Schreib-und Mußestunden im Hotel

Diese Stunden im Hotel – mit Blick auf die Hafenkräne, auf´s Meer und in den blauen Himmel genieße ich sehr! Die Straße mit den paar Hafenkneipen und kleinen Läden bin ich schon ein paar Mal auf- und abgegangen und so gibt es keine weiteren Ablenkungen – ich bleibe einfach im Hotelzimmer und schreibe!

Nun wieder zurück – vor einer Woche:

Also, nach dem etwas wehmütigen Abschied vom Georg (wir hatten ja eine gute gemeinsame Zeit!) bin ich dann mit frischer Abenteuerlust alleine weitergereist.

Erst mit dem Taxi collectivo, dann mit dem Zug nach Marrakesh. Ein österreichischer Wüstenfahrer, den wir in Assilah getroffen haben, hat mir von einem hübschen Campingplatz bei Marrakesh erzählt – dort beziehe ich ein schönes großes (fixes) Zelt für ein paar Tage. Soviel Platz rund um mich herum, für mich alleine! Das ist ganz wunderbar – nach all den Nächten in Georg´s Camper, in denen ich umwuchert von Gwand und Kisten und unendlich viel Krimskrams auf kleinstem Raum nicht gar so gut geschlafen habe! Und es gibt eine saubere Dusche mit warmem Wasser – großartig!

Mein Zelt!

Marrakesch – eine wurlige, quirlige magische Stadt! Sehr weit ausgedehnte Plätze voll von Spielern, Gauklern, Akrobaten, Schlangenbeschwörern, Geschichtenerzählern… mit jeweils Trauben von Menschen rundherum, alles ist in ständiger Bewegung und formiert sich immer wieder neu, dazwischen knattern und brausen die Mopeds, schlängeln sich die Radfahrer, preisen die Händler lautstark ihre bunten Waren an… eine Weile faszinierend, dann wird´s fast anstrengend, diese chaotische Überfülle an Sinneseindrücken – Düften, Gestänken, Lärm, Farben, Mustern, Schönes und Häßliches dicht nebeneinander…

Und dann die Souks, die Märkte – wieder eine bunte faszinierende Überfülle an Kunsthandwerk, Handwerk, Essen… auf kleinstem Raum, in engen Gassen…

Was mich begeistert:; wie freundlich und hilfsbereit die Menschen sind, auch die Männer! Nicht so wie früher, als wir Frauen kaum in Ruhe gelassen wurden, sondern ich werde respektvoll behandelt und immer wieder gibt es auch lustige, humorvolle kleine Begegnungen! Die Vorzüge des schon Älterseins, der weißen Haare! Juju!

Einer der Gründe, warum ich nach Marrakesh wollte, war der Garten von Andre´Heller und er ist wirklich wunderschön, im Heller´schen Stil eben – ähnlich wie sein Garten in Gardone am Gardasee.

Ja, und dann war´s auch wieder genug… Abschied von Marrakesh… Mein Ticket für die Überfahrt mit der Fähre von Tanger nach Genua am 27. Jänner ist gebucht und es bleiben mir nur noch wenige Tage bis dorthin…

Mit dem Zug geht´s stundenlang wieder Richtung Norden…

Vom Zug aus…

In Assilah schließt sich dann der Kreis und ich freue mich, nochmal einen Tag und eine Nacht in dieser wunderschönen Stadt zu verbringen. Immer wieder ergeben sich nette Gespräche mit Einheimischen, vor allem die Frauen freuen sich an einem Schwätzchen!

Ich hatte großes Glück mit meiner Unterkunft – wieder sehr großzügig, mit Terrasse und schönem Ausblick, mit Kochmöglichkeit und freundlicher Familie…

Wäre gern noch einen Tag länger geblieben, aber die Fähre ruft!

Und so bin ich gestern hierher nach Tanger Med gefahren, nur um dann zu erfahren, daß ich mich im Datum geirrt habe, also einen Tag zu früh dran bin! Hihaha!!! 😂

Diese kleinen Hoppala´s sind dann oft Glücksfälle – ich mag diese rauhe Atmosphäre von großem Hafen, kleinen Kneipen und vor allem dann wieder die Ruhe meines Hotelzimmers!

…das war gestern abends…

Jetzt ist Mittag – ganz sicher der 27. Jänner! Noch ein paar Stunden, dann kann ich tatsächlich einchecken; um 23 Uhr wird dieses Riesenschiff dann ablegen…