Erheiterndes!

Aus dem „Kleinen Handbuch des Verhörens“ von Axel Hacke ein paar „verhörte“ Texte von Weihnachtsliedern – alles seinem lustigen Büchlein entnommen:

Wie es im Himmel zugehen mag, davon machen sich viele Kinder gerade zu Weihnachten ein eigenes Bild. Zahlreiche Leser schrieben, sie hätten bei Ihr Kinderlein kommet statt „Hoch droben schwebt jubelnd der Engelein Chor“ gehört: „Hoch droben schwebt Josef den Engeln was vor.“

Die Eheleute F. berichteten, ihr vierjähriger Enkel Carlo habe das Alle Jahre wieder so vorgetragen: „Alle Jahre wieder, kommt das Christuskind, auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind. Kehrt mit seinem Segen, ein in jedes Haus, geht auf allen Vieren, mit uns ein und aus.“   „Wie alle frommen Seelen wissen, muß es heißen: „Geht auf allen Wegen…“ schrieben Herr und Frau F.  Aber das muß man uns ja nicht erzählen.

Dr.P. aus Greifenberg schrieb: „Unser Sohn Martin, Heiligabend 1962, knapp drei Jahre alt, fragte, als wir nach der ersten Strophe von Ihr Kinderlein kommet Atem schöpfen wollten: „Wieso eigentlich in Beethovens Stall?“

In ebendiesem Lied gibt es noch eine Stelle, die von Kindern sehr oft falsch verstanden wird:       „Da  liegt es, das Kindlein, auf Heu und auf Stroh, Maria und Josef betrachten es froh, die redlichen Hirten knien betend davor…“   Die kleine Schwester von Frau H. aus Wilstedt konnte mit „redlichen Hirten“ wenig anfangen und sang: „Die Rehlein und Hirsche knien betend davor.“

Frau S. teilte mit, ihre Schwester habe bei Alle Jahre wieder die Zeilen „daß es treu mich leite, an der lieben Hand“ immer so vernommen: „Daß es Träumich leite, an der lieben Hand.“ Und habe gedacht, das Christkind soll Herrn Träumich an seiner lieben Hand nehmen und führen. Er, der Verträumte, hätte sonst nie den rechten Weg gefunden.

Ein Wort zu Süßer die Glocken nie klingen. Da kann man durch Setzung eines Kommas den Sinn dergestalt verändern, daß es heißt „Süßer, die Glocken nie klingen.“ Frau S. aus Gauting schreibt dazu, sie habe es erstens empörend gefunden, Jesus als „Süßen“ zu bezeichnen, zweitens aber habe sie nicht recht kapiert, wieso man Jesus singend erzähle, „daß die Glocken nie klingen, wo sie es doch gerade während der Weihnachtszeit laufend tun“.

Zum selben Lied: Aus Hürth schrieb mir Frau W., ihr Mann sei als Kind stets „Süßer“ gerufen worden. Seine Verwunderung bei diesem Lied kann man sich vorstellen. Einerseits, so Frau W., „fragte er sich, warum er hier persönlich agesprochen wurde und das nicht nur innerhalb der Familie, sondern sogar in der Kirche. Andererseits war ihm aber nicht klar, warum die Glocken nie klingen… Über Jahre war ihm das Ganz ein Rätsel.“

Uswuswusw…. ein sehr lustiges Buch! „Der weiße Neger Wumbaba“, Kleines Handbuch des Verhörens.

Ja, also dann: Frohe Weihnachten, euch allen, freundliche FreundInnen und Leser!