eben diese Situation zu wenden! Ich hab die Kurve gekriegt – auf geschmeidige Art und Weise, ohne großen Energieaufwand – und das fühlt sich wie ein kleiner feiner Sieg an! Und dann erst ist mir aufgefallen, daß die Wohnung auch viel Erfreuliches zu bieten hat, das ich gerne annehme und für mich nutze! In der Silvesternacht hab ich mit der Freundin, in deren Wohnung ich vorher ein paar Tage sein konnte und mit der es so viel Freude macht zu improvisieren (Atem-Stimme-Bewegung), genau darüber gesprochen: über diese Kurve, dieses Wenden!

Herausfordernde Situationen (die mich deprimieren könnten, mich ohnmächtig fühlen lassen könnten, die schrecklich nerven könnten, die mich resignieren lassen könnten…) mit Hilfe von Atem, Stimme und Bewegung auf kreative Weise wenden – das beschreibt meine Gabe und somit mein Herzensanliegen ganz gut! Und es wird gebraucht werden in der Welt – mehr und mehr!

Nun darf ich diese Kunst des kreativen Wendens auch in der beginnenden Liebesbeziehung mit einem Mann üben. Früher haben sich die schwierigen und herausfordernden Aspekte in einer Beziehung erst nach Wochen oder Monaten gezeigt, heute passiert das gleich mal – huschwusch – beim dritten Treffen! Tischlein deck dich, mit all den wunderbaren Gaben, die wir mitbringen und auch mit den schwer verdaulichen! Offen ausgebreitet und die wunden Punkte werden sofort zielsicher angepeilt – eben das, was noch auf Heilung wartet!

Oh ja, kiss it all the way up – den uralten Verlassenwerden-Schmerz noch mal fühlen, ihn erlauben, die Tränen fließen lassen… es ist gut! Fließen verhindert Verhärtung, hält die Herzenstüren in Schwebe – zwischen offen und geschlossen…

Es ist wirklich seltsam – immer wieder passiert´s mir in letzter Zeit, daß ein schönes Zusammensein – z.B. mit der „Drachenfrau“ im Waldviertel, mit der Frau (fast schon Freundin), die in meiner Salzburger Wohnung lebt und nun mit dem geliebten Mann – plötzlich kippt, weil sie aus irgendeinem Grund plötzlich Streß bekommen… Das kann ich auf verschiedene Weise interpretieren – auf jeden Fall fordert mich das Leben zu etwas heraus! Vielleicht will es mir durch diese verwirrenden und zum Teil verstörenden Situationen Gelegenheit geben, meinen inneren Gleichgewichtssinn zu trainieren und kreative Wege zu finden, mich wieder zu stabiliseren… vielleicht weil diese Fähigkeiten in Zukunft mehr und mehr gebraucht werden – wenn´s rundherum in größerem Ausmaß kippen und schwanken wird….? Diese Möglichkeit gefällt mir – es gibt etwas Sinnvolles zu üben und dabei ist wiederum Kreativität gefragt! Und die Kunst des Wendens!

Impulsfragen zum Jahreswechsel von Robin Kaiser

Ich schätze den Robin sehr und die Fragen, die er stellt, finde ich richtig gut! Bisher habe ich Jahresrückblicke eher oberflächlich gemacht, aber diesmal hab ich mich tiefer darauf eingelassen und habe gemerkt wie gut es tut, mir nochmal vor Augen zu führen, was alles in mir passiert ist in diesem Jahr…

Wer warst du noch zu Beginn des Jahres?

Wer bist du heute? 

Was hat sich seither in dir verändert?

Was durfte losgelassen werden? 

Was ist neu in dein Leben getreten?

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse hast du sammeln dürfen?

Welche Entscheidungen hast du getroffen?

Welche unerwarteten neuen Wege haben sich dir zu Füßen gelegt? 

Welche Wege möchtest du im kommenden Jahr fortsetzen, und wo darf eine Neuausrichtung stattfinden?

Wer möchtest du sein, wenn du Ende des Jahres auf diesen Moment zurückschaust?

