Puff! und das war´s…

Am Freitag, den 8.Dezember – also vor knapp einer Woche – ist die Sitution in Drachenhausen auf einmal eskaliert, ohne Vorankündigung, aber nicht überraschend… es war einfach genug, keine Lust mehr, mich immer wieder einem fremden Willen unterzuordnen und mir dann – wenn das nicht reibungslos „gelingt“- immer wieder sagen zu lassen, was ich doch für Autoritätsprobleme habe… im Lauf dieses kurzen heftigen Gesprächs mit der „Drachenfrau“ hab ich mich sagen hören: „I will leave!“ „When?“ fragt sie; „Tomorrow!“ Nun war´s heraussen, ich war selbst überrascht und bin rückblickend sicher, daß da Lilith durch mich gesprochen hat! Diese urweibliche Energie, die sich von Anfang an geweigert hat, sich dem Mann und überhaupt unterzuordnen, auf Augenhöhe bestanden hat und dafür „vom Patriarchat“ verbannt wurde. Nun ist die Drachenfrau zwar kein Mann, but „she is the boss!“

Herzklopfen, inneres Zittern, Verwirrung aber auch Stärke – fast froh darüber, daß es eskaliert ist – so bin ich in meinen Bus gestiegen und erstmal durch´s Land gefahren; die Situation, ihr Schimpfen und Schreien hat mich so an meine Kindheit erinnert, wo ich auch immer wieder nur weg wollte von zu Hause, nur daß das damals ja nicht ging!

Und heute geht´s, ich muß nichts mehr aushalten, was mich belastet, mich eng und unfrei fühlen lässt und insofern JA! Ich bin sehr froh über diese Entscheidung, auch wenn ich grad noch nicht weiß, wie´s weitergehen wird…ich mich auch durcheinander und etwas verloren fühle…

Schritt für Schritt, poco a poco… jetzt bin ich hier… fully present, fully connected… asking for guidance!

Noch am selben Tag hab ich alle meine Sachen wieder in den Campingbus geräumt und mich am nächsten Vormittag – nach einem letztlich friedlichen Abschied – auf den Weg gemacht – erstmal für´s Wochenende nach Wien!

Samstag abends Tanz der 5 Rhythmen mit Peter F. aus Ungarn – einem meiner Lieblings-5 Rhythmen-Lehrer… das war genau richtig, um die Freude über diesen Befreiungsschritt lustvoll und mit Begeisterung tanzend zum Ausdruck zu bringen!

Am Sonntag dann wieder was Schönes: ein Stimm-Workshop! Circle song, improvisieren mit der Stimme, eine feine Gruppe und eine wunderbare Leiterin, Julia!

Kaum bin ich wieder frei beweglich, sind die Zugänge zu den Quellen meiner Lebendigkeit wieder offen: Atem, Bewegung und Stimme!

Und – wundersamerweise – tun sich in der Gruppe neue Wohnmöglichkeiten auf! Zwei Frauen, die über Weihnachten und Neujahr und auch länger ihre Wohnungen vermieten, weil sie selber verreisen. Bin sehr berührt – ein Schritt ins Ungewisse und schon ist Hilfe da, Angebote, Möglichkeiten! So darf das Vertrauen, daß wir geführt und getragen sind, immer weiter wachsen! Und es kommt ja nur zum Tragen, wenn wir aus der sicheren Komfortzone heraussen sind!

Dieser 8. Dezember 2023 wird ein denkwürdiger Tag bleiben!

In alten vorchristlichen Gesellschaften wurde dieser Tag gefeiert, weil in der Dunkelheit der Adventszeit an diesem Tag zum ersten Mal ein Funke Licht sichtbar wird – als Ankündigung, als ein Zeichen, das Hoffnung gibt, daß das Licht wieder geboren werden wird!

Später im Christentum wurde dies umgedeutet in Maria Empfängnis… Maria,die den Lichtsamen empfangen hat!

Es fühlt sich an wie ein Durchschlupf durch eine alte, wahrscheinlich uralte Enge oder auch wie eine Schwelle in größere innere Freiheit! Mit diesem Aufstehen gegen eine vermeintlich bedrohliche Übermacht – standing up for myself – hab ich nicht nur meine äußere Freiheit wiedergewonnen, sondern auch mehr innere Freiheit! So als wäre diese alte Besorgnis, was andere Menschen von mir denken, ob sie mich wohl anerkennen, was sie vielleicht Negatives über mich erzählen…. in diesem Durchschlupf abgestreift worden wie eine alte Haut! Let it go!

Das sind nicht nur Gedanken dazu, sondern vielmehr fühlt es sich an wie eine ganzheitliche Erfahrung, wie eine Botschaft, die bis in den Körper sinkt:

„Es ist gleichgültig, was sie über mich denken oder über mich reden“!

Das erweitert den Spielraum doch sehr! Nach dem Motto: „Ist der Ruf erstmal ruiniert, lebt sich´´´ s völlig ungeniert!“ Ohne falsche Schuld und Scham!