Archiv für den Monat: Dezember 2012

Erheiterndes!

Aus dem „Kleinen Handbuch des Verhörens“ von Axel Hacke ein paar „verhörte“ Texte von Weihnachtsliedern – alles seinem lustigen Büchlein entnommen:

Wie es im Himmel zugehen mag, davon machen sich viele Kinder gerade zu Weihnachten ein eigenes Bild. Zahlreiche Leser schrieben, sie hätten bei Ihr Kinderlein kommet statt „Hoch droben schwebt jubelnd der Engelein Chor“ gehört: „Hoch droben schwebt Josef den Engeln was vor.“

Die Eheleute F. berichteten, ihr vierjähriger Enkel Carlo habe das Alle Jahre wieder so vorgetragen: „Alle Jahre wieder, kommt das Christuskind, auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind. Kehrt mit seinem Segen, ein in jedes Haus, geht auf allen Vieren, mit uns ein und aus.“   „Wie alle frommen Seelen wissen, muß es heißen: „Geht auf allen Wegen…“ schrieben Herr und Frau F.  Aber das muß man uns ja nicht erzählen.

Dr.P. aus Greifenberg schrieb: „Unser Sohn Martin, Heiligabend 1962, knapp drei Jahre alt, fragte, als wir nach der ersten Strophe von Ihr Kinderlein kommet Atem schöpfen wollten: „Wieso eigentlich in Beethovens Stall?“

In ebendiesem Lied gibt es noch eine Stelle, die von Kindern sehr oft falsch verstanden wird:       „Da  liegt es, das Kindlein, auf Heu und auf Stroh, Maria und Josef betrachten es froh, die redlichen Hirten knien betend davor…“   Die kleine Schwester von Frau H. aus Wilstedt konnte mit „redlichen Hirten“ wenig anfangen und sang: „Die Rehlein und Hirsche knien betend davor.“

Frau S. teilte mit, ihre Schwester habe bei Alle Jahre wieder die Zeilen „daß es treu mich leite, an der lieben Hand“ immer so vernommen: „Daß es Träumich leite, an der lieben Hand.“ Und habe gedacht, das Christkind soll Herrn Träumich an seiner lieben Hand nehmen und führen. Er, der Verträumte, hätte sonst nie den rechten Weg gefunden.

Ein Wort zu Süßer die Glocken nie klingen. Da kann man durch Setzung eines Kommas den Sinn dergestalt verändern, daß es heißt „Süßer, die Glocken nie klingen.“ Frau S. aus Gauting schreibt dazu, sie habe es erstens empörend gefunden, Jesus als „Süßen“ zu bezeichnen, zweitens aber habe sie nicht recht kapiert, wieso man Jesus singend erzähle, „daß die Glocken nie klingen, wo sie es doch gerade während der Weihnachtszeit laufend tun“.

Zum selben Lied: Aus Hürth schrieb mir Frau W., ihr Mann sei als Kind stets „Süßer“ gerufen worden. Seine Verwunderung bei diesem Lied kann man sich vorstellen. Einerseits, so Frau W., „fragte er sich, warum er hier persönlich agesprochen wurde und das nicht nur innerhalb der Familie, sondern sogar in der Kirche. Andererseits war ihm aber nicht klar, warum die Glocken nie klingen… Über Jahre war ihm das Ganz ein Rätsel.“

Uswuswusw…. ein sehr lustiges Buch! „Der weiße Neger Wumbaba“, Kleines Handbuch des Verhörens.

Ja, also dann: Frohe Weihnachten, euch allen, freundliche FreundInnen und Leser!

 

Der eine Ton

Die folgenden Zeilen hat mir eine liebe Freundin geschickt:

 

Der eine Ton

Als Kakua, einer der frühen Zen-Weisen im Japan des 9. Jahrhunderts,

von einer Reise durch ferne Länder zurückkehrte, bat ihn der Kaiser zu sich

und trug ihm auf, alles zu berichten, was er auf seiner Reise erlebt hatte.

Kakua verneigte sich tief, schwieg lange, nahm die kleine Bambus-Flöte,

die er stets bei sich trug, aus der Tasche und spielte einen einzigen Ton,

schwieg erneut, verneigte sich noch tiefer als vorher und – ging. Der Kaiser war ratlos.