Und welche Überschrift trägt das neue Jahr für dich persönlich? 

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Tauche, wenn du magst tiefer in diese Fragen ein und lasse die Antworten in Form von Bildern und Gefühlen in dir aufsteigen. 

Du kennst deinen Weg, da du ihn in einer anderen Schicht deines Bewusstseins bereits gegangen bist. Alles das, was sich in der Zeit noch entfalten wird, ist bereits vorhanden und schlummert als Potenzial in dir.

In dieser Zeit des Jahreswechsels ist der Schleier zwischen den Welten besonders dünn und durchsichtig, was einen tiefen Einblick in andere Räume, Zeiten und Bewusstseinsschichten erlaubt.

Es ist die Zeit der Stille, der Innenkehr und der Rückbesinnung, in der all das abgeschlossen und losgelassen werden mag, was an der Schwelle zum Neujahr zurückbleibt.

In dieser Übergangszeit werden die geistigen Samen, die über das Jahr hinweg wachsen und aufgehen, in den Herzraum gepflanzt, sodass sie dem Leben eine wertvolle Neuausrichtung schenken können.

Im innersten Raum der Stille empfängst du die Impuls-Samen deiner Seele, die dir in Klarheit und Zuversicht deinen Weg weisen.

Das Leben hat alles bereits in die Wege geleitet, damit du in bestmöglicher Weise auf den Weg findest, für den du im Höchsten bestimmt bist.

Lasse dich innerlich von den Impulsen deiner Seele leiten und alles im Leben wird sich auf wundersame Weise fügen.

Robin Kaiser

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Die Frage: „Welche Überschrift trägt das neue Jahr für dich persönlich?“ gefällt mir besonders gut. Ohne groß nachzu denken ist sofort der Name gekommen: FREE PLAY. Das ist der Titel des Buches von Stephen Nachmanovitch, das ich in der Wohnung meiner Freundin gefunden habe und das mich begeistert! Das beste Buch über die Kunst der Improvisation, das ich kenne. Untertitel: Kreativität geschehen lassen.

Das ist also meine Überschrift für 2024: FREE PLAY. Kreativität geschehen lassen.

Im Buch auf S.32: „….Wir müssen aufgeben, sicher in unserer eigenen Geschichte eingepackt zu sein. Planen ist zeitweise wichtig, aber nicht, um die Zukunft einzusperren… indem wir planen, konzentrieren wir uns auf das Feld, das wir betreten wollen, dann verabschieden wir uns von dem Plan und entdecken die Wirklichkeit im Fluß der Zeit….“…. ein wunderbares Buch!

Leben im Betwixt & Between

Immer stärker spüre ich den Zug hin zu neuen Ufern! Das Land vor mir ist in Sicht, es ruft, es zieht mich! Im heurigen Jahr (eigentlich so richtig seit Mai 2023) war und bin ich „auf einer Brücke unterwegs“… in einem verheißungsvollen, manchmal auch wackeligen und herausfordernden Betwixt&Between…. and that´s an exciting place to be!

Was mir hilft, mit den Schwankungen doch ganz gut zurechtzukommen, mich immer wieder zu stabilisieren und zu zentrieren, ist das ICH BIN – Bewußtsein zu stärken… mich gut zu spüren von Kopf bis Fuß und darüber hinaus, mich gut zu erden und gut zu himmeln, gut zu atmen, meinen Raum ganz einzunehmen… und natürlich das Tanzen und Tönen…

Da, wo ich jetzt stehe: Mein Herz blickt zurück und segnet alles, was war!

Segnet die Wege, die mich bis hierher geführt haben, segnet die Brücke, auf der ich stehe, gehe, schwanke, weitergehe, ausruhe, bete, winke, vertraue – o ja, sie trägt!

Mein Herz schließt die Augen… fühlt … pocht … fühlt … weiß … fühlt … klopft … fühlt … dankt … fühlt … zittert … fühlt … lacht und weint und lacht … fühlt mit mir … pocht … fühlt mit uns …singt … fühlt mit der Welt….