Archiv für den Tag: 25. Dezember 2022

An der Schwelle…

An der Schwelle zum Neuen Jahr, zur „Neuen Erde“, zu einem „Neuen“ Bewußtsein…

Zeitweise hat es sich an dieser Schwelle ziemlich eng angefühlt in letzter Zeit (ausgelöst durch bestimmte Vorkommnisse) – als würde sich der Druck erhöhen, Momente von Panik, als ginge es um Leben und Tod… „wie in einem Geburtskanal“, fällt mir dazu immer wieder ein… Was mir da am Wichtigsten ist: rein-entspannen in die Enge, widerstandslos, hineinatmen mit einem sanften JA in das, was sich so so unangenehm anfühlt… sanfter Atem, der das was IST, bejaht.

Der bewußt-geführte und modulierte Atem – was für ein wundervoller Heiler!

Immer wieder höre ich (von aussen und in mir): „Jetzt geht´s an´s Eingemachte, SPRING!“ Oder: „Flieg!“ Und: „Es geht nur durch den Urschmerz, durch die Urangst hindurch in die Freiheit, auf eine höhere Ebene des Bewußtseins…“ So fühlt es sich tatsächlich an und gleichzeitig ist es so wichtig, mir nicht noch zusätzlich Druck zu machen!

Sehr geholfen hat mir dabei Eva Denk´s Buch „Tanz in die Liebe“; zum Beispiel auf Seite 215 schreibt sie: „…. das Tor öffnet sich nicht duch Anstrengung, Mühe und Handlung; es öffnet sich im tiefsten Loslassen, Zulassen und Einlassen auf den Prozess der Heilung.“ Und an anderer Stelle schreibt sie (finde die Stelle grad nicht im Buch), wie wichtig es ist, daß wir nicht die ängstlichen Teile in uns pushen, vorschnell vorwärts treiben, sondern daß die höher schwingenden Anteile in uns Rücksicht auf die langsameren nehmen (also auch auf unseren Körper) und sich ihrer annehmen… das hat mir sehr geholfen, den Druck rauszunehmen und mich wieder einzuschwingen auf Frieden, auf die Stille Zeit, in der sich die Natur und ihre Lebenskräfte nach innen zurückziehen… in den Schoß von Mutter Erde… Ruhezeit, Stille Zeit, Dunkle Zeit… im tiefen Vertrauen darauf, daß das Licht wieder geboren wird und das Jahresrad sich weiterdreht…

Immer wieder sind mir dazu passende Bilder und Zitate untergekommen – sie erzählen diese Prozesse auf ihre Weise:

Annabelle Wimmer Bakic beginnt ihr wunderschönes Buch „Der Gesang des Eises“ (das ich mir zu Weihnachten geschenkt habe) auf sehr berührende Weise. Sie sagt, daß vor ihr ein neues Leben liegt, das sich tief in ihr drinnen fast unmerklich zu regen beginnt; daß es sich wie ein Zittern anfühlt, wie die Luft, die den Flügelschlag eines Schmetterlings aufnimmt. Daß sie Bewegung und Ausdehnung, Aufregung und Neugier, Angst und Erwartung verpürt. Daß alles unsichtbar vor ihr liegt. Und sie fragt sich: Was will werden? Was ist zu tun? Und findet, daß nur EINE Bewegung lesbar ist – aus dem Dunkeln, dem engen Kokon, ins Licht: LEBEN, mit ALLEN SINNEN.