Archiv für den Tag: 16. Januar 2021

Immer wieder der Atem!

Am Anfang dieser Woche hat eine Astrologin (die ich schätze) im Internet aufgrund einer bestimmten Planetenkonstellation angeregt, sich in diesen Tagen etwas vorzunehmen und das auch dann konsequent zu machen – es könne auch ganz was Kleines sein. Zunächst wollte ich mich gar nicht drauf einlassen, aber auf einmal ist mir was eingefallen: ATMEN! Immer wieder bewußt 5 (könnten auch 3 oder 7 sein) Atemzüge wahrnehmen – bei den unterschiedlichsten Tätigkeiten: beim Kochen, beim Spazierengehen, jetzt gerade beim Schreiben am Computer, beim Tanzen, beim Staubsaugen, beim Lesen, beim Zuhören…. ein und aus… ein und aus… ein und aus… ein und aus… ein und aus… ……. eins… und… zwei… und… drei… und… vier… und fünf… …und dann vielleicht gleich weiter: eins… und… zwei… und…drei… und… vier…und… fünf… …… oder – wenn das Zählen grad nicht so geht, dann eben ohne zu zählen….und JA! Es geht! Je öfter ich bewußt 5 (oder wieviele auch immer) Atemzüge (wahr)nehme, desto öfter erinnere ich mich dran…lauter kleine fühlbare Einheiten im langen langen lebenslangen Ein und Aus des Atemstroms… Es ist was Kleines, aber mit guter Wirkung! Der Atem wird dann von selbst tiefer und natürlicher und das läßt mich mehr im Fluß sein und mich wacher und lebendiger fühlen! Danke für diesen Einfall!

Und es gibt einen ganz anderen Zugang, eine ganz andere Art, mit dem ATEM ZU SEIN:

Den Atem einfach wahrnehmen, wie er kommt und geht, – sehr empfänglich für den Atem sein! Wahrnehmen, wie jeder Atemzug anders ist und auch wahrnehmen, wie wandelbar der Atem ist: ein fröhlicher Atem, ein trauriger Atem, ein gestresster Atem, ein begeisterter Atem, ein sinnlicher Atem, ein friedvoller Atem, ein natürlicher Atem, ein Fluß auf seinem Weg zum Meer….

Beider Zugänge finde ich gut – sie sind einfach recht unterschiedlich! Der erste ist mehr aktiv, bewußt mit Vorsatz, eher männlich und der zweite ist eher weich, empfänglich, weiblich. Sie stehen einander gegenüber, wechseln einander ab, sorgen für Abwechslung, regulieren einander und gleichen einander aus.

In letzter Zeit habe ich oft Achterschleifen in die Luft gemalt – mit allen möglichen Körperteilen und in allen möglichen Lagen: vertikal, horizontal, schräg… sie umfassen die beiden Gegensätze (das können alle möglichen Gegensätze! sein ) mit schwungvollen, lustvollen Bewegungen…in Verbindung mit weiten, genussvollen Atemzügen… mit der Zeit verwischen die Gegensätze oder sie spielen und tanzen miteinander… es fühlt sich gut an, der Körper liebt es und die Gedanken haben nichts zu tun!

Laß dich nicht ins Bockshorn jagen!

Als mein über alles geliebter Labrador-Rüde vor ca. 3 1/2 Jahren aus heiterem Himmel zusammengebrochen ist und kurz darauf an seinem Herzen ein „bösartiger“ Tumor diagnostiziert worden ist, ist etwas in mir auch eingebrochen… es war ein Schock, ich war voller Angst und Sorge um ihn und tieftraurig… „Krebs, sehr rasch wachsend, Lebenserwartung ca. 2 Wochen (!)“, sagte der Tierarzt. Ein paar Tage lang war ich untröstlich, gänzlich niedergeschlagen und ich konnte mich kaum mit etwas anderem beschäftigen. Und mein Hund war ebenso niedergedrückt und wirkte sehr krank – es war schlimm! Bis in mir etwas gesagt hat: „Laß dich nicht ins Bockshorn jagen! Ok, da ist diese Diagnose mit dieser fatalen Prognose, aber es kann auch anders verlaufen… “ Und so war´s dann auch! Ich konnte mich innerlich und äußerlich aufrichten, wieder Kraft spüren, gut durchatmen, wieder Schönheit wahrnehmen und zunehmends auch Dankbarkeit – daß mein Hund JETZT noch da war, JETZT noch bei mir war! Dieser innere Schwenk, diese Wende hat sich sofort sichtbar und spürbar auf ihn übertragen, es war sehr eindrucksvoll! Sofort ging´s ihm besser, er hatte wieder mehr Energie, wieder Lust zu spielen, wieder Freude am Leben! Und er hat immerhin noch recht gut ein halbes Jahr lang gelebt! Wertvolle, geschenkte Zeit!

In diesen Monaten hab ich sehr viel lernen dürfen – vor allem: Lass dich nicht ins Bockshorn jagen! Wir haben die Möglichkeit, mitzugestalten – durch unsere innere Einstellung, Ausrichtung, unsere Ausstrahlung, unser Vertrauen auf einen gütigen Verlauf.

Dieses Lernen, diese Erfahrungen helfen mir seitdem, und gerade jetzt – in Corona- Zeiten – sehr! Laß dich nicht ins Bockshorn jagen – von Zahlen, Statistiken, Prognosen, diesen und jenen so widersprüchlichen Aussagen… bleib in deiner Mitte, ATME! Richte dich auf! Bleib offen für die Schönheit, die dich umgibt! Lade die Freude ein, das Leben! Ja, wir haben die Möglichkeit und die Fähigkeit, bewußt mitzugestalten – die Welt, die unser Herz sich wünscht!