Aber er bewahrte diesen einen Ton in seinem Herzen und – so wird berichtet –

in hohem Alter fand er Erleuchtung.

(Zen)

 

Man kann diese Geschichte auch lustig erzählen. Dann spielt sie in Aserbaidschan

und handelt von einem Ehepaar, das dort vor etwa 200 Jahren lebte.

Der Mann war ein wunderbarer Chello-Spieler. Er konnte wirklich alles

was bis zu seiner Zeit für Chello geschrieben worden war virtuos spielen,

aber je älter er wurde, desto weniger spielte er und verlegte sich

immer mehr vom Viel-Spielen auf die Kultur seiner Tongebung und darauf

einen möglichst edlen Ton zu finden.

Als er nun ganz alt war, spielte er nur noch einen einzigen Ton,

den aber in einer Vollendung wie es bis dahin niemand gehört hatte.

Seiner Frau war das langweilig. Täglich stundenlang diesen einen Ton

hören zu müssen – schließlich wusste sie was für einen

wunderbaren Chello-Spieler sie geheiratet hatte.

Nun geschah es eines Tages, dass ein Orchester in diese kleine Stadt in Aserbaidschan

kam und ein Konzert gab. Die Frau war vorher schon ganz aufgeregt,

kaufte sich eine Eintrittskarte, ging ins Konzert, kam noch aufgeregter zurück

und berichtete dem Mann, „Da waren aber ganz viele Chellisten in diesem Orchester

und sie spielten viele verschiedene Töne, rauf und runter, und du spielst

immer nur den einen Ton.

Darauf der Mann: „Die suchen den Ton.“

 

Aus J. E. Berendt in

Ich höre, also bin ich – Vom Ziel allen Hörens

 

 

„Es wechseln die Zeiten…“

Schon seit Tagen geisterts durch mein Gemüt und inneres Ohr “: der Chor von John Lennon´s Lied „So this is Christmas….“, der da singt:

„War is over   if you want it    war is over now  …..„

Es singt in mir wie von selbst, verbreitet Freude und die scheue Gewissheit: JA!

So ist es, ich kann den Krieg in mir, gegen mich selbst und gegen alles mögliche, das mir gegen den Strich geht, beenden – JETZT!

FRIEDE! Eine ganzheitliche, ganzkörperliche Erfahrung, nicht nur ein Gedanke, ein frommer Wunsch, eine Forderung an die politischen Führer unseres Planeten…

Wie fühlt sich FRIEDE an? Ein fried-volles Herz… ein fried-voller Geist… Was ist FRIEDE für eine Erfahrung in mir, in meinem Körper? Wie atmet er in mir?

Dir, dir und dir… die du diese Zeilen liest, wünsche ich diesen Frieden – durch und durch und darüber hinaus… jetzt!

 

Habe kürzlich die Botschaft der Maya-Priesterin Nah Kin gelesen, die über diese so spezielle Zeit schreibt – hier einige Auszüge davon:

…..Die 12 in der Weisheit der Maya bedeutet den höchsten Punkt des Lernens im evolutionären Prozess, der über die Zeit hinweg stattgefunden hat; sie ist der Gipfel oder die Krönung. Das Portal des 12:12:12 (bezieht sich auf den 12.12.2012) nutzt die mächtige Galaktische Strahlung, um diese lange Zeit des Lernens ehrenvoll zu beschließen; wo das Menschengeschlecht den Gipfel des Verstehens erreicht hat, gibt es die Erkenntnis, dass „Leiden nicht unvermeidbar ist“, „Angst nicht nötig ist“, „Krankheit überwunden werden kann“ und dass „jegliche Begrenzung gelöst wurde“. Diese Erkenntnisse bringen uns an den richtigen Punkt, um die Türen dieses Galaktischen Zyklus‘ zu schließen…….

