Archiv für den Tag: 26. Dezember 2013

Die heurige Weihe-Nacht

 

Den heurigen Heiligen Abend, die Weihe-Nacht, habe ich bewusst wieder alleine verbracht (nicht wirklich allein, denn mein Labradorrüde ist ja immer bei mir – wie schön, dass es dich gibt, Lauri!)). Ich mag dieses Für-mich-Sein – da kann ich am ehesten das Besondere und Geheimnisvolle dieser Nacht spüren.

42 noch ein Zauberbaum

Ich liebe es, die Räume zu schmücken – drinnen und draussen. Heuer war ich überrascht, dass ich dunkle Stoffe und Decken hervorholte, lauter gedeckte Farben, Erdtöne und dazu die dunkelgrünen und rauchblauen Zweige…. sogar ein goldenes, glitzerndes Stoffwesen (Mittelding aus Engel und Clown) schien zu aufdringlich. Ein großer Fichtenast – am Fuße des Untersbergs bei der nachmittäglichen Wanderung gefunden – in einer großen Vase dient als Christbaum – schief aber schön! Einige wenige Äste sind sogar stark genug, um Kerzen tragen zu können! Am Abend – am Heiligen Abend – war ich dann etwas verunsichert – warum wirkt alles ein wenig dunkel und gedämpft? Warum hab ich nicht hellere Farben verwendet, festlichere? Doch ich hab mich drauf eingelassen, meiner Intuition vertrauend, hab mich niedergelassen, bin ruhig geworden, einfach die Stimmung gefühlt, die Energie dieses Abends.

Vergiß einfach, dass Weihnachten ist, hat etwas in mir gesagt, es ist einfach ein abend, jetzt, und jetzt ist was ist…. das war erleichternd! Hat geholfen, die Erwartungen und Vorstellungen, die ich mit Weihnachten verbinde, loszulassen.

Es ist einfach eine dunkle, stille Nacht, mit ein paar Kerzen, kein Glitzer und Glitter… und als ich das von Herzen annehmen kann, ist gerade diese Qualität wunderschön, so innig und unaufgeregt. Und in dieser Unaufgeregtheit regt sich ganz unaufgeregt innen drin in mir eine Art Lebendigkeit  und die Freude, hier zu sein! Ja, ich bin hier, geboren, immer wieder neu und diese Freude ist wie ein sanftes Feuer spürbar, sehr weiblich. Für mich ist das Kindlein dieser Nacht ein Mädchen und die Anwesenheit der Engel ist spürbar! Zeit, die Kerzen am Lebensbaum anzuzünden – mehr Licht  – die Freude ist gewachsen – wie schön! Y la gratitud….. la gloria……   und Kerzen für die Ahnen – für die Wurzeln des Baumes….

Hier passt ganz gut eins meiner Gedichte: Am Baum der Innigkeit

 

Am Baum der Innigkeit

Wächst große Freude

Wärmt meine Dunkelheit

All das, woran ich leide

 

Am Baum des Mitgefühls

Wächst mein Bekennen

Zu mir zu dir

Nichts soll uns trennen.

 

Am Baum des Lebens

Wächst mein Gesang

Ich staune, lausche

Dem Trommel- und Glöckchenklang.

 

Am Baum der Dankbarkeit

Wächst froh die Stille

Nichts fehlt

In dieser schlichten Fülle.

 

Und nun, gerade in diesem Moment spielt Erika Pluhar´s Hallo- Lied:

der Appell ans Miteinander, sich zu öffnen füreinander…

Ja, Zeit zusammenzukommen, die Freude zu teilen!   Hallo, ihr Freundinnen und Freunde, nah und fern! Hallo ihr Menschen, ihr Tiere, ihr Zauberbäume! Hallo, ihr Wesen des Waldes! ihr Wichtel und Gnome und Moosweibln! Hab die Kerze für euch schon angezündet! und auch für euch – ihr Ahninnen und Ahnen! Hallo!

In den Nachrichten heute (am Stefanitag) hab ich gehört, dass es für viele Menschen in manchen Teilen der Welt ein dunkles Weihnachten war – auf Grund von Schneestürmen waren jede Menge Strommasten geknickt, Leitungen gerissen….

Das finde ich spannend und hat noch mal so gut zu meiner Erfahrung der relativ dunklen – eben nicht glitzrigen, hellstrahlenden – Weihe-nacht gepasst.

Es ist einfach schön und lohnt sich, zu spüren und anzunehmen was ist, anstatt zu versuchen, meine Vorstellungen davon, wie es sein sollte, zu verwirklichen.

Da wird´s lebendig!

