Der Tanz von Frau und Mann

Nach längerer Pause hat´s mich wiedermal „erwischt“ – der magnetisch-erotische Tanz mit einem Mann! Höchst intensiv und schon wieder vorbei… von ekstatischen Höhen runter in den uralten Verlassensein-Schmerz… Intensive Gefühle, Tränen, innere Einsicht, daß alles gut so ist, wie´s ist, daß ALLES aus Liebe geschieht, daß es um Heilung geht! Und dann wieder inneres Herumrudern – auf der Suche nach einem guten Weg, heilsam damit umzugehen… immer wieder ein Hin und Her zwischen einem klaren „Nein“ („nein, dieses jähe Unterbrechen der gerade noch wundervollen Verbundenheit, ohne ein weiteres Wort von ihm – das brauch ich nicht mehr…, nein danke!“) und dem tiefen Wunsch, dieses uralte Drama mit LIebe zu wenden – in eine neue Art von Beziehung, in der Frau und Mann sich in der Tiefe erkennen, einander ehren und lieben in ihrem Sosein. Ich hätte mir gewünscht, daß wir durch ehrliches Sich-uns-Zeigen (ganz, nicht nur die Zuckerseiten!) und durch meine Entscheidung, die Herzenstüren offen zu halten Brücken bauen können zwischen scheinbaren Unvereinbarkeiten, Unzulänglichkeiten, zwischen alten Brüchen… aber anscheinend geht´s doch eher darum, daß ich für mich die inneren Prozesse durchlebe, um so in mir die alten Verletzungen heilen zu können.

Ich lese gerade ein wunderschönes Buch – mit schwerem Inhalt, großem Tiefgang, großartig geschrieben, sehr poetisch und sehr berührend. „Das Leben Ist ein vorübergehender Zustand“ von Gabriele von Arnim – sie beschreibt in großer Klarheit und Ehrlichkeit ihr gemeinsames Leben mit ihrem – nach zwei Schlaganfällen schwerstbehinderten, einstmals tollen, voll und saftig im Leben stehenden Mann. Zehn lange Jahre lang! Trotz dieses schweren Themas ist das Buch nicht wirklich bedrückend, es leuchtet an vielen Stellen!

Sie schreibt viele wunderbare Sätze und Abschnitte im Buch… hier dieser, weil er gerade so gut dazupasst: „Vielleicht ist Liebe genau die Tür, die man öffnen muß, um sich gegen die Drachensaat der Zumutungen behaupten zu können….“

Im selben Zusammenhang zitiert sie Theodor Fontane, der geschrieben hat: „Die Liebe lebt von liebenswürdigen Kleinigkeiten.“

Oh ja, das finde ich auch! So kleine Freundlichkeiten, Liebenswürdigkeiten sind gut für die Liebe, für die Freundschaft, für die Seele! Sie stärken das Vertrauen ineinander!