….Alle Wesen, die wir die Verantwortung teilen, hier und auf dem Planeten Erde zu sein, sind Mit-Schöpfer des planetarischen Wandels. Unsere Art zu denken, zu fühlen und zu reagieren beeinflusst direkt die Beziehung im Kollektiv, die wir alle als Resultat erfahren. Darum ist es unentbehrlich, dass jeder von uns sich dafür einsetzt, mit wahrer Freude am Leben in positiver Weise und mit höchster Vision, klare Gedanken voller Hoffnung aufrechtzuerhalten. Auf diese Weise werden wir dazu beitragen, dass die unvermeidbaren Veränderungen, die in dieser Zeit der Transformation stattfinden werden, in Harmonie und Frieden ablaufen werden, und sie von der größtmöglichen Anzahl von Wesen mit einer tiefen Glückseligkeit empfangen werden……

und weiter – das finde ich besonders schön:

Das 12:12:12 ist das stärkste Portal der Schließung. Es findet 9 Tage vor dem 21. Dezember statt, der Wintersonnenwende 2012, dem Tag des großen Quantensprunges in den Zeitspiralen……Die 9 steht in der Alten Mayaweisheit für die Zeit des Werdens, verknüpft mit der Zeit, in der die Mutter ihr Kind im Leib trägt, damit das neue Wesen zur Welt kommt. Diese neun Tage sind der weibliche Raum, wo wir alle in einer mystischen inneren Zurückgezogenheit wie ein Fötus im Mutterleib, dem höchsten Zustand des FRIEDEns den wir erreichen können, verweilen sollten; ohne Störungen, Stress, nur den kostbaren Nektar des Lebens empfangend, der sich uns aus der galaktischen kosmischen Matrix anbietet……

 

Zum Abschluß für heute noch ein Gedicht von Bert Brecht:

„Es wechseln die Zeiten. Die riesigen Pläne

der Mächtigen kommen am Ende zum Halt.

Und gehn sie einher auch wie blutige Hähne

Es wechseln die Zeiten, da hilft kein Gewalt.

Am Grunde der Moldau wandern die Steine.

Es liegen drei Kaiser begraben in Prag.

Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.

Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.“

 

 

 

Zu Ehren der Dunklen Zeit

Ich liebe die dunkle Jahreszeit, ihre Tiefen und Untiefen, ihr Mysterium, ihre Einladung, ganz zu uns selbst, nach innen zurückzukehren.

Ihr zu Ehren also das eine oder andere Gedicht:

Du, Reisende!

Schöne!

Wanderin

Durch den Jahreskreis

 Durch dreizehn Monde

 Ringe bildend wie ein Baum…

 Spät ist´s geworden

 Sagst du

 Und nickst unverfroren.

 Es rappelt der Wind

 Laß sinken, sink

 Das Becken schwer, ah!

 Tief rab, rab in die

 Dunkle Zeit.

 

 Du, Reisende!

 Schöne!

 Senk ab, gut gut

 Dein Blut in die Wurzeln        

 Wurzel-Blut

 Dein Blutwurz-Geruch

 Im trauten Moder von Laub.

 Singend sinkst du

 Wallendes blindes

 Sinkelied

 Sinkendes blutvolles

 Liebeslied

Liebe sinkt und singt

Der Dunklen Zeit

 

 Du, Reisende!

 Schöne!

 Deine Blätter verfliegen…

 Ja, sagst du,

 ich öffne Arm um Arm

 und Hand um Hand.

 Rab die dürre Buntheit,

 rein in die Schürze

 der Großen Einen

 Nun die Einkehr, Heimkehr

 Heim in die Stille

 Der Dunklen Zeit.

 

 Du, Reisende!

Schöne!

 Hier in der Stille:

 Bein an Gebein

 Karge Wahrheit, die sagt:

 Was ist, ist.

 Was bleibt?

 Was bleibt sinkt

 Singt das Sinkelied

 Das magenta-farbene Liebeslied

 An die Dunkle Zeit.

Hab ich vor etwa 2 Jahren, um diese Zeit herum, geschrieben.

 

und nun dieses schöne Herbst-Gedicht von R.M.Rilke:

Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,

als welkten in den Himmeln ferne Gärten;

sie fallen mit verneinender Gebärde.

 

In den Nächten fällt die schwere Erde

Aus allen Sternen in die Einsamkeit.

 

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

Und sieh dir andre an: es ist in allen.

 

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen

Unendlich sanft in seinen Händen hält.