Auf meinem Taschenkalender fürs Neue Jahr steht geschrieben:

LEBEN IST DAS, WAS PASSIERT, WÄHREND DU EIFRIG DABEI BIST, ANDERE PLÄNE ZU SCHMIEDEN.

JA! Leben passiert und ich möchte dabei sein, wach und mittendrin!

In der Blase meines kleinen Ich krieg ich so wenig mit…

ALLES  GUTE für 2014!

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Und: Glück und Segen dem neugeborenen kleinen Mädchen, auf dass es in den Herzen wachse und blühe und gedeihe !

 

 

Meine erste Fotoausstellung

Da meine Schreiblust ziemlich unberechenbar ist, mal kommt, dann wieder für eine ganze Weile geht, sind die Einträge eher sporadisch und in diesem jetzigen Fall mit dreiwöchiger Verspätung.

Meine erste Foto-Ausstellung heuer am 4. Dezember (meinem Geburtstag) war für mich ein denkwürdiges Ereignis und eben hatte ich den Impuls, doch noch etwas darüber zu schreiben.

Über Jahre hinweg habe ich meine körperbehinderte Schwester Lilo fotografiert und wir haben dabei immer eine gute zeit. Die meisten der Bilder sind auf gemeinsamen Kurzurlauben entstanden, v.a. in Wien und in Graz.

Wir haben dann genug Zeit miteinander, sind entspannt und eigentlich immer gut drauf und so entstehen die Fotos – spielerisch und spontan, ohne Anspruch auf technische Perfektion. Meine beiden besten mexikanischen Freundinnen Lilia und Marcia haben mich beim letzten Besuch ermutigt, doch die Bilder zu zeigen – und so kam die Sache ins Rollen (danke, ihr Patinnen!)

Ja, dann hab ich begonnen, Bilder auszuwählen und Helmut Wegenkittl (mittlerweile ein lieber Freund geworden) hat mir mit Rat und Tat geholfen, das Projekt auf die Beine zu stellen. Christine Hackenberg hat durch ihr Engagement für den Stadtteilverein Parsch die Organisation übernommen und das alteehrwürdige Borromäum als Gastgeber gewinnen können. Es lief eigentlich alles wie geschmiert, ich habe für die Vernissage noch texte aus meinem Gedichteband ausgewählt, um sie (erstmals öffentlich!) zu lesen… hab mich so gefreut und dann…. einige Tage vor der Vernissage: Sendepause! Lustlosigkeit, Energielosigkeit, fast in depressiver Stimmung – zunächst hab ich überhaupt nicht verstanden, was das jetzt sollte! Dagegen ankämpfen ist sinnlos, soviel war mir klar; also blieb nur, mich hinzusetzen, in mich hineinzuhorchen, das Thema Behinderung auf einer tieferen Ebene zu erspüren (darum gehts ja in der Ausstellung)… und da war es dann klar, dass ich mich schon tiefer einlasssen muß – nämlich auf meine eigenen inneren Behinderungen: das war ganz wichtig  – sie wollten einfach gesehen, gefühlt und liebevoll angenommen werden!  erst als mein Herz sich für sie geöffnet hat, war der Weg frei  – für einen sehr freudvollen Abend!

Die Musiker der Gruppe Stand up (sechs behinderte Frauen und Männer) unter der Leitung von Hannes Kofler (alle Achtung, Hannes!) haben wunderbar erfrischend dazu beigetragen, dass der Abend so gut vom Publikum aufgenommen wurde.

Es hat mir wiedermal gezeigt, wie dankbar wir „gesunden“ Menschen sind, wenn wir von unseren steifen Rollen und Perfektionsansprüchen runterkommen können und gerade diese behinderten Menschen haben uns mit ihrer Natürlichkeit und Unverstelltheit dabei geholfen. Ich empfinde, daß jeder Mensch irgendwie behindert ist, nur dass wir scheinbar „Gesunden“ das immer zu verbergen suchen.

Für mich ist also eine türe aufgegangen an diesem Abend, mein Herz voller Dankbarkeit, Inspiration  und mit Lust auf mehr!

Es ist doch mein alter Traum: meine Kreativität auf heilsame Weise zum Ausdruck zu bringen und zu leben! Brücken zu bauen oder entstehen zu lassen – Herzensbrücken zu den unterschiedlichsten Menschen!

Übrigens die Ausstellung könnt ihr euch noch bis 4. Februar 2014 in Salzburg, im Borromäum, Gaisbergstraße 7, anschauen; da es eine Schule ist, nur zu Schulzeiten (nicht in den Ferien!)

unten ein paar bilder als Kostprobe